Geheime Lust
will. Die Wahrheit ist, dass wenn du mir jetzt sagst, dass du dich mir niemals unterwerfen wirst, mir niemals geben könntest, was ich mir so sehr von dir wünsche, es keinen Unterschied machen würde. Ich würde dich auf jede Weise nehmen, auf die ich dich bekommen kann. Die Wahrheit ist, dass
ich dich nicht gehen lassen werde
.«
Hoffnung erblühte in ihren Augen, und es tat ihm in der Seele weh zu sehen, wie schnell Bethany sie unterdrückte. Fast, als fürchtete sie sich davor, diese Emotion zuzulassen.
»Ich werde dich niemals in das Leben zurückkehren lassen, das du bisher geführt hast, Bethany. Unabhängig davon, was mit uns passiert. Selbst wenn du irgendwann zu dem Schluss gelangen solltest, dass ich nicht das bin, was du willst oder brauchst, lasse ich dich nicht dorthin zurück. Auch wenn du nicht mit mir zusammen bist, werde ich mich immer um dich kümmern und für dich sorgen. Verstehst du mich?«
Die Unterlippe fest zwischen die Zähne gezogen, nickte sie langsam. Sie biss so heftig darauf, dass jeden Moment die Haut aufplatzen und zu bluten anfangen würde. Mit zärtlichen Fingern drückte er ihren Mund auf und befreite ihre Lippe.
»Was willst du von mir, Jace?«, fragte sie wieder. »Ich muss wissen, was du von mir erwartest. Ich kann nicht in der Ungewissheit leben, ob ich mich richtig oder falsch verhalte, ob ich alles ruiniere.«
Seufzend fuhr er mit den Händen ihren Körper hinauf und wieder nach unten. Sie fror. Eine Gänsehaut überzog ihren Oberkörper, und ihre Haut fühlte sich kalt an. Jeder Gedanke an Sex verflüchtigte sich. Seine Erektion war erschlafft. Nicht weil er sie nicht begehrte. Nicht weil er sich nicht verzweifelt wünschte, sie zu besitzen. Sondern weil es Dinge gab, die wichtiger waren als Sex und Befriedigung. »Zieh dich an, Baby«, befahl er sanft.
Ihre Miene wurde sofort furchtsam.
Jace küsste ihre Stirn. »Du hast nichts falsch gemacht. Aber dir ist kalt, und wir müssen reden.« Er zögerte einen kurzen Augenblick. »Würdest du mit zu mir nach Hause kommen? Ich mache dir eine heiße Schokolade, dann setzen wir uns ans Feuer und unterhalten uns. Ich hätte gern, dass du die Nacht bei mir verbringst.«
Sie überraschte ihn damit, dass sie die Arme um ihn schlang und ihren nackten Körper an seinen presste.
»Das fände ich schön.«
22
Bethany kuschelte sich in Jace’ Couch und sah in das prasselnde Kaminfeuer. Sie hatte die Schuhe ausgezogen und die Füße unter sich gezogen, während sie darauf wartete, dass er mit dem versprochenen Kakao zurückkehrte.
Wenige Minuten später kam er zum Sofa und reichte ihr einen dampfenden Becher. Jace war ebenfalls barfuß, und sie fand, dass er mit seiner Jeans, dem lässigen Poloshirt und den nackten Füßen einfach zum Anbeißen aussah. Der Mann war vom Kopf bis zu den Zehen schlichtweg hinreißend.
Sein niedlich verstrubbeltes Haar stand am Kragen ab, und es juckte sie in den Fingern, ihm die dunkle Locke, die ihm in die Stirn fiel, zurückzustreichen.
Er setzte sich neben sie auf die Couch und rückte so nahe heran, bis sie auf Tuchfühlung waren. Dann legte er wortlos den Arm um sie und hielt sie, während sie ihren Kakao trank. Wann immer sie die Tasse senkte, küsste er sie auf die Schläfe, dann glitt sein Mund über ihr Haar, während sie den nächsten Schluck nahm.
Es war ein Moment, an den sie sich noch lange erinnern würde. Die Lockerheit, mit der sie barfuß vor dem Feuer saßen. Behaglich und entspannt einfach die Seele baumeln ließen. Den Augenblick genießend. Ohne jeden Stress. Die bevorstehende Unterhaltung einmal außer Acht gelassen. Aber Bethany hatte in ihrer Wohnung genügend Selbstbestätigung von Jace bekommen, um zu wissen, dass es okay sein würde. Sie war mit sich und der Welt im Reinen, auch wenn sie ihn noch immer mit ein paar harten Fragen konfrontieren musste. Trotzdem sagte ihr das Bauchgefühl, dass das in Ordnung gehen würde. Zum ersten Mal, seit sie denken konnte, sah sie einer Sache erwartungsvoll anstatt ängstlich entgegen. Sie würde nicht auf ihr neues Leben verzichten müssen. Alles war
gut
.
Sie hatten viel zu besprechen. Bethany wollte unbedingt erfahren, welche Erwartungen er an sie stellte. Aber er hatte ihr mit absoluter Aufrichtigkeit versichert, dass er sie wollte. Sie glaubte ihm. Vielleicht war sie eine Närrin, aber sie hatte keinen Zweifel daran, dass es ihm ernst war mit dieser Sache zwischen ihnen.
So ernst wie ihr.
Sie legte den Kopf auf seine Schulter
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