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Geheimer Krieg: Wie von Deutschland aus der Kampf gegen den Terror gesteuert wird (German Edition)

Geheimer Krieg: Wie von Deutschland aus der Kampf gegen den Terror gesteuert wird (German Edition)

Titel: Geheimer Krieg: Wie von Deutschland aus der Kampf gegen den Terror gesteuert wird (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Fuchs , John Goetz
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Aufgeregt funkt er seinen Chef an, der gleich auch noch mal kommen wird.
    Wir stecken fest. Vor uns ist die Schranke zu, hinter uns wird die Autoschlange immer länger, auch von außen kommen keine Fahrzeuge mehr auf das Gelände. Dann endlich: Der Marketing-Chef von Interxion kommt und bittet uns durch das Autofenster, alle Fotos auf unserer Kamera zu löschen. Die Kunden! Wir wüssten ja! Alles hochsensibel! Höchste Sicherheitsstufe! So schwer erschien es uns jedoch nicht, auf das Gelände zu gelangen.
    Weil er nun eigens gekommen ist, stellen wir auch ihm noch mal unsere Fragen. «Wir können garantieren, dass die NSA niemals hier auf dem Gelände etwas angezapft hat», sagt er. Als wir die Fensterscheibe des Autos schon fast wieder hochgefahren haben, schiebt er hinterher: «Aber die NSA kann natürlich irgendwo anders ein Kabel hier in Frankfurt außerhalb des Firmengeländes angezapft haben.»
    Der Schlagbaum geht hoch, wir fahren ab.
    Die Daten der deutschen Internetnutzer gehen am Frankfurter Knotenpunkt auch durch zwei Rechenzentren der US -Firma Level  3 Communications. Das Unternehmen ist der weltweit größte Datennetzbetreiber, über die Hälfte des weltweiten Datenverkehrs läuft über seine Kabel. Level  3 betreibt neben Frankfurt vier weitere Datencenter in Berlin, Hamburg, Düsseldorf und München. Wie alle amerikanischen Unternehmen musste sich Level  3 in den USA verpflichten, seine Daten zu speichern und den US -Geheimdiensten zur Verfügung zu stellen. Es ist unklar, ob das die Firma auch in Deutschland tut.
    Aus Powerpoint-Folien des Whistleblowers Edward Snowden geht auch hervor, dass sich das Telekommunikationsunternehmen zudem verpflichten musste, dem britischen Geheimdienst GCHQ in England beim Spähen zu helfen. Der interne Codename der Firma beim Nachrichtendienst lautet: «Little». Auf Nachfrage teilte Level  3 mit, «keiner fremden Regierung» Zugang zu ihrem Telekommunikationsnetz oder ihren Einrichtungen in Deutschland gegeben zu haben.
    Und auch der Chef des Bundesamtes für Verfassungsschutz hatte bis zum Druck dieses Buches keine konkreten Hinweise, dass der Internetknoten in Frankfurt angezapft wurde. Der Betreiber des Knotenpunktes bestreitet sogar, dass dies möglich sei. Er bestätigt aber, dass ein Teil der Informationen an den Bundesnachrichtendienst und andere «Bedarfsträger» abgeleitet werden. Vor allem an dem Datenstrom zwischen Deutschland und Syrien und Mali seien die USA interessiert gewesen, schreibt der
Spiegel
. Teilweise habe man sich die Daten ohne das Wissen der deutschen Dienste besorgt, teilweise in Absprache mit den Deutschen. Auch Filtereinstellungen, mit denen die Informationen durchsiebt wurden, habe man abgesprochen.
    Die abgelauschten Informationen müssen auch nicht direkt über den Betreiber des Internetknotenpunkts DE - CIX abgeflossen sein. Da NSA und GCHQ geheime Verträge mit Firmen abgeschlossen haben, die Kunden an dem Knoten sind, können auch über diese Firmen Daten abgeleitet und an die Nachrichtendienste weitergegeben worden sein.
    Ein ehemaliger Techniker des US -Telekommunikationskonzerns AT & T , der in solch einem Knotenpunkt-Rechenzentrum gearbeitet hat, sagte in einem Interview: «Sie können von dort gezielt Namen auswählen, den Inhalt von E-Mails lesen, wo man surft, welche IP -Adressen, aus welchem Land. Alles.»

Teil V Gute Geschäfte auf deutschem Boden

17. Kapitel Die CIA -Logistikzentrale in Frankfurt
    Deich bei Norden in Ostfriesland, darunter strömen Informationen durch Überseekabel
    Es ist 2  Uhr morgens. Frankfurt liegt flimmernd vor uns. Ein heißer Tag ist vorbeigegangen, auch die Nacht ist heiß. Seit Stunden blicken wir auf den Hinterhof eines Gebäudekomplexes. Dahinter leuchten die Bankentürme von Commerzbank, Landesbank, Deutscher Bank. Unter unseren Füßen knirschen die Steine, weil wir durch unser Hotelfenster auf diesen Vorsprung geklettert sind. Wir hatten das De-Luxe-Zimmer  411 in dem Hotel an der Friedberger Warte im Frankfurter Osten nur wegen dieses Ausblicks bezogen.
    Wir wollen sehen, was auf dem mit Batterien von Strahlern beleuchteten Hinterhof vor uns passiert. Hinter den dicken Mauern ist es taghell. Lastwagen stehen auf dem Hof, die hohen Mauern drumherum sind weiß gestrichen, außer riesigen Flachbauten sehen wir aber nichts. Einmal läuft jemand über den Platz. Eine Polizeipatrouille fährt mehrmals an dem Gelände entlang. Ansonsten fällt uns nichts Ungewöhnliches auf.
    Aber von

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