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Geheimnis der Leidenschaft

Titel: Geheimnis der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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den Stall und rieb sie ab, obwohl die Muskeln in ihren Armen sich verkrampften, wenn sie sie auf mehr als Schulterhöhe hob.
    »Bist du hungrig, Mädchen?«, fragte sie.
    Dusk beobachtete sie mit großen feuchten Augen.
    »Du bist nicht so groß wie Storm Walker, aber ich wette, du kannst genauso viel fressen wie er, da du Rio herumgetragen hast. Der Mann ist nicht gerade ein Leichtgewicht.«
    Das Pferd stupste sie ungeduldig an.
    Hope lachte. »Schon gut. Du hast es dir verdient.«
    Sie summte leise vor sich hin und lud Heu in die Krippe, schüttete auf die eine Seite Körner und holte Wasser für den Trog aus einer Leitung an der Seite des Hauses. Sie rieb die Stute ab und sprach währenddessen mit ihr. Die Ohren mit den schwarzen Spitzen folgten zwar ihren Worten, doch die Stute war damit beschäftigt, zu fressen.
    Erst als Hope sicher war, dass Dusk sich in der ihr unbekannten Umgebung wohlfühlte, schloss sie die Tür des Stalles und ging langsam zum Ranchhaus hinüber. Sie war so müde, dass es sich anfühlte, als würde sie durch Lehm laufen. Der Gedanke an ein langes, heißes, bis zum Rand gefülltes Bad ließ sie aufstöhnen.
    »Denke nicht daran«, murmelte sie leise vor sich hin. »Es gibt gerade genug Wasser zum Trinken und für eine Katzenwäsche, keinen Tropfen mehr.«
    In Hopes Schlafzimmer wartete eine Schüssel mit warmem Wasser auf sie. Sie zog sich aus, wusch sich sorgfältig, spülte sich ab und weigerte sich, an die Badewanne auf der anderen Seite des Flurs zu denken. Nach ein paar Streichen mit der Bürste durch ihr langes, lockiges Haar ging sie nach unten. Bei jedem Schritt knurrte ihr Magen.
    »Abendessen?«, fragte sie hoffnungsvoll, als sie die Küche betrat.
    »Fertig«, sagte Mason und deutete auf den Tisch.
    Er zögerte, als er nach der großen Flasche mit dem Salatöl griff. Sie war schwer und glitschig, und in den letzten Tagen waren seine Hände nicht gerade gut zu gebrauchen gewesen. Er sah die Zutaten an, die auf der Anrichte aufgereiht standen, und versuchte mit gerunzelter Stirn sich zu erinnern, wie viel Essig und Öl, Salz und Pfeffer er für die Salatsauce brauchte.
    Hope wusste angesichts der zögerlichen Art von Mason, dass seine Arthritis in den Fingerknöcheln wieder neu aufgeflammt war. Auch sein Stolz war angegriffen. Es war ein schwerer Schlag für sein Selbstbewußtsein - und für seine Laune -, dass er den Wasserwagen nicht fahren und den Schlauch nicht anschließen konnte. Wenn er jetzt auch nicht mehr in der Lage wäre, die Küchenarbeit zu erledigen, dann würde das Ganze nur noch schlimmer werden.
    »Ich mache das«, erklärte sie. Und als hätte sie nicht be-merkt, dass Mason Schwierigkeiten mit seinen Fingern hatte, zwinkerte sie ihm schnell zu und behauptete: »Du nimmst immer viel zu viel Öl.«
    »Kaninchenfutter«, sagte er, und in seiner Stimme lag Verachtung, als er die glitschige Flasche mit dem Öl weitergab. »Wann kommt Rio?«
    »Er hat gesagt, wir sollen nicht auf ihn warten.«
    »Dann werde ich lieber dafür sorgen, dass wir richtiges Essen auf dem Tisch haben.«
    Sie kicherte, doch sie sagte nichts.
    Er holte eine schwere eiserne Pfanne heraus und knallte sie auf den großen Brenner.
    »Der Preis des Rindfleisches ist einen halben Cent pro Pfund gesunken«, sagte er.
    Hopes Lächeln verschwand. Sie konzentrierte sich darauf, die Salatsauce zu machen.
    Mason stellte den Brenner an. Blaue und goldene Propangasflammen züngelten um das schwarze Eisen.
    »Das Futter ist teurer geworden«, fügte er hinzu.
    Sie hoffte nur, dass die eisige Furcht in ihrem Magen nicht in ihrer Stimme zu hören war. »Selbst wenn wir einen milden Winter bekommen, werden wir noch vor dem Frühling Futtermittel kaufen müssen.«
    »Nein.«
    Die Essigflasche in der Hand, hielt sie inne. »Warum denn nicht?«
    »Weil wir bis dahin keine Kühe mehr haben werden, die etwas zu fressen brauchen.« Mason sah sie mit seinen verwaschenen grünen Augen an. »Du wirst noch mehr von deinen Freilandrindern verkaufen müssen. Du weißt es. Ich weiß es. Es muss einfach getan werden.«
    Sie verzog störrisch das Gesicht. »Noch nicht. Ich kann ihnen noch eine Weile Wasser holen. Vielleicht wird es ja bald regnen.«
    »Und vielleicht werden Schweine fliegen.«
    Mit gesenktem Kopf rührte Hope die Salatsauce um.
    Mason wollte das Thema noch weiter verfolgen, doch dann zuckte er die Schultern und schwieg. Wie er schon einmal gesagt hatte, sie war störrisch, jedoch kein Dummkopf.
    »Bring dich

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