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Geheime Lust

Geheime Lust

Titel: Geheime Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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streichen. Und das werde ich auch nicht!«
    »Das war’s dann also«, folgerte Jace grimmig.
    »Aber das muss nicht so sein! Warum kannst du nicht einfach gehen und mich diese Sache mit Jack klären lassen? Wieso vertraust du mir noch nicht mal so weit?«
    »Es liegt nicht daran, dass ich dir nicht vertrauen würde«, gab er ebenso laut zurück. »Verdammt noch mal, Bethany, schalt dein Gehirn ein! Weißt du, was die Folge wäre, wenn man dich mit diesem Stoff erwischen würde?
Du
würdest in den Knast gehen und nicht dein kostbarer Jack. Du würdest den Kopf hinhalten müssen, und bilde dir nur nicht ein, dass ihn das weiter kümmern würde.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Nein! Geh einfach, Jace. Ich werde diese Sache klären. Jetzt geh.«
    »Du vergisst, dass dies
meine
Wohnung ist«, sagte er zähneknirschend.
    Bethany wurde noch bleicher, und alles Gefühl wich aus ihrem Gesicht. Taubheit erfasste sie bis in die Zehenspitzen. Sie drehte sich um und stakste steifbeinig zur Tür.
    »Bethany, bleib stehen.«
    Es war ein Befehl. Und der erste, den sie ignorierte. Als sie hörte, wie er ihr nachsetzte, begann sie zu rennen. Bethany stürmte aus der Tür und in Richtung Aufzug. Beim Einsteigen hörte sie, wie Jace ihren Namen rufend den Gang entlanglief. Sie hämmerte wie wild auf den Knopf und betete, dass der Fahrstuhl sich noch rechtzeitig schließen würde.
    Die Tür glitt zu, als Jace nur noch zwei Schritte entfernt war. Sie hörte das Echo seiner Verwünschungen, während der Aufzug sich in Bewegung setzte.
    Als sie die Lobby erreichte, versuchte der Pförtner, der wahrscheinlich von Jace verständigt worden war, sie aufzuhalten, aber sie flitzte an ihm vorbei, ohne sich um seinen Appell, doch bitte zu warten, zu kümmern. Sie rannte hinaus auf die Straße und wäre fast von einem Taxi angefahren worden, das nur wenige Zentimeter vor ihren Beinen mit quietschenden Reifen zum Stehen kam.
    Bevor der Fahrer aussteigen konnte, hastete sie auf die Beifahrerseite und riss die Tür auf.
    »Haben Sie noch alle Tassen im Schrank?«, schimpfte der Mann. »Ich hätte Sie töten können!«
    »Fahren Sie einfach«, keuchte sie. »Egal wohin, Hauptsache, Sie bringen mich von hier weg. Bitte.«
    Sie musste ein Bild des Jammers abgeben. Tränen, von denen sie erst jetzt merkte, dass sie sie weinte, liefen in feuchten Rinnsalen über ihre Wangen. Das Gesicht des Taxifahrers wurde mitfühlend, bevor er sich wieder nach vorn drehte, aufs Gaspedal trat und den wütenden Autofahrern hinter ihnen, die durch sein abruptes Bremsmanöver zum Anhalten gezwungen worden waren, entschuldigend zuwinkte. Hupen ertönten, doch sie verloren sich in der Ferne, als sie die Straße hinunterpreschten.

30
    Bethany legte die letzten Meter bis zu ihrer Wohnung zurück. Sie fühlte sich taub. Taub vor Kälte. Taub von dem unerbittlichen Regen, der ihre Kleidung durchnässte. Sie hatte sich kein Taxi genommen, weil nicht mehr genügend Geld von ihrer Einkaufstour übrig war. Darum war sie zu Fuß gegangen. Endlos lange, ihre Gedanken ein einziger Tumult, ihr Herz ein fester Knoten des Schmerzes.
    Jace hatte jedes Recht, wütend zu sein. Das bestritt sie nicht. Aber er hatte ihr nicht die Chance gegeben, es ihm zu erklären. Er war blind vor Zorn gewesen. Und dann hatte er sie darauf hingewiesen, dass das Apartment ihm gehörte und er sie nur aus Edelmut dort wohnen ließ. Er hatte sie daran erinnert, dass sie nichts besaß. Nichts als die Hoffnungslosigkeit ihrer Situation.
    Jace vertraute ihr nicht, das hatte er ihr wieder und wieder glasklar zu verstehen gegeben. Und sie konnte nicht in einer Beziehung leben, in der ihr Partner stets das Schlechteste von ihr annahm. Damit würde sie niemals zurechtkommen. Egal, wie sehr sie sich auch anstrengte, wie viel sie ihm gab, sie würde sein Vertrauen niemals gewinnen.
    Bethany wusste noch nicht mal, warum sie zurückgekehrt war. Außer, dass sie ihre Sachen brauchte. Sie würde einen Teil der Kleidungsstücke mitnehmen. Natürlich nicht alle, aber sie brauchte unbedingt einen Mantel. Und ein paar Jeans und Pullover. Sie konnte das Essen mitnehmen, das sie für Jack gekauft hatte, und vielleicht auf seine Rückkehr warten. War er bereits zurückgekommen? Hatte sie ihn verpasst?
    Zumindest würden sie für eine kleine Weile zu essen haben. Sie könnte in den Asylen, die sie früher frequentiert hatte, nachfragen, und mit viel Glück wäre irgendwo ein Bett frei.
    Möglicherweise sollte sie Jace anrufen

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