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Geheime Lust

Geheime Lust

Titel: Geheime Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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Bethany sagen wollte. Doch es schien nicht genug zu sein, es wirkte dürftig. Was sollte er auch zu der Frau sagen, die er liebte, der Frau, die ihn fast den Verstand kostete?
    Er saß angespannt im Wagen und glaubte bei jeder Ampel, die sie zum Halten zwang, zu sterben. Was, wenn er es nicht rechtzeitig schaffte? Was, wenn er dort ankam und Bethany bereits wieder weg wäre, so wie es gerade bei ihrer eigenen Wohnung passiert war? War er dazu verdammt, auf ewig einem flüchtigen Traum nachzujagen? Nein, darüber würde er nicht nachdenken. Bethany gehörte zu ihm. Er würde sie nicht kampflos aufgeben. Vielleicht hatte sie noch nie jemanden gekannt, der bereit war, um sie zu kämpfen, aber das hatte sich jetzt geändert.
    Endlich stoppten sie vor dem Haus. Jace sprang hinaus in den Regen und rannte zum Eingang, dabei hielt er wie wild nach Bethany Ausschau. Ihm rutschte das Herz in die Hose, als er sie nirgendwo fand. Vielleicht hatte der Portier sie doch überzeugen können, ins Haus zu kommen. Oder sie war gegangen.
    Er war schon fast an der Tür, da entdeckte er sie endlich. Ihm blieb fast das Herz stehen, als er sah, wie sie, die Knie an die Brust gezogen, hockend vor dem Gebäude kauerte. Wasser tropfte aus ihrem Haar und ihrer Kleidung und bildete um sie herum eine Pfütze auf dem Asphalt.
    »Bethany.«
    Ihr Name kam wie ein gedehnter Atemstoß heraus, als ein Wispern, von dem er nicht wusste, ob sie es überhaupt gehört hatte. Aber mehr brachte seine verkrampfte Brust nicht zustande.
    Er hockte sich neben sie und berührte ihren Arm. Sie fuhr zusammen, riss den Kopf hoch und schaute ihn an. Ihre Augen waren groß und furchtsam, aber vor allem drückten sie unendliche Trauer aus. Überwältigende Emotionen spiegelten sich in ihnen wider. Es war, als würde er in die trostlosesten Winkel ihrer Seele blicken.
    Als er ihr auf die Füße half, erschrak er über die Kälte ihrer Hände und ihrer Haut. Sie war kalkweiß und zitterte wie Espenlaub.
    »Baby, komm bitte mit nach drinnen.«
    Jace gab sich große Mühe, seine Stimme sanft und beschwichtigend klingen zu lassen, obwohl ihm sein Puls die Schläfen zu sprengen drohte.
    Er versuchte, sie zur Tür zu ziehen, aber sie riss sich los und ging einen Schritt auf Abstand. Sie starrte ihn mit todtraurigen Augen an. Der Tränenschleier, der auf ihnen lag, reflektierte den Schein der Straßenlaternen.
    »Nicht«, sagte sie tonlos. »Ich kann nicht, Jace. Ich bin nur gekommen, weil ich es dir schuldig bin, dir das hier persönlich zu sagen, anstatt einfach zu verschwinden.«
    Er hob die Hand, um sie zu unterbrechen, weil er das, von dem er wusste, dass es kommen würde, nicht ertragen konnte. Er wollte diese Worte
niemals
von ihr hören. Sein Herz schien aus seiner Brust herausspringen zu wollen, und seine Augen brannten, als er die Hoffnungslosigkeit in ihren erkannte.
    »Baby, bitte, du musst mich anhören. Aber zuerst werde ich dich aus der Kälte und dem Regen bringen. Du bist halb erfroren. Du wirst noch krank.«
    Bethany schüttelte den Kopf und schlang schützend die Arme um ihren Oberkörper. Grundgütiger, hatte sie etwa Angst vor ihm? Hatte er ihr wirklich den Eindruck vermittelt, als könnte er sich jemals an ihr vergreifen? Bei dem Gedanken, dass sie sich davor fürchtete, er könne gewalttätig werden, wurde ihm übel. Könnte er doch nur diese wenigen Minuten in ihrem Apartment ungeschehen machen.
    »Nein, hör mir einfach zu, Jace. Bitte. Mach es mir nicht noch schwerer. Ich muss das tun, bevor ich mich selbst verliere. Bevor ich das bisschen Selbstachtung verliere, das ich mir in den letzten Jahren aufbauen konnte.«
    Ihre Stimme ging in ein Schluchzen über, und sie rang mühsam nach Luft. Sie zitterte so stark, dass Jace sich beherrschen musste, um sie nicht unter Gewaltanwendung in seine Wohnung zu schleifen. Aber er wusste, dass dieser Moment, das, was immer sie ihm zu sagen hatte, wichtiger war als alles in seinem bisherigen Leben. Er durfte es nicht vermasseln. Nicht wie zuvor in ihrem Apartment.
    »Sprich weiter«, drängte er sie.
    Die Tränen strömten ihr nun ungehindert über die Wangen und vermischten sich mit dem Regen, der auf ihr Gesicht fiel. Die Haare klebten in feuchten Strähnen an ihrer Haut, in ihren Wimpern glitzerten Regentropfen und betonten ihre wundervollen, traurigen Augen.
    Bethany war das schönste Wesen auf diesem Planeten, und Jace stand gefährlich nahe davor, sie zu verlieren.
    »Jack hatte heute Morgen eine

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