Geheime Affäre mit dem Milliardär (Baccara) (German Edition)
hoch. „Das hier zum Beispiel.“
„Was ist denn daran verkehrt?“, erkundigte er sich stirnrunzelnd.
Sie hielt das Oberteil an ihren Körper. „Das ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Die Modepolizei würde mich in Handschellen abführen, bevor ich überhaupt den Fahrstuhl verlassen hätte.“
Es wirkte beinahe so, als hätte er Kopfschmerzen, als er sich über den Nasenrücken strich. „Weißt du eigentlich, dass ich auf Medinos als dein zukünftiger Ehemann das Recht habe, dir vorzuschreiben, was du anziehen darfst?“
Das sollte ja wohl ein Witz sein. „Aber das ist doch völlig mittelalterlich …“
„Vielleicht bin ich ja ein altmodischer Typ.“
Sie blinzelte. Zwar hatte sie sich gewünscht, den wahren Lucas kennenzulernen, aber sie war nicht länger sicher, dass ihr gefiel, was da zum Vorschein kam. Der alte Lucas war, verglichen mit dem neuen, eine zahme Schmusekatze gewesen. „Ich suche mir meine Kleider danach aus, ob ich mich in ihnen wohlfühle und ob sie mir gut stehen – nicht, um meine Brüste oder andere Teile meines Körpers zur Schau zu stellen, auch wenn du das zu glauben scheinst. Und wenn ein kleiner Ausschnitt bereits eine Sünde darstellt, dann wird es Zeit, dass du und der Rest von Medinos lernen, damit klarzukommen.“
Sie griff nach einem rosafarbenen Seidendessous, das so durchscheinend war, dass es noch nicht einmal einen Grashüpfer hätte wärmen können. „Das hier entspricht also auch deiner Vorschrift?“
Mit einem schlanken Finger fasste er unter den sündig knappen Slip. „Absolut.“
Carla riss ihm den Slip aus der Hand und stopfte ihn zusammen mit dem Oberteil wutentbrannt in die Schachtel. Es hatte ganz den Anschein, als betrachtete Lucas sie immer noch als seine heimliche Geliebte und nicht als zukünftige Frau. „Das wird wohl nichts mit deinem tollen Plan“, sagte sie, während sie hektisch mit dem Seidenpapier hantierte.
„Was für ein Plan?“
„Der, nach dem du mich in ein Püppchen verwandelst, mich auf Medinos in ein Zimmer sperrst und mir das Sticken beibringen lässt.“
Nachdenklich rieb sich Lucas sein Kinn. „Okay, jetzt habe ich gar keine Ahnung mehr, wovon du sprichst.“
„Ich lasse mich von dir nicht so behandeln, als wüsste ich nicht, wie ich mich anzuziehen habe. Wir gehen heute Abend zu einer Party der Modebranche und nicht auf eine Baustelle voller Männer, die schon lange keine Frau mehr zu Gesicht bekommen haben.“
Daraufhin erkannte sie in seinem Blick einen wohlbekannten Ausdruck von Starrsinn. „Wir sind jetzt verlobt. Verdammt will ich sein, wenn ich zulasse, dass andere Männer dich begaffen.“
Entnervt riss sie die Arme hoch. „Du willst mir Vorschriften machen, dabei hast du überhaupt keine Ahnung, was ich eigentlich anziehen wollte.“ Sie ging zum Bett und hielt ein zart goldglänzendes Futteralkleid mit weich drapiertem U-Boot-Ausschnitt hoch. „Es ist schlicht, elegant, zeigt nicht viel Dekolleté und, was noch viel wichtiger ist, es gefällt mir.“
„In diesem Fall muss ich mich entschuldigen.“
Ernüchtert legte sie das Kleid zurück aufs Bett. Als sie sich umwandte, zog Lucas sie in seine Arme. Automatisch legte sie die Hände auf seine muskulöse Brust und spürte durch den weißen Leinenstoff seines Hemdes den gleichmäßigen Schlag seines Herzens. Ihr eigener Herzschlag beschleunigte sich, aber Lucas machte keinerlei Anstalten, sie noch dichter an sich heranzuziehen oder sie zu küssen.
„Es war nicht meine Absicht, dich aufzuregen, aber eine Sache solltest du über mich wissen: Ich teile nicht. Ich mag, was du trägst, aber ich will nicht, dass andere Männer denken, du wärst noch zu haben. Zudem wird dich die Presse von jetzt an mit Argusaugen beobachten.“
„Ich verhalte mich nicht verantwortungslos oder provokant.“ Sie befreite sich aus seiner Umarmung. Das Problem bestand darin, dass sie Lucas’ Stimmungen noch nie richtig verstanden hatte – dass sie ihn nicht richtig verstand. Im einen Moment war er noch bei ihr, im nächsten schien er meilenweit entfernt. Sie musste wissen, weswegen das so war, denn diese Distanz machte ihr Angst. Sie befürchtete, dass er sich eines Tages womöglich ganz vor ihr verschließen und sie verlassen würde.
Weil sie unbedingt etwas mit ihren Händen anfangen musste, begann sie, die Kleider sorgfältig wieder auf die Bügel zu hängen. „Warum hast du eigentlich nie eine richtige Beziehung mit mir gewollt? Weswegen wolltest du Schluss
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