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Geheime Versuchung

Geheime Versuchung

Titel: Geheime Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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sowohl eine Ausbildung in als auch Affinität zu Ökonomie hatten, kümmerten sie sich um die Investitionen des Rudels und sorgten mit einem kleinen engagierten Team dafür, dass die Wölfe finanziell gesund dastanden. Normalerweise fand Cooper die Beschäftigung mit Bilanzen so spannend wie die Erforschung eines Dschungels, doch heute fühlte er sich wie auf Treibsand. Er kam aber durch und wandte sich dann dem anderen Papierkram auf seinem Schreibtisch zu.
    Der Regen strömte unaufhörlich, und womit sich Cooper auch beschäftigte, er konnte die verbrannten Leichen seiner Eltern nicht vergessen.
    Am nächsten Morgen kehrte Grace zu ihrer Arbeit in Sektor 4B zurück. In der Morgenbesprechung der Techniker hatte sich herausgestellt, dass der Sturm großen Schaden an den Solarpaneelen angerichtet hatte. Die Paneele waren die Hauptenergiequelle der Höhle und so gestaltet, dass sie sich perfekt der Umgebung anpassten, damit sie ihre Lage nicht verrieten.
    »Wir stellen auf Wasserenergie um, bis die Ersatzpaneelen eingetroffen sind«, sagte der führende Techniker. Auf ökologische Weise erzeugten sie Strom aus den Flüssen, die die Berge herunterdonnerten. »Das dürfte keine Probleme geben, aber achtet auf Schwankungen.«
    Grace ging immer wieder in Gedanken den gestrigen Abend durch. Von Zeit zu Zeit schob sie den Ärmel zurück und betrachtete das Armband, was sie dann wieder an die schwielige Hand auf ihrem Nacken erinnerte, den wilden Geschmack im Mund, die fordernde Zunge. Wozu könnte der Offizier sie verführen …
    Ihre Brustwarzen scheuerten am BH.
    Sie sah sich schuldbewusst um, doch sie war allein. Allerdings reichte die kurze Ablenkung, um sich wieder mehr auf die Arbeit konzentrieren zu können.
    Als das Mittagessen mit ihrer Crew vorbei war und Cooper sich immer noch nicht gemeldet hatte, sank Grace’ Stimmung. Dominante Männer zogen sich nie während der Liebeswerbung zurück. Vielleicht hatte Cooper es sich doch anders überlegt, weil sie bei den Brombeeren so komisch reagiert hatte, vielleicht dachte er nun, er könne auch gut ohne den Ärger mit einer schüchternen unterwürfigen Wölfin leben, da er doch jederzeit eine begeisterte dominante Spielgefährtin haben konnte.
    »Aber vielleicht«, murmelte sie unzufrieden mit sich selbst, »vielleicht ist er der Kopf einer Höhle und hat viel um die Ohren.«
    Sie legte das Werkzeug aus der Hand und schloss die Abdeckung der Computerschnittstelle, die sie gerade überprüft hatte. Dann sah sie auf die Uhr. Viertel vor vier. Sie hatte wie eine Wilde gearbeitet für den Fall, dass Cooper vorbeischauen würde, und lag jetzt so gut in der Zeit, dass sie sich eine Kaffeepause gönnen konnte.
    Gerade wollte sie Vivienne anpiepen, zögerte aber. Weder Frau noch Wölfin fühlten sich wohl dabei, einem Mann nachzulaufen, doch dieser hatte ja deutlich sein Interesse bekundet. Deshalb holte sie tief Luft, packte ihr Werkzeug ins Büro und sah sich nach Cooper um. In seinem Büro war er nicht, doch am Ende der Steintreppe traf sie Bethany. »Falls du Cooper suchst, der kümmert sich mit ein paar Leuten um einen Erdrutsch.«
    »Hab ich gar nicht mitbekommen.« In der Tages-Mail hatte nichts gestanden. »Ist jemand verletzt worden?«
    Bethany schüttelte den Kopf. »Aber es betrifft eine der Evakuierungsrouten, die geräumt und befestigt werden muss. Zum Glück hat wenigstens der Regen aufgehört.«
    »Ich war den ganzen Tag drinnen«, sagte Grace in der Hoffnung, Coopers Tante würde das als Erklärung genügen. »Wenn ich den Leuten Kaffee bringe, könnte ich mich etwas bewegen.«
    »Du bist ein Schatz.« Ein strahlendes Lächeln. »Sie sind zu viert: Cooper, Shamus, Vitoria und noch einer der Ingenieure, Todd, glaube ich.«
    Grace machte sich nicht die Mühe, den Overall auszuziehen, denn das Gelände war sicher voller Schlamm. Sie ging in die große Gemeinschaftsküche, füllte eine große Thermoskanne mit Kaffee, eine kleinere mit Tee und steckte Plastiktassen ein. Auf diversen Tabletts standen frische Blaubeer-Muffins. Grace nahm sich einen ordentlichen Schwung davon, dazu noch Obst und tat alles in eine Kühltasche.
    Bethany hatte die Richtung beschrieben, in die sie gehen sollte, und zehn Minuten später war sie dort. Cooper stand mit dem Rücken zu ihr, das T-Shirt klebte an seinem Oberkörper, die Stiefel waren schlammverkrustet. Sie hatten den Weg schon geräumt und arbeiteten an einer provisorischen Befestigung, bis die sturmgeschädigten Bäume wieder

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