Geheime Lust
Glückspilz.«
Errötend reichte Bethany ihm die Hand, doch Mr Hamilton ignorierte sie und zog sie stattdessen in die Arme. Sie hatte noch nie zuvor eine Gruppe derart spontaner, herzlicher Menschen getroffen. Es war eigenartig und gleichzeitig … wundervoll.
»Hast du wirklich gekocht, Mia? Oder hast du geschummelt und einen Catering-Service beauftragt?«, fragte Jace neckend.
Mia warf ihm einen vernichtenden Blick zu. »Gabes Mutter und ich haben gekocht. Und es ist hervorragend gelungen, wenn ich das mal so sagen darf.«
»Es duftet köstlich«, lobte Bethany hastig.
Mia lächelte. »Danke. Es schmeckt auch so. Ehrenwort.«
Damit drehte sie sich um und machte eine wegscheuchende Handbewegung. »Und jetzt raus aus der Küche, Jungs. Ihr seid im Weg. Geht ins Wohnzimmer und tut, was Männer halt so tun. Ich brauche noch eine halbe Stunde, dann können wir essen.« Sie guckte Bethany an. »Hast du Lust, uns in der Küche Gesellschaft zu leisten? Du kannst natürlich auch mit Jace gehen, aber wir beißen nicht.«
Die warme Offenheit der jungen Frau entlockte Bethany ein spontanes Lächeln. »Ich bleibe gern.«
Jace brachte sie in Verlegenheit, indem er sich zu ihr beugte und sie sanft auf den Mund küsste. »Ich bin nicht weit«, sagte er.
Bethany stieg die Röte ins Gesicht, weil alle mitbekommen hatten, wie er sie küsste. Wie hätten sie es auch übersehen sollen?
Mia grinste und tauschte einen verschwörerischen Blick mit Mrs Hamilton. Beide wirkten entzückt.
Die Männer trotteten aus der Küche und ließen die Frauen allein.
»Komm, setz dich, Bethany«, forderte Mia sie auf. »Du auch, Mama H. Es dauert nicht lange. Ich muss nur noch die Sauce machen. Der Rest ist fertig.«
»Brauchst du bestimmt keine Hilfe?«, erkundigte sich Bethany zögerlich.
Mia schüttelte den Kopf. »Setz dich einfach, und genieß die Zeit nur unter Mädchen. Ach, da wir gerade davon sprechen, ich habe schon mit Jace darüber geredet, aber wie ich ihn kenne, hat er die Info nicht weitergegeben. Du musst mich und meine Freundinnen mal in den Klub begleiten. Du wirst sie lieben. Sie sind durch die Bank großartig. Wir gehen alle naselang zusammen aus, haben einen Mordsspaß und lassen uns anschließend von Gabe abholen. Ich habe nur einmal den Fehler gemacht, mit dem Taxi nach Hause zu fahren. Lass es mich mal so ausdrücken: Gabe war nicht erfreut.«
Bethany staunte nicht nur über die Einladung, sondern auch über die Tatsache, dass Gabe sauer auf Mia gewesen war.
Mia lachte. »Er ist ausgerastet, aber inzwischen ist er drüber weg. Um des lieben Friedens willen füge ich mich und lasse mich von ihm abholen. Gabe ist glücklich, damit geht die Rechnung auf.«
»Ich trinke zwar nicht, aber ich komme sehr gern mit.«
Mias Miene wurde mitfühlend, als sie nach Bethanys Hand fasste und sie drückte. »Wir beide können Wasser trinken. Ich vertrage Alkohol nicht gut. Mein letzter Kater hat das unter Beweis gestellt.«
Etwas an Mias Gesichtsausdruck beunruhigte Bethany. Fast schien es, als wüsste sie … Aber natürlich. Jace hatte es ihr erzählt. Ihr Gesicht wurde heiß, als Schamesröte ihren Hals hinaufkroch. Sie senkte den Blick und zog die Schultern zu einer instinktiven Schutzhaltung nach vorn.
Mias warme Stimme durchbrach die Stille. »Bethany? Habe ich etwas Falsches gesagt?«
Bethany hob den Kopf und sah die Besorgnis in ihren Augen.
»Es war dein Ausdruck. Er hatte Bände gesprochen«, erklärte sie unverblümt. »Jace hat es dir erzählt.« Ihre offenen Worte überraschten sie selbst. Das war nicht typisch für sie. Normalerweise ging sie Konflikten aus dem Weg, und ganz bestimmt initiierte sie sie nicht.
Erst in diesem Moment fiel ihr auf, dass Mrs Hamilton still und leise die Küche verlassen hatte. Mia kam um die Bar herum und kletterte auf den Hocker neben Bethanys.
»Ja, er hat es mir erzählt«, bestätigte sie ruhig. »Ich denke nicht, dass das seine Absicht war, aber als ich vorschlug, dass du mit uns tanzen gehen könntest, wollte er mich warnen. Er fühlt sich offenbar als dein Beschützer, und er weiß, wie meine Freundinnen und ich es krachen lassen, wenn wir ausgehen. Jace wollte nicht, dass wir dich zu irgendetwas drängen. Aber Bethany, du musst mir glauben, dass ich wegen dem, was er mir anvertraut hat, nicht schlecht von dir denke. Das Einzige, was ich denke, ist, dass mein Bruder eine Frau gefunden hat, die ihm sehr am Herzen liegt, und das macht mich glücklich. Du machst ihn
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