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Geheimcode Misty Hazard (German Edition)

Geheimcode Misty Hazard (German Edition)

Titel: Geheimcode Misty Hazard (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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lackschwarzen Nanofaseranzug und einen Waffengurt mit zwei Glock-Pistolen sowie reichlich Ersatzmunition. Relana zog beide Waffen und stürmte auf das Zelt zu. Die Osprey war so gelandet, dass sie mit dem Heck in Richtung der Wracks stand. Die beiden Piloten blickten damit nach Osten, genau in die entgegengesetzte Richtung, aus der Relana sich dem Zelt näherte.
    Sie verharrte kurz vor dem Eingang und lauschte. Es war still. Vorsichtig lugte sie um die Ecke und sah ein Bild der Verwüstung im Inneren. Sie schlug eine Zeltbahn beiseite und sicherte mit einer Pistole den Perimeter vor sich. Keine feindlichen Aktivitäten. Geduckt schlich Relana ins Innere und spürte augenblicklich eine beunruhigende Veränderung. Sie roch Erbrochenes. Ein Schwindelgefühl erfasste sie. Ihr Mageninhalt schien zu rebellieren und kroch die Speiseröhre hinauf. Sie eilte durch das Zelt und hielt vor dem zweiten Ausgang kurz inne. Stimmen waren von draußen zu hören.
    »Mich kriegt da niemand mehr rein. Scheiße, ich hab mir die Seele aus dem Leib gekotzt.«
    »Was auch immer das verursacht, es scheint sich auf das Zeltinnere zu beschränken.«
    Relana trat nach draußen und schwenkte die Rechte nach links. Die Glock bellte zweimal auf. Ihre 9-mm-Kugeln zerpflückten den Kopf eines Soldaten wie eine überreife Melone. Relana duckte sich und schoss erneut mit der anderen Waffe, als der zweite Wächter gerade begriff, was mit seinem Kameraden geschehen war. So gut und schnell er auch sein mochte, er hatte nicht den Hauch einer Chance, mit Relanas Reflexen mitzuhalten, und starb lediglich den Bruchteil einer Sekunde nach seinem Kameraden.
    Relana blieb in der Hocke und spähte aufmerksam in den Palmenwald, doch sie konnte keine weiteren Gegner entdecken. Dann sah sie auf die beiden Toten hinab und erkannte zwei der Männer, die sich in Begleitung des Generals befunden hatten. Von dem Rest und auch von Eileen Hannigans Team fehlte jede Spur. Als wären sie vom Erdboden verschluckt worden.
    11:11 Uhr
     
    Eileen Hannigan federte den Sprung von den letzten fünf Stufen in den Knien ab und blickte nach oben. Es gab keine Luke, um den Leiterschacht zu verschließen. Sobald Callahan den Zugang oben entdeckte, konnte er ihnen problemlos folgen.
    Sie sah sich um.
    Lars Dallmer lehnte an der Wand und hielt sich den Bauch. Er sah ziemlich bleich aus. Schweiß stand auf seiner Stirn. Inga schien es nicht besser zu gehen. Sie hockte vornübergebeugt über einer Lache Erbrochenem. Offenbar waren nur Meryem und Eileen selbst nicht von den Übelkeitsanfällen betroffen, genauso wie nur sie beide den Eingang sehen konnten.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Eileen.
    Dallmer hob abwehrend eine Hand und nickte.
    Inga drehte sich um und wischte sich mit dem Handrücken über den Mund. »Hat mal … jemand einen Kaugummi?«
    Tatsächlich warf Meryem ihr eine angebrochene Packung Wrigley’s zu, die sie dankbar auffing.
    »Es geht schon«, sagte Inga und schob sich einen Streifen Peppermint zwischen die Zähne. »Das flaue Gefühl verschwindet.«
    Dallmer deutete nach oben. »Anscheinend betrifft es nur den Eingang. Was war das? Irgendein elektromagnetisches Feld?«
    »Möglich.« Eileen hob die Schultern. »Zumindest hat es was mit den Probanden von Misty Hazard zu tun. Nur Meryem und ich konnten den Eingang sehen … oder vielmehr wahrnehmen . Und nur wir beide waren frei von Übelkeit und Schwindelgefühlen.«
    Sie blickte sich in der Kammer um, in der sie gelandet waren. Die Leiter aus dem Schacht mündete in einen schmalen Raum. Zwei Halogenarbeitsleuchten sorgten für ausreichend Licht. Die Wände waren trocken, bestanden aus gehauenem Stein. Diese kleine Höhle unter der Erde war nicht natürlichen Ursprungs, dafür war der Boden zu eben. Sie war etwa drei Meter breit und vielleicht fünf oder sechs Meter lang. Die Decke schloss mit der Röhre in etwa zweieinhalb Metern Höhe ab. Am Ende der Höhle befand sich eine Art Schleusenzelt, wie es Wissenschaftler oder Ärzte benutzten, um einen Übergang in eine andere Atmosphäre zu ermöglichen, beispielsweise um Keime fernzuhalten oder Luftfeuchtigkeit aus einem Raum auszusparen. Meryem befand sich bereits am Eingang und untersuchte ihn.
    Eileen warf einen letzten Blick in den Schacht und sah einen Lichtschimmer. Callahan hatte die Matratze beiseitegestoßen. Sein Kopf beugte sich über den Rand des Loches.
    Rasch trat Eileen unter dem Röhrenschacht weg und hieb den Kolben des Abakan in einen der beiden

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