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Geheimcode Misty Hazard (German Edition)

Geheimcode Misty Hazard (German Edition)

Titel: Geheimcode Misty Hazard (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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schaffen.
    »Worauf warten wir?«, fragte Dallmer und machte einen Schritt vor, doch Meryem hielt ihn mit einer raschen Handbewegung zurück.
    »Moment, das ist eine Angelegenheit für Hazarder.«
    »Wie bitte?«
    Eileen drehte sich zu dem Marine-Captain um.
    »Sie hat recht. Ich würde an Ihrer Stelle hier nichts anfassen. Der Eingang, diese Membran: Alles deutet darauf hin, dass diese Stätte für Hazarder geschaffen wurde.«
    Dallmer runzelte die Stirn. »Stätte?« Er machte eine Handbewegung in Richtung des Bahnhofs. »Sie glauben doch nicht, dass das da wirklich schon steinalt ist, oder? Diese Anlage ist so sauber, von dem Boden könnte man essen. Und sie wirkt so hypermodern, sie kann unmöglich älter als ein paar Jahre sein.«
    »Da wäre ich mir an Ihrer Stelle nicht so sicher«, sagte Eileen.
    Von der ersten Tür drang ein Klopfen zu ihnen herüber. Eileen drehte sich wieder zu der transparenten Wand um und machte einen Schritt vorwärts. Sie spürte keinen Widerstand, sondern fand sich im nächsten Moment auf der anderen Seite wieder. Die Wand war nicht nur durchscheinend geworden, sondern ganz verschwunden. Inga folgte ihr ohne Probleme, dann Dallmer und Meryem. Kaum hatte die Libanesin die andere Seite erreicht, wurde hinter ihnen die Wand wieder solide und lichtundurchlässig.
    Das wird Callahan hoffentlich länger beschäftigen als mich , dachte Eileen. Vielleicht hätten sie die Kontaktmembran zerstören sollen, aber das hätte genauso gut schiefgehen können.
    Die Gruppe stand auf einer Plattform, die von Geländern begrenzt war. Es gab zwei Sitzgelegenheiten an den breiteren Enden der Plattform. Auf dieser Seite mündete sie direkt in die Mauer beziehungsweise den Durchgang, der momentan nicht zu sehen war. Eileen entdeckte an der Wand ein weiteres Membranfeld, über das sich die Passage auch von dieser Seite aus öffnen ließ.
    Das andere Ende der Plattform bestand aus einem etwa zwei Meter breiten Steg, der ebenfalls durch Seitengeländer gesichert war. Von dort zweigten zu beiden Seiten schmalere Planken zu den offenen Transportkabinen ab. Eileen zählte knapp ein Dutzend. Elf Kabinen. Zwölf Anlegestellen. Ein Gefährt fehlte. Sie machte einen Schritt auf den Steg zu. Sofort darauf ertönte eine androgyne Stimme, die in der Bahnhofshalle widerhallte. Eileen und die anderen blickten sich um und erfassten jetzt erst das wahre Ausmaß des höhlenartigen Gewölbes, in dem sie sich befanden. Die Decke war mindestens zehn Meter hoch. Als Eileen sich über das Sicherheitsgeländer beugte und nach unten blickte, starrte sie in einen gähnenden Abgrund, dessen Ende sie nicht ausmachen konnte. Meryem leuchtete mit dem Taclight ihres AN-94 nach unten, doch der Lichtkegel der aufgesetzten Taschenlampe verlor sich irgendwo in den Schatten der Finsternis.
    »Ich will gar nicht wissen, wie tief es da runtergeht«, sagte Dallmer. Er deutete auf die Transportkabinen. »Seht euch das an. Die hängen frei in der Luft.«
    Die fremde Stimme sagte etwas, das niemand verstand. Dann klangen Worte durch die Halle, die zumindest Sinn ergaben.
    »Ahlan wa sahlan.«
    »Kalos ithate.«
    »Baroukh haba.«
    »Bienvenue.«
    »Willkommen.«
    »Jetzt wird es klarer«, sagte Inga. »Wir sind Gäste.«
    »Ich hab eher ein ungutes Gefühl bei der Sache.« Dallmer schnalzte mit der Zunge und betrat den äußeren Steg. »Mich kriegt da niemand rein. Diese … Luftstämme sind nirgendwo festgemacht und schweben frei über dem Abgrund.«
    »Luftstämme?«, fragte Meryem.
    Dallmer machte eine unbestimmte Geste. »Na, die erinnern mich an die Baumstämme einer Wildwasserbahn. Nur etwas komfortabler. Schaut, die haben sogar Sitze mit Lehnen und Gurten.«
    »Sieht doch einladend aus«, sagte Eileen.
    »Sicher nicht.« Dallmer schüttelte den Kopf.
    Im nächsten Augenblick erklang das dumpfe Grollen einer Explosion, gefolgt von einer leichten Erschütterung des Bodens. Der General. Er hatte den ersten Durchgang sprengen lassen. Die Frage war, ob er auch die Wand in die Luft jagte, wenn sie sie nicht aufbekamen.
    »Schätze, Sie werden nicht umhinkommen, doch in ein solches Gefährt zu steigen, Captain Dallmer.« Eileen lächelte ihn an, trat an ihm vorbei und marschierte den Steg bis zur letzten Anlegestelle entlang. Dabei stellte sie fest, dass nur der Bereich um die Plattform und die Luftstämme beleuchtet war. Sie konnten zwar bis zur Decke sehen und auch die gegenüberliegenden Wände erkennen, doch wie weit sich die Halle nach vorn

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