Geheime Affäre mit dem Milliardär (Baccara) (German Edition)
machen?“
Er rieb sich seinen Nacken. „Wir sind uns begegnet und haben noch am selben Abend miteinander geschlafen. Zu dem Zeitpunkt dachte ich noch nicht an eine Ehe.“
„Und nach Thailand noch weniger.“
„Ich habe schon dafür kämpfen müssen, überhaupt genügend Zeit für den Thailandurlaub mit dir zu haben. Ich hätte mir auf keinen Fall noch länger freinehmen können.“
„Und was wäre gewesen, wenn ich richtig krank gewesen wäre?“
„Dann hättest du dich sicher bei mir gemeldet. Aber das hast du nicht“, entgegnete er ungeduldig.
„Nein.“
„Willst du mir damit sagen, dass du krank gewesen bist und es mir nicht erzählt hast?“, fragte er leise.
„Selbst wenn es so gewesen wäre, dann hättest du es wahrscheinlich gar nicht wissen wollen. Es war wohl ein bisschen zu viel für dich, als du mich in Thailand pflegen musstest, oder?“
„Erzähl ruhig weiter, für wie herzlos du mich hältst.“
Lucas hatte es geschickt verstanden, den Spieß umzudrehen, dachte Carla frustriert, aber sie weigerte sich, darauf einzugehen. Plötzlich erinnerte sie sein Verhalten an das ihres Vaters. Roberto Ambrosi hatte es auch gehasst, über persönliche Dinge zu sprechen. Jedes Mal, wenn jemand versucht hatte, ihn dazu zu bewegen, hatte er mürrisch dagegengehalten und das Thema gewechselt – ganz nach dem Motto: Angriff ist die beste Verteidigung.
Sie begriff allmählich, dass Lucas stets wie ein verwundetes Raubtier reagierte, wenn sie ihn auf etwas Persönliches ansprach. Sie musste also dicht dran sein, etwas zu erfahren, was er verbergen wollte. „Wenn du mich in den vergangenen zwei Jahren nicht heiraten wolltest“, überlegte sie, „wie kann es dann sein, dass du mich plötzlich willst?“
Eine Weile schwieg er, bevor er antwortete. „Weil mir klar geworden ist, dass du nicht wie Sophie bist.“
Carla erstarrte. „Sophie Warrington?“
„Genau die. Wir haben ein Jahr zusammengelebt. Dann ist sie bei einem Autounfall ums Leben gekommen.
Carla erinnerte sich an die Geschichte. Sophie Warrington war umwerfend attraktiv und erfolgreich gewesen – und hatte den Ruf besessen, ausgesprochen verwöhnt zu sein und einen verschwenderischen Lebensstil zu pflegen. Einige bedeutende Verträge mit Kosmetikunterunternehmen waren geplatzt wegen Sophies unkontrollierter Wutausbrüche. Außerdem war sie für ihre zahlreichen Affären berühmt gewesen.
Plötzlich ergab alles einen Sinn. Sie hatte keine Chance in dieser Beziehung, weil sie es mit einem Geist zu tun hatte. Und dieser Geist, oder besser gesagt, Sophie, hatte Lucas so sehr verdorben, dass er keiner Frau mehr vertrauen konnte.
Erst recht keiner, die Sophie nicht nur äußerlich ähnelte, sondern darüber hinaus in derselben luxuriösen Glitzerwelt zu Hause war.
12. KAPITEL
Eine halbe Stunde später hatte Carla ihre Tabletten mit einem großen Glas Wasser heruntergespült und eine Kleinigkeit gegessen, bevor sie sich zu einem Strandspaziergang entschloss. Vielleicht konnte sie vor der Feier auch noch eine Runde schwimmen. Zwar würde das nicht helfen, Sophies Geist oder die Furcht zu vertreiben, dass Lucas ihr niemals genug vertrauen würde, um sie lieben zu können – aber wenigstens konnte sie auf diese Weise die Zeit totschlagen.
Rasch knotete sie ihr Haar zusammen, schlüpfte in einen blauen Bikini und wickelte sich in einen türkisfarbenen Sarong, den sie oberhalb der Brust verknotete. Dann tauschte sie ihre Handtasche gegen eine farblich zum Sarong passende Strandtasche, setzte sich eine Sonnenbrille auf und machte sich auf den Weg.
Als sie sich eine halbe Stunde später in einem kleinen Strandcafé eine Erfrischung bestellte, entdeckte sie Tiberio, der sich hinter einigen Palmen in der Nähe herumdrückte. Carla wusste mittlerweile, dass der Mann nicht nur ein Bodyguard, sondern sogar Lucas’ Sicherheitschef war, was ihren Verdacht bestätigte, dass er ihr im Auftrag seines Bosses hinterherspionierte.
Verärgert darüber, dass ihr noch nicht einmal ein paar ungestörte Minuten vergönnt waren, leerte sie ihr Glas und begann, über den Strand auf dem schnellsten Weg zum Resort zurückzugehen. Tiberio folgte ihr und machte keine Anstalten, sich zu verbergen, während er in ein Mobiltelefon sprach – vermutlich, um Lucas über ihren Ausflug zu informieren.
Sie wurde schneller, um ihren Beschatter abzuhängen, und erreichte kurz darauf die weitläufige Gartenanlage des Resorts. Der Fußmarsch hatte sie ins Schwitzen
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