Geheime Lust
es ihr noch immer entsetzlich peinlich, wodurch das, was du getan hast, noch schlimmer wird. Wir haben uns ausgesprochen. Das war es, was wir getan haben, als du reingestürmt kamst und dich wie ein Steinzeitmensch aufgeführt hast.«
Jace zog die Brauen zusammen. »Was meinst du damit, ihr habt euch ausgesprochen?«
»Ich habe ihr gesagt, dass sie sich in meiner Gegenwart nicht unbehaglich fühlen muss und dass ich möchte, dass wir Freunde werden. Ich weiß, wie sie mich ansieht, wenn wir uns begegnen, wie unangenehm ihr das ist. Ihr beide seid jetzt ein Paar, darum fand ich es wichtig, diese Sache aus der Welt zu schaffen, damit die Situation zwischen uns so normal und locker wie möglich wird. Das war es, wobei du mich ertappt hast, Jace. Und nicht dabei, wie ich deine Freundin angrabe.«
Jace rieb sich die Schläfen. »Es tut mir leid. Ich habe es mal wieder verbockt. Das scheint momentan das Einzige zu sein, was ich kann.«
»Und warum bist du jetzt hier unten, um dich bei mir zu entschuldigen, obwohl du eigentlich Bethany um Verzeihung anflehen müsstest?«
Jace atmete bedächtig aus. »Sie ist sauer auf mich.«
»Verständlicherweise.«
»Ja, absolut.«
»Also, warum bist du dann nicht bei ihr?«, ließ Ash nicht locker. »Sag mir nicht, dass du sie aufgibst. Denn solltest du das tun, verspreche ich dir hier und jetzt, dass ich deinen Platz einnehmen und mich nicht wie das letzte Arschloch aufführen werde.«
Jace’ Nasenflügel flatterten. »Was soll das heißen? Also hast du
doch
Gefühle für sie.«
Ash schüttelte den Kopf. »Ich weiß nur, dass sie eine schöne, begehrenswerte, unglaublich süße Frau ist. Allein dadurch hebt sie sich schon kilometerweit von den Weibern ab, mit denen wir uns sonst vergnügen. Ich wäre absolut zufrieden damit zu sehen, wohin unsere Beziehung führt. Dass wir im Bett kompatibel sind, das weiß ich ja bereits.«
»Fick dich«, knurrte Jace.
Ash grinste verschmitzt. »Dann solltest du vielleicht deinen Hintern in den Aufzug schwingen und dafür sorgen, dass sie dich nicht in den Wind schießt.«
Jace wich seinem Blick aus. »Dieses Mal ist irgendetwas anders. Bethany wirkt nicht so sehr wütend, sondern eher … besiegt. Das jagt mir eine höllische Angst ein. In ihren Augen standen Tränen, aber sie hat versucht, das vor mir zu verbergen, als wollte sie mich nicht auf diese Weise manipulieren. Sie kam mir so resigniert, so sachlich vor. Dieses Mal bin ich zu weit gegangen, Ash. Vertrauen war schon früher ein Thema zwischen uns. Meine Zunge war mal wieder schneller als mein Verstand. Ich habe Bethany zur Schnecke gemacht und gemeine Dinge gesagt, die ich nicht so gemeint habe, und sie damit verletzt. So, wie ich sie schon neulich verletzt habe. Ich bin nicht sicher, ob sie mir dieses Mal so schnell vergeben wird.«
»Nun, das wirst du erst rausfinden, wenn du deinen Allerwertesten nach oben schaffst«, bemerkte Ash ruhig.
»Sind wir noch Freunde?«, fragte Jace leise.
Ashs Schultern hoben und senkten sich, als er tief durchatmete. »Ja, Mann, wir sind noch Freunde. Aber ich schwöre bei Gott, ein drittes Mal kommst du mit dieser Scheiße bei mir nicht durch.«
Jace nickte und reckte die Faust in die Luft. Ash stieß seine dagegen. So hart, dass Jace fast vor Schmerz das Gesicht verzog, als Ashs Knöchel auf seine krachten.
»Und jetzt kümmere dich um dein Mädchen«, befahl Ash. »Andernfalls tue ich es.«
Jace sah ihn finster an, und Ash lachte.
»Ich wusste, dass dich das motivieren würde«, bemerkte er belustigt.
Jace boxte ihn gegen den Arm, dann drehte er sich zum Aufzug um. »Bis später, Kumpel.«
»Lass mich wissen, wie es mit Bethany läuft.«
»Versprochen.«
Als Jace ins Schlafzimmer trat, stellte er fest, dass Bethany bereits im Bett lag. Sie hatte sich zu einem Ball zusammengerollt, ihr Rücken zeigte zur Bettmitte, ihr Gesicht war abgewandt.
Außerdem trug sie einen Pyjama, obwohl sie im Bett sonst nie etwas anhatte. Das war eine seiner Regeln – und die erste, gegen die sie demonstrativ verstoßen hatte.
Jace seufzte, wohl wissend, dass er sie nicht ins Gebet nehmen würde, weil sie sich seinem »Keine Kleidung im Bett«-Diktat nicht unterworfen hatte.
Er zog sich aus und glitt neben sie. Dann rutschte er näher heran, bis ihr Rücken seine Brust berührte, schlang einen Arm um sie und zog sie fester an sich.
Sie wurde stocksteif vor Anspannung.
»Wir müssen reden, Baby.«
Bethany schüttelte den Kopf. »Nein. Nicht heute
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