Geheime Versuchung
versucht zu haben.
»Hier ist es.« Er streifte ihren Oberkörper, als er auf einer kleinen Lichtung stehen blieb. »Riechst du es?«
»Ja.« Reife Brombeeren.
Er pflückte eine und hielt sie ihr an die Lippen. »Mach den Mund auf, süße Grace.«
Es kribbelte bis in die Zehen bei der leisen Bitte, und in ihrem Bauch breitete sich Hitze aus. Sie öffnete den Mund und ließ sich von ihm füttern, schmeckte den köstlichen Saft der Frucht und protestierte auch nicht, als er Beere um Beere pflückte und ihr in den Mund tat. Dann stellte er sich breitbeinig hin und zog sie an sich, die Wölfin zitterte, ließ es aber zu.
Wieder streifte eine Beere ihre Unterlippe, lief ihr der Saft in den Mund. Jede ihrer Körperzellen spürte die Hitze in ihm, doch sein Gesicht verschwamm im Dunkel der Nacht. »Ich werde dich jetzt küssen.« An den Brüsten spürte sie die Vibrationen der tiefen Stimme. »Sag nicht Nein.«
Er ließ ihre Hand los, als sie schwieg, hob ihr Kinn mit einem Finger an und leckte den Saft von ihrer Unterlippe. Bevor ihr noch bewusst wurde, was geschehen war, war es auch schon vorbei. Sie öffnete die Augen, und er leckte noch einmal, zog sie noch näher an sich. »Mmmm.« Tiefe Befriedigung, seine Hand glitt an ihren Hals. »Du schmeckst gut.« Dann schloss er die Lippen über ihrem Mund, küsste sie innig.
Sie presste die Hände auf seine Brust, streckte sich den sündigen Lippen entgegen, fühlte warme Muskeln unter dem Baumwollhemd. Aufstöhnend fuhr er mit der Zunge über ihre Lippen, legte ihr die Hand auf den unteren Rücken und drückte den Unterleib gegen ihren Bauch.
Sie spürte die Krallen der Wölfin, die die Führung in ihr übernehmen wollte.
Jäh fuhr sie zurück und schnappte nach Luft. Die Brüste schmerzten, zwischen ihren Beinen war es feucht, und zweifellos hatte Cooper ihre Erregung längst gewittert. Aber es waren noch andere Gefühle im Spiel, denn wie ein Schlag in den Magen hatte sie die Erkenntnis getroffen, welche gewaltige Kraft in dem Raubtier steckte, das sie im Arm hielt.
Die Wölfin wollte nicht fortlaufen, denn das würde nicht funktionieren, würde das Raubtier nur reizen. Die Wölfin wollte sich auf den Boden legen und Cooper tun lassen, was immer er wollte. Überlebensinstinkte kämpften gegen den Willen der Frau, eine bewusste Entscheidung zu treffen. So konnte sie nur den Impuls unterdrücken, die bloße Kehle dem Mann darzubieten, den sie noch auf den Lippen schmeckte, und sich ihm unterwürfig wimmernd hinzugeben – denn dann würde ihre Beziehung zu Ende sein, noch bevor sie richtig begonnen hatte. Eine solche Unterwerfung würde Cooper nur abschrecken und demütigen.
»Das funktioniert niemals.« Rau stieß sie die Worte hervor, ihr tiefes Bedauern bereitete ihr fast körperlichen Schmerz. »Ich bin zu unterwürfig.«
Cooper hatte sich nicht gerührt, nun pflückte er eine Beere und warf sie sich in den Mund. Sie wäre den Schluckbewegungen gerne mit den Lippen am Hals gefolgt, wollte den erdigen Duft aufsaugen. Als sie ihm schließlich ins Gesicht sah, lächelte er zu ihrem Erstaunen. »Wird schon klappen«, murmelte er und aß noch eine Frucht. »Kann sein, dass es jede Menge Vorspiel braucht, aber klappen wird es.«
»Cooper.« Sie wandte sich von der Sinnlichkeit ab, die er ausstrahlte, und aß selbst noch eine Beere, um nachzudenken. »Wenn …«
»Weder wenn noch aber«, murmelte er, doch die Dominanz war spürbar. »Nicht jetzt. Selbst wenn du mir in keiner anderen Sache vertraust, vertrau mir hierbei: Sobald deine Wölfin etwas gegen deinen Willen tut, werde ich aufhören.«
Er kam näher, legte den Kopf aber nicht an ihren Hals, wie sie es sich gewünscht hätte, obwohl sie wusste, dass ihre Wölfin eine solche Nähe noch nicht ertragen konnte. Selbst jetzt hatte sie traurig die Pfoten auf den Kopf gelegt, wollte den Wolf und hatte gleichzeitig Angst vor ihm. »Woher willst du denn wissen, wenn es so weit ist?«, fragte sie, ihre Stimme zitterte.
»Wahrscheinlich befähigt mich dieses Wissen zum Offizier – ich merke es, wenn der Wolf nahe unter der Haut sitzt.«
Sie seufzte erleichtert. »Immer?«
»Immer.« Eine flüchtige Berührung an der Hüfte. »Hast du schon gegessen?«
»Nein.« Die Schmetterlinge im Bauch hatten nach dem Blick in der Trainingshalle zu stark geflattert. »Ich bin aber hungrig.« Eine vorsichtige Einladung. Ob er sie wohl annahm?
Er strich ihr über die Wange. »Kann’s gar nicht erwarten, dich zu füttern.« Ein
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