Geheime Lust
Kiefernnadeln?
Das Innere des Apartments war in Kerzenlicht getaucht, und in der Ecke des Wohnzimmers stand ein großer Christbaum, an dem Hunderte Lichter funkelten. Das ganze Zimmer war festlich dekoriert, und im Kamin brannte ein Feuer.
»Jace!«
Eine zierliche, dunkelhaarige Frau eilte zu ihm und schloss ihn stürmisch in die Arme. Ein liebevolles Grinsen huschte über Jace’ Gesicht, als er sie an sich drückte. Dann löste die Frau sich von ihm und wandte sich mit einem warmen Lächeln Bethany zu.
»Du musst Bethany sein. Ich bin Mia, Jace’ Schwester. Ich habe schon so viel von dir gehört. Ich freue mich sehr, dass du hier bist!«
Bethany wollte ihr zögerlich die Hand entgegenstrecken, als Mia sie fast ebenso stürmisch umarmte, wie sie es zuvor bei Jace getan hatte. Ein wenig linkisch erwiderte Bethany die Geste.
»Danke für die Einladung«, murmelte sie.
»He, da seid ihr ja.«
Bethany schaute auf, als ein großer, attraktiver Mann hinter Mia auftauchte und ihr den Arm um die Taille legte. Sie erkannte ihn von der Party wieder. Tatsächlich erinnerte sie sich an beide. Sie hatte sie sehnsüchtig beobachtet, wie sie getanzt und dabei unendlich verliebt ausgesehen hatten. Aber da Bethany sie nicht darauf aufmerksam machen wollte, dass sie bei ihrer Verlobungsparty zum Personal gehört hatte, nahm sie Zuflucht zu einem strahlenden Lächeln und gab vor, das Paar heute zum ersten Mal zu sehen.
Gabe begrüßte Jace mit einem Klaps auf den Rücken, dann wandte er sich Bethany zu.
»Hallo, Bethany. Ich bin Gabe, Jace’ Freund und Geschäftspartner. Und bald schon sein Schwager, vorausgesetzt, meine Braut erlöst mich irgendwann aus meinem Elend und setzt ein Hochzeitsdatum fest.«
»Hallo, Gabe«, brachte sie mit Mühe hervor.
Jace legte den Arm um sie, um sie wortlos seiner Unterstützung zu versichern. Sie liebte ihn für diese kleine Geste.
»Kommt mit in die Küche«, schlug Mia vor. »Da sind die anderen versammelt. Sie trinken Wein und naschen von der Obst- und Käseplatte.«
Sie hakte sich bei Bethany, die auf der anderen Seite von Jace flankiert wurde, unter und zog sie in Richtung Küche.
Bethany sank das Herz in die Hose, als sie im Durchgang auf Ash trafen. Fast wäre sie in ihn hineingelaufen, als er zur Seite auswich, um den Weg frei zu machen.
»He, Kumpel«, sagte er zu Jace. »Schön, dass ihr gekommen seid.«
Dann beugte er sich vor und küsste Bethany auf die Wange.
»Hallo, Bethany. Du siehst sehr hübsch aus.«
Sie war sicher, dass sie errötete. So sehr sie sich auch bemühte, sie kam nicht gegen die instinktive Scham an, die sie bei Ashs Anblick erfasste. Er hingegen gab sich vollkommen gelassen, ebenso wie Jace. Einzig sie benahm sich wie eine Idiotin.
»Danke«, sagte sie und zwang sich zu einem Lächeln.
Ash lächelte warm zurück, dann nahm er ihre Hand und drückte sie. Er beugte sich vor, als wollte er ihre andere Wange zur Begrüßung küssen, stattdessen flüsterte er so leise, dass nur sie es hören konnte: »Es ist alles in bester Ordnung, Bethany. Mach dir keine Gedanken.«
Diese simple Geste bewirkte, dass Bethany sich entspannte und zum ersten Mal, seit sie Jace’ Wohnung verlassen hatte, wieder durchatmen konnte. Ihr Lächeln war aufrichtig, als sie Ashs Händedruck erwiderte.
Jace bedachte seinen Freund mit einem dankbaren Blick, und die Anspannung, die sie sich womöglich auch nur eingebildet hatte, verflog. Jace legte den Arm um Ashs Schultern, dann lieferten sich die beiden einen vorgetäuschten Ringkampf.
»Ihr zwei werdet auch gar nicht mehr erwachsen«, kommentierte eine ältere Frau und schob sich zwischen ihnen hindurch. Ihr Lächeln war nachsichtig, und es bestand kein Zweifel, dass sie große Zuneigung für Jace und Ash hegte. »Ihr Jungs benehmt euch noch immer wie Teenager.«
Jace grinste und zog sie in seine Arme. »Hallo, Mama H.« Er küsste sie auf die Schläfe und wandte sich Bethany zu. »Bethany, ich möchte dir Gabes Mutter vorstellen. Mrs Hamilton, das ist Bethany.«
Bethany fand sich in einer weiteren Umarmung wieder, dabei spürte sie, wie ihre Reserviertheit dank des unwiderstehlichen Charmes von Jace’ Familie zu bröckeln begann.
»Ich freue mich sehr, dich kennenzulernen, Liebes.«
»Oh, und hier ist Mr Hamilton«, verkündete Jace.
Bethany hob den Blick und sah einen älteren Mann hinter Mrs Hamilton auftauchen.
»Es ist mir eine Freude, junge Dame«, sagte er mit brummiger Stimme. »Jace ist ein echter
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