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Geheime Lust

Geheime Lust

Titel: Geheime Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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glücklich. Darum werde ich dich mögen, ganz egal, was in deiner Vergangenheit passiert ist.«
    Bethany schluckte den Kloß, der sich in ihrer Kehle geformt hatte, runter. »Ich hoffe, dass ich ihn glücklich mache«, flüsterte sie. »Denn etwas anderes habe ich ihm nicht zu bieten.«
    Mia lächelte. »Glaubst du, ich hätte einem Mann wie Gabe etwas anderes zu bieten? Er kann sich jeden Wunsch erfüllen. Aber er scheint nur mich zu wollen, und er ist zufrieden damit. Ich habe den Eindruck, dass Jace genauso tickt.«
    Bethany erwiderte ihr Lächeln. Es war schwer, Mia nicht zu mögen. Sie war authentisch und ohne jede Falschheit.
    »So, jetzt lass mich diese Sauce zubereiten«, sagte Mia und glitt von ihrem Barhocker. »Die Männer werden sonst ungeduldig, und das verhagelt ihnen die Laune.«
    Zwanzig Minuten später hatten sich alle um den Esstisch versammelt. Der Tafelaufsatz, bestehend aus herrlichen, leuchtend roten Weihnachtssternen, die von eleganten Spitzkerzen flankiert wurden, war zauberhaft. Kunstvolle Kerzenleuchter schmückten die Anrichte, und die gedimmten Lampen tauchten den Tisch in ein warmes Licht.
    Gabe und sein Vater besetzten die Stirnseiten des Tischs, Mrs Hamilton saß zur Linken ihres Mannes und Mia links von Gabe. Bethany hatte man den Platz gegenüber von Mia und zwischen Gabe und Jace zugewiesen, während Ash neben Mia und damit Jace gegenübersaß.
    Das Essen war köstlich, aber Bethany fühlte sich wie eine Ertrinkende in dem Gesprächsfluss. Das Problem, das ihr bisheriges Leben in Obdachlosigkeit und Armut mit sich brachte, war, dass sie mit diesen Leuten nichts verband. Es gab keine gemeinsamen Interessen. Sie hatte sich über aktuelle Ereignisse nicht auf dem Laufenden gehalten, kannte sich weder mit Sportarten noch in der Finanzwelt und schon gar nicht mit politischen Themen aus.
    Je länger das Essen andauerte, desto unwohler fühlte sie sich wegen ihres anhaltenden Schweigens. Als die anderen begannen, ihr besorgte Blicke zuzuwerfen, zwang Bethany sich zu lächeln, zu nicken und so zu tun, als sei sie ganz auf ihr Essen konzentriert. Und das war sie. Obwohl sie nun schon einige Zeit mit Jace zusammen war, war es ihr auch weiterhin ein Gräuel, Nahrungsmittel zu verschwenden. Sie lebte noch immer mit der tief verwurzelten Angst, nicht zu wissen, wann sie ihre nächste anständige Mahlzeit haben würde, darum kostete sie jede, die sie bekam, bis zum letzten Bissen aus.
    Jace schien endlich zu bemerken, wie unbehaglich sie sich fühlte, denn er fasste unter den Tisch, streichelte ihren Schenkel oberhalb des Knies und drückte ihn zärtlich.
    Er beugte sich zu ihr, um nach einem Brötchen zu greifen, dabei raunte er ihr zu: »Entspann dich, Baby.«
    Entsetzt stellte Bethany fest, dass Gabe ihn gehört zu haben schien, denn er sah in ihre Richtung, und sein Blick wurde mitfühlend.
    Bethany wünschte sich, die Erde würde sich unter ihr auftun und sie verschlucken. Noch lieber wäre sie einfach in ihre Wohnung zurückgekehrt. Sie litt an Reizüberflutung. Es waren zu viele Menschen, zu viele Gespräche. Sie war an gesellschaftlichen Umgang nicht gewöhnt.
    Es war zwar nicht so, als wären es furchtbare Leute, nein, ganz im Gegenteil, trotzdem fühlte Bethany sich unwohl in ihrer Haut und ihnen komplett unterlegen. Trotz Jace’ wiederholter Versuche, ihr ein Zugehörigkeitsgefühl zu vermitteln, kam sie sich vollkommen fehl am Platz vor.
    Doch das Problem war hausgemacht. Weder Jace noch seine Familie oder irgendwer sonst trug daran Schuld. Es lag ausschließlich an ihr selbst. An ihrer Unsicherheit.
    »Ich liebe deinen Christbaum«, sagte sie an Mia gewandt.
    Mia strahlte. »Ich auch. Ich bin ein großer Fan von Christbäumen. Jace ist früher immer mit mir zum Rockefeller Center gegangen, um zuzusehen, wie die Beleuchtung eingeschaltet wurde. Es war eine Tradition, auf die ich mich jedes Jahr gefreut habe. Gabe hat mir dort seinen Heiratsantrag gemacht.«
    Bethany ging das Herz über angesichts des zärtlichen Ausdrucks, der sich auf Gabes Gesicht ausbreitete. Seine Augen waren unverwandt auf Mia gerichtet.
    »Ich mag Christbäume auch«, murmelte sie wehmütig. »Ich hatte nie einen. Keinen richtigen, meine ich. In einem echten Zuhause.«
    Kaum dass ihr die Worte entschlüpft waren, hätte sie sich am liebsten auf die Zunge gebissen. Sie konnte die Bestürzung in ihrer Miene nicht verhehlen, konnte nicht glauben, dass sie das wirklich gesagt hatte. Es war ihr unerträglich, die

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