Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geheime Lust

Geheime Lust

Titel: Geheime Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
Vom Netzwerk:
gesehen hast, anders als sonst. Wir haben schon eine Menge Frauen zusammen vernascht, aber letzte Nacht hatte es den Anschein, als wärst du überhaupt nicht glücklich über das, was wir tun.«
    »Das war ich auch nicht«, bestätigte Jace hitzig.
    »Warum hast du dich dann darauf eingelassen?«
    Jace starrte ihn einen langen Augenblick an. »Weil ich es tun musste, um sie zu bekommen.«
    Ohne auf eine Entgegnung zu warten, wandte Jace sich ab und verließ die Suite. Er stieg in den Aufzug und betätigte die Taste für die Lobby, dann wartete er kochend vor Ungeduld, dass sich die Türen endlich schlossen.
    Ash musste glauben, dass er nicht mehr ganz dicht war. Vielleicht traf das sogar zu. Jedenfalls hatte Jace selbst keine Erklärung für diese … Er wusste noch nicht einmal, wie er es bezeichnen sollte.
Obsession
?
    Er wusste nur, dass es nicht schnöde Lust war. Damit hatte er reichlich Erfahrung. Lust war emotionslos. Lust drehte sich um Sex und das Sättigen von Begierden. Um körperliche Befriedigung ohne gefühlsmäßige Beteiligung.
    Wie also konnte er sich einbilden, eine emotionale Bindung zu Bethany zu haben, obwohl er doch gar nichts über sie wusste?
    Mit einem festen Ziel vor Augen stieg er aus dem Aufzug. Sie mochte getürmt sein, aber er würde sie um jeden Preis zurückholen.
    Eine halbe Stunde später war er so geladen, dass er am liebsten die Faust in die Wand gedroschen hätte. Nachdem er jeden einzelnen Angestellten, der sie gesehen haben könnte, verhört hatte, war er noch immer keinen Schritt weiter. Der Portier berichtete, dass er sie kurz nach Morgengrauen das Hotel hatte verlassen sehen. Bethany hatte weder um ein Taxi gebeten noch selbst eins angehalten. Sie war einfach davonspaziert.
    Ohne Jacke.
    Draußen fiel Schneeregen, und es war bitterkalt. Und Bethany hatte noch nicht mal eine verdammte Jacke an.
    Aber was ihn noch mehr frustrierte war die Tatsache, dass er auf der Stelle den Catering-Service kontaktieren und Informationen über Bethany verlangen wollte, aber es war Sonntag, darum konnte er sich bis zum nächsten Morgen nur in Geduld üben.

7
    Nachdem Jace seinen Chauffeur angewiesen hatte, Warteschleifen um den Block zu drehen, stieg er aus dem Wagen und schlug den Mantelkragen hoch, um seinen Hals vor dem Eisregen zu schützen. Mit zügigen Schritten hielt er auf das Frauenasyl zu, das sich am Rand des Hell’s-Kitchen-Bezirks zwischen eine alte katholische Kirche und eine Suppenküche quetschte.
    Es würde bald dunkel werden, ein Umstand, der ihn maßlos nervte, wenn auch nicht wegen des hereinbrechenden Abends im Allgemeinen, sondern weil es ihn den ganzen Tag gekostet hatte, die gesuchten Informationen zu sammeln. Er hatte bis jetzt gebraucht, um Bethany aufzuspüren.
    Die einzigen Informationen, die der Catering-Service über sie gespeichert hatte, waren ihr voller Name und diese Adresse gewesen. Hatte Bethany womöglich einen anderen Arbeitgeber als Kontakt angegeben? Jace hätte sich telefonisch bei dem Asyl danach erkundigen können, aber sobald er diesen kleinen Hinweis auf ihren möglichen Aufenthaltsort bekommen hatte, war er aus seinem Büro gestürmt und auf direktem Weg hierhergefahren.
    Er trat durch die Tür und schüttelte die Regentropfen aus seinem Mantel. Eine ältere Frau, die nicht weit von der Tür entfernt an einem Schreibtisch saß, sah alarmiert auf. Vermutlich kam es nicht jeden Tag vor, dass ein Mann in dem Frauenasyl auftauchte, und falls das Verhalten seiner Mitarbeiter irgendeinen Hinweis lieferte, war er schon den ganzen Tag verdrossen und mürrisch gewesen, darum erweckte er bestimmt auch hier keinen sonderlich freundlichen Eindruck.
    »Kann ich Ihnen helfen?«, fragte die Frau, während sie ihm entgegenhastete.
    Jace ließ den Blick schweifen, registrierte die Enge und Kargheit des Raums – und es war tatsächlich nur ein einziger Raum, der fast vollständig mit Pritschen ausgefüllt war. Im rückwärtigen Teil gab es einen Sitzbereich, wo sich eine schäbige Couch und mehrere bunt zusammengewürfelte Stühle um ein Fernsehgerät gruppierten.
    Es waren circa zehn Frauen anwesend, und er bemerkte betroffen, wie deprimiert sie wirkten. Altersmäßig variierten sie von sehr jung bis fast greis, aber alle trugen diesen müden, hoffnungslosen Ausdruck in den Augen, der ihm einen Stich ins Herz versetzte.
    War es das, was Bethany tat? Arbeitete sie hier als freiwillige Helferin, während sie sich gleichzeitig mit Gelegenheitsjobs über Wasser

Weitere Kostenlose Bücher