Geheime Lust
ich
dich
will. Mit allem, was dazugehört. Ich will keine verwaschene Version von Jace. Ich will dich. Kontrollierend, dominant, arrogant, fürsorglich, liebevoll, beschützend …« Sie ließ ihre von Emotionen und Tränen heisere Stimme verklingen. »Verstehst du?«, fragte sie erstickt.
Noch immer tief in ihrem Körper gefangen, presste er sie an sich. Bethany konnte seinen Herzschlag spüren. Er zitterte, als er die Finger in ihre Haare wob. Dann zog er sich ein Stück zurück, um seine Stirn an ihre legen zu können. Ihre Lippen waren einander gefährlich nah, als er ihr mit gesenkten Lidern in die Augen sah.
»Ich weiß nicht, was ich tun würde, hätte ich dich nicht gefunden«, bekannte er mit emotionsgeladener Stimme. »Es bringt mich um, es mir auch nur vorzustellen. Keine Ahnung, was ich ohne dich tun würde. Der Gedanke macht mich verrückt.«
»Verstehst du, was ich sage, Jace? Verstehst du es wirklich? Ich will dich. Ich will deine Dominanz. Ich
brauche
sie.«
Mit tröstlichen Bewegungen kämmte er mit der Hand durch ihre Strähnen.
»Ich gehöre dir, Baby. Mit Haut und Haar. Ich hoffe nur, dass du vorbereitet bist. Aber du sollst mich haben. Zu einhundert Prozent. Allerdings musst du mir etwas versprechen.«
»Was?«
Jace drückte ihr einen hauchzarten, warmen, atemlosen Kuss auf die Lippen. Als er den Kopf zurückzog, schimmerte ein Ausdruck tiefer Zufriedenheit in seinen Augen.
»Versprich mir, dass du es mir sagen wirst, falls es dir je zu viel wird und du dich überfordert fühlen solltest, weil ich dich zu hart oder zu rücksichtslos bedränge. Du musst es mir sagen. Ich könnte mir selbst nicht mehr im Spiegel in die Augen sehen, wenn ich etwas täte, das dich verängstigt oder, Gott bewahre,
verletzt
. Du sollst dich bei dem, was wir tun, nie schlecht fühlen.«
Dieses Mal küsste sie ihn, sie schwelgte darin, wie er sich anfühlte, genoss es, in seinen Armen zu sein. Das hier war real. Er war real. Die Herrlichkeit dessen, was gerade geschah, erschütterte sie bis ins Mark. Jace wollte sie. Sie
allein
.
»Ich verspreche es«, wisperte sie an seinen Lippen.
23
Bethany wartete atemlos vor Aufregung. Vor Nervosität. Sie hatte Schmetterlinge im Bauch. Jace würde jede Minute nach Hause kommen. Er hatte ihr eine SMS geschickt, um sie wissen zu lassen, dass er gerade das Büro verließ. Sonst nichts. Keine Instruktionen. Nichts hinsichtlich ihrer Pläne für den Abend. Aber nach ihrem offenen gestrigen Gespräch hatte sie eine ziemlich gute Idee, wie sie ihn empfangen wollte, wenn er eintraf.
Sie wollte ihm ein Zeichen ihrer Akzeptanz geben. Ihres Gehorsams. Ihrer Bereitwilligkeit und ihres Verlangens, sich ihm zu unterwerfen. Um die Beziehung, die sie beide sich wünschten, weiter zu festigen. Die nicht nur Jace wollte. Es bedeutete ihr alles, es wärmte ihr das Herz, dass er bereit gewesen war, seine eigenen Wünsche und Bedürfnisse zurückzustellen, hätte sie nur das geringste Zögern angesichts der von ihm umrissenen Rahmenbedingungen ihrer Beziehung gezeigt.
Vielleicht war das der Hauptgrund, warum sie die Dinge, die er von ihr verlangte, so bereitwillig und uneingeschränkt akzeptierte. Weil er nichts
verlangt
hatte. Jace hatte ihr kein Ultimatum gestellt. Er hatte ihr seine Vorstellungen geschildert, sie aber im selben Atemzug wissen lassen, dass, sollte sie sich auf diesen Lebensstil nicht einlassen können oder wollen,
er
derjenige sein würde, der Kompromisse schließen und sich mit dem begnügen würde, was sie ihm anzubieten hatte.
Alles. Bethany würde ihm alles geben. Sie wollte ihn glücklich machen, denn wenn er glücklich war, war
sie
es auch.
Sie schlüpfte aus ihrer Kleidung, faltete sie ordentlich zusammen und verstaute sie in einer der Schubladen, die Jace ihr zur Verfügung gestellt hatte. Er hatte versprochen, ihr Möbel zu kaufen, die allein ihr gehören würden. Aber für den Augenblick reichte es ihr vollkommen, seine mitzubenutzen. Sie unterhielten noch immer getrennte Wohnungen, allerdings hatten inzwischen immer mehr von Bethanys Habseligkeiten ihren Weg in sein Apartment gefunden.
Ein Blick auf die Uhr zeigte ihr, dass er jede Sekunde mit dem Fahrstuhl nach oben kommen konnte. Bethany eilte ins Wohnzimmer und kniete sich in einer Position auf den weichen Teppich, die es ihr erlaubte, die Aufzugtüren im Blick zu behalten. Damit würde sie ihn sehen können, wenn er ausstieg, aber viel wichtiger war, dass er
sie
sehen würde, sobald er das Apartment
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