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Geheimnis der Leidenschaft

Titel: Geheimnis der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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glauben sollte.
    Dennoch war es nicht das, was er wirklich sagen wollte. Sie konnte ihm ihren Traum vom Wasser anvertrauen. Ihr Herz, das war eine ganz andere Sache. Und es war ihr Herz, das bei seiner Berührung schneller schlug und dafür sorgte, dass ihr Puls unter der weichen Haut an der Innenfläche ihres Handgelenkes heftig pulsierte.
    Und Hope bemerkte es nicht einmal. Das sah Rio so deutlich, wie er ihren Mut und ihre Entschlossenheit gesehen hatte, als sie bis zur Erschöpfung gearbeitet hatte, um ihre Rinder und ihre Ranch vor der Trockenheit zu retten. Sie glaubte, dass es der neue Traum war, der ihr Blut antrieb und auch ihr Herz schneller schlagen ließ.
    Er wusste, dass es nicht so war, nicht ganz. Das gleiche sinnliche Verlangen brannte in seinem eigenen Blut, als er die Wärme ihrer Haut an seiner fühlte.
    Rio konnte sich nicht von Hope zurückziehen. Ihr Traum war so stark und so bezwingend, wie sie es war. Deshalb wollte er - musste er - ihr helfen. Er hatte schon vor langer Zeit aufgehört zu träumen. Die Leere, die nach dem Ende seiner Träume entstanden war, war so groß, dass selbst der Wind sie nicht füllen konnte.
    »Wann könnten Sie anfangen?«, fragte Hope. Sie fühlte sich eigenartig atemlos - gefangen zwischen Rios männlicher Wärme und der Intimität des Zwielichtes der Wüste.
    »Das habe ich bereits.«
    »Sie haben schon angefangen? Was haben Sie denn getan?«
    »Ich habe mir alle Ihre Brunnen angesehen.«
    »Oh.« Mehr sagte Hope nicht.
    Auch Rio sprach nicht weiter. Es gab nichts zu sagen. Die Brunnen des Sonnentales waren tot.
    Sie holte tief Luft. »Ich verstehe. Da Sie bereits begonnen haben zu arbeiten, ist es wohl an der Zeit, mein Versprechen von Unterkunft und Verpflegung wahr zu machen. Wenn wir zurückkommen, hat Mason das Abendessen fertig. Nichts Großartiges. Rindfleisch, Bohnen, Brot und Salat.«
    Rio zog die schwarzen Augenbrauen hoch. »Salat?«
    »Sagen Sie es nicht.« Hope stöhnte. »Sie sind auch einer dieser Cowboys, der Kaninchenfutter nicht ausstehen kann.«
    Sanftes Lachen hüllte sie ein wie eine Liebkosung, wie seine Stimme, als er endlich sprach. »Kein Problem. Ich habe wirklich Hunger auf frisches Gemüse.«
    »Gut. Wir werden Mason überfallen und unser Recht auf Kaninchenfutter einfordern.«
    Noch immer lächelnd, zog Rio den Schlauch aus dem Trog und begann, ihn auf den Ständer am Ende des Wagens zu rollen. Hope half ihm, so gut sie konnte, und reichte ihm den Schlauch. Als er verstaut war, waren sie beide nass und voller Lehm.
    »Sie können ruhig einen Sprung in den Trog machen, ehe Sie zum Essen kommen«, sagte sie und wischte die Hände an der Jeans ab. »Das mache ich normalerweise auch immer. Es macht mehr Spaß als das Bad auf der Ranch.«
    Er lächelte ein wenig. »Besteht das Bad auf der Ranch aus einem Eimer Wasser?«
    »Nein. Es ist noch weniger luxuriös. Eimer sind noch größer als Waschbecken. Bis ich genügend Zeit habe, nach dem Wasser für die Rinder noch einmal zu Turners Brunnen zu fahren, ist das alles, was es zu Hause geben wird - einen
    Waschlappen und ein Waschbecken voll Wasser. Aber«, fügte sie hinzu und lächelte ihn schief an, »der Waschlappen ist von höchster Qualität.«
    Rio lächelte, obwohl er am liebsten geflucht hätte. Offensichtlich hatte die Wasserknappheit im Ranchhaus schon verzweifelte Ausmaße erreicht. Hope konnte nicht das Haus und die überall verstreuten Rinder gleichzeitig versorgen. Es gab einfach nicht genügend Stunden an einem Tag oder Kraft in ihrem Körper, um das zu tun, was getan werden musste.
    Erneut fragte er sich, was wohl aus Mason geworden war. Es sah ihm so gar nicht ähnlich, zuzulassen, dass eine Frau sich zu Tode arbeitete, wenn er helfen konnte.
    Ohne ein Wort wandte sich Rio zu seinem Pferd um und pfiff. Der Klang drang durch die Stille wie der Schrei eines Falken.
    Der Kopf der Stute fuhr hoch, dann trottete sie zu Rio. Er hielt die Zügel und sah Hope an.
    »Geben Sie ihr ein paar Sekunden, um sich an Ihr Gewicht zu gewöhnen«, meinte er. »Sie ist das beste Nachtpferd, das Sie je geritten haben.«
    »Aber ...«, begann sie zu widersprechen.
    »Ich nehme den Wagen«, unterbrach Rio sie. »Warten Sie nicht mit dem Essen auf mich. Es wird eine Weile dauern.«
    Automatisch schlossen sich Hopes Finger um die Zügel, die er ihr reichte. Sie zögerte, doch dann entschied sie sich, nicht die offensichtliche Frage zu stellen, wohin er fahren und was er tun wollte. Entweder vertraute

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