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Geheimcode Misty Hazard (German Edition)

Geheimcode Misty Hazard (German Edition)

Titel: Geheimcode Misty Hazard (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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Halogenscheinwerfer. Meryem reagierte sofort, zog eine Pistole mit aufgeschraubtem Schalldämpfer aus dem Hosenbund und zerschoss den zweiten Scheinwerfer. Es wurde schlagartig finster. Doch nur für zwei Sekunden, dann hatte Inga das Taclight auf dem Lauf des Abakan eingeschaltet. Der Lichtkegel der Taschenlampe tastete über den Boden zum Zelt.
    »Schnell!« Eileen und die anderen gesellten sich zu Meryem, öffneten den Magnetreißverschluss der Schleuse und schlüpften nacheinander hindurch ins Innere. Eileen versiegelte den Verschluss, während Meryem sich an dem zweiten zu schaffen machte. Dahinter führte ein röhrenförmiger Ziehharmonikazeltgang zu einer Tür, die mit einem Drehrad verschlossen war. Die Gruppe passierte den Tunnel, drehte an dem Rad und zog die Tür auf.
    Ein weiterer Gang, aber gänzlich anders, als sie erwartet hätten. Die Beleuchtung war indirekt und wurde von der Decke reflektiert. Lichtquellen waren keine auszumachen. Der Korridor schimmerte in einem fahlen Blau. Seine Wände waren glatt und fugenlos. Der Boden schien aus Metall zu bestehen. Er war ebenfalls völlig glatt. Die Wände zogen sich etwa zwei Meter hoch, ehe sie in einer Krümmung eine domartige Decke bildeten. Eileen schätzte den Gang auf eine Länge von etwa zwanzig Metern, die schnurgerade zu einer weiteren Tür führten.
    »Verflucht noch eins!« Dallmer pfiff durch die Zähne. »Ich dachte, das wäre eine Ausgrabungsstätte. Das sieht hypermodern aus, nicht wie von anno Tuck.«
    Eileen zog die Verbindungstür zum Schleusenzelt zu und verschloss es mit dem Rad. Dann nahm sie ihr Abakan-Sturmgewehr und verkantete es im Rad. Das würde Callahan und den General etwas aufhalten.
    »Die Waffe werden Sie sicher noch brauchen«, sagte Inga.
    »Wir brauchen jetzt vor allem eines: Zeit.« Eileen ging an den anderen vorbei bis zum Ende des Ganges. Die Tür besaß kein Verschlussrad. Nur an der Wand, knapp unterhalb der Krümmung, befand sich ein handtellergroßes Feld, das wie eine Lautsprechermembran aussah. Eileen dachte zuerst an einen berührungssensitiven Scanner, doch als sie mit einem Finger über die Fläche strich, geschah nichts.
    Sie drückte gegen die Tür. Nichts.
    Es gab keine Fugen, keine Einkerbungen, keine Griffe. Die Tür, falls es denn eine war, war so glatt wie die Wände. Fluoreszierendes Licht tanzte über das kalte Material.
    »Verdammt!«
    »Sollen wir es mit einer Granate versuchen?«, schlug Dallmer vor.
    Eileen schüttelte den Kopf und widmete ihre Aufmerksamkeit wieder dem Membranfeld an der Wand.
    Sie legte die gesamte Handfläche darauf und wartete.
    »Vielleicht noch ein Sesam-öffne-dich dazu?«
    »Klappe, Dallmer, das ist nicht witzig.«
    »Sorry, wenn ich ungeduldig bin, aber der General und seine Schergen werden in einer Minute unten im Verbindungsgang sein, das Zelt passieren und dann feststellen, dass sich das Steuerrad nicht drehen lässt. Glauben Sie, der Typ fackelt lange, Major? Der lässt Sprengstoff einsetzen. Wir haben hier unten keine Deckung, und die zwanzig Meter Entfernung zur Tür werden uns sicherlich nicht vor Druckwelle und Splittergeschossen schützen.«
    Eileen funkelte den Captain an und wollte ihn zum Schweigen bringen. Ihr lag eine scharfe Erwiderung auf der Zunge, doch ihre Handfläche, die sich noch immer auf der Feldmembran befand, erwärmte sich genau in diesem Moment. Gleichzeitig drang aus den Tiefen der Erde ein dumpfes Grollen, gefolgt von einem Ächzen, als hätte Eileen irgendetwas unsagbar Altes aus einem tiefen Schlummer geweckt.
    Ein Kribbeln floss um Eileens Finger. Sie zog die Hand von der Membran. Im selben Moment wurde die Wand, die sie für ein Tor hielt, transparent.
    Inga keuchte.
    »Das … das gibt’s doch nicht!«, stammelte Dallmer.
    »Das ist keine Ausgrabungsstätte«, sagte Meryem Taha. »Das hier ist alles völlig intakt.«
    Sie starrten auf einen zweiten Gang, der direkt an den ersten angrenzte. Nur war er ungleich länger, vielleicht hundert Meter. Seine Wände waren transparent. In regelmäßigen Abständen führten kleine Stege zu einer Art Plattformen, an die offene Kabinen befestigt waren. Zwar konnte Eileen keine Schienen erkennen, doch auf den ersten Blick wirkte die unterirdische Anlage auf sie wie ein Bahnhof für ein Transportsystem.
    Hinter ihnen erklangen dumpfe Geräusche. Offensichtlich hatten Callahan, der General und deren Leute den ersten Tunnel erreicht und machten sich bereits an der Durchgangstür hinter dem Schleusenzelt zu

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