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Geheimnis der Leidenschaft

Titel: Geheimnis der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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zugekommen war.
    Sanft strich Rio über ihr Haar und beruhigte sie mit seiner Berührung. Ohne nachzudenken, drehte sie den Kopf so, dass ihre Lippen seine Handfläche streiften.
    Mason sah die Geste, und verstand alles, was nicht ausgesprochen worden war, und runzelte die Stirn.
    Absichtlich legte Rio den Arm um Hope und zog sie an seine Seite. »Turner wird nicht zurückkommen. Er weiß, dass Hope meine Frau ist.«
    Masons blasse grüne Augen richteten sich auf Hope. »Schatz?«
    »Ja, ich bin Rios Frau.« Sie blickte in Masons Augen und erinnerte sich daran, was er über Rio gesagt hatte. Unsteter Mann. »Sei nicht böse.«
    »Böse? Unsinn!« Grinsend streckte Mason Rio die Hand hin. »Willkommen zu Hause, Sohn. Es war an der Zeit, dass du dir eine gute Frau gesucht und dich niedergelassen hast. Und Gott hat keine bessere Frau erschaffen als Hope.«
    Sie wollte protestieren, wollte ihm erklären, dass Rio seine Worte nicht so gemeint hatte, er wollte nirgendwohin gehören, wollte kein Heim und Kinder und kein »für immer«.
    Rio legte den Kopf schief, küsste sie leicht auf den Mund und erstickte so den Protest, den er erahnte.
    »Ich weiß«, sagte er leise.
    Die Worte konnten die Antwort auf Masons Lob für Hope sein, aber auch die auf ihren schweigenden Protest.
    »Das schreit nach einem Drink«, erklärte Mason glücklich.
    Er ging in das Haus und direkt zu der Bar aus Walnussholz, die an einem Ende des Wohnzimmers stand.
    »Und zwar nicht nach diesem Schampus aus der Stadt, Rye-Whiskey muss es sein«, erklärte Mason.
    Hope und Rio lächelten, als der alte Mann eine Flasche aus der Bar holte, sie öffnete und dann anerkennend daran roch. Er holte drei Whiskeygläser aus Kristall aus dem Schrank, untersuchte sie kritisch auf Staub und goss dann in jedes Glas einen Schluck der bernsteinfarbenen Flüssigkeit. Er reichte den beiden ein Glas und hielt das dritte Glas in der Hand.
    »Auf euch beide«, sagte Mason, und seine Stimme klang belegt.
    Hope stieß mit Mason an, das Kristall der Gläser erklang triumphierend. Dann wandte sie sich Rio zu - und bei dem eindringlich brennenden Blick aus seinen Augen gaben ihre Knie nach, genau wie im Wind-Canyon, als sie gefühlt hatte, wie die Sicherheit, dass es dort Wasser gab, durch seinen Körper geflossen war, und durch sie. Ihre Hände zitterten. Rios Glas stieß klirrend gegen das ihre und dann gegen das von Mason.
    Sie wollte Rio versichern, dass er sich um sie keine Sorgen zu machen brauchte, dass alles, was zwischen ihnen geschehen war, ihre Wahl war, ihr Glück, ihr Traum. Doch Mason war bei ihnen und lächelte wie ein Mann, der gerade über das goldene Ende eines Regenbogens gestolpert war. Deshalb sah sie Rio nur an und sagte ihm schweigend das, was sie ihm vor Mason nicht sagen konnte.
    Bruder des Windes, ich liebe dich. Alles an dir. Das Leichte und das Schwierige, und alles andere, was dazwischen liegt.
    Sie sah Rio über den glänzenden Rand des Kristallglases an.
    Der Geschmack des Whiskeys glitt über seine Zunge, explodierte in seinem Mund, doch er war bei weitem nicht so stark wie die Liebe, die er in Hopes Augen sah. Er stieß noch einmal mit ihr an, dann beugte er sich zu ihr und küsste sie langsam, dabei lauschte er auf sie, als wäre sie ein unbekanntes Land, dessen Geheimnisse er gerade erst zu erforschen begann.
    »Dann werde ich wohl meinen guten Stadtanzug ausbürsten müssen«, meinte Mason zufrieden. »Wie viel Zeit habe ich denn noch?«, wollte er wissen.
    Hope lächelte ihn an. »Für was?«, fragte sie.
    »Um mich auf eure Hochzeit vorzubereiten.« Der Ton seiner Stimme sagte ihr, dass er glaubte, sie besäße mehr Verstand, als ihm eine so dumme Frage zu stellen.
    »Es gibt keinen Grund zur Eile.« Hopes Stimme war ruhig und sehr endgültig, ein unmissverständlich ausgesprochenes BETRETEN VERBOTEN.
    Mason hatte sich schon zu lange als Hopes Vaterersatz gefühlt, um auf diese Warnung zu achten. Er zog seine buschigen grauen Augenbrauen hoch.
    »Was redest du da, Mädchen? Ich möchte, dass meine Enkelkinder ehrenhaft geboren werden!«
    Hope fühlte Rios Anspannung in der plötzlichen Härte seines Arms, der um ihre Schultern lag.
    »Mason«, sagte er mit leiser, unbeugsamer Stimme, »gib Ruhe.«
    Einen Augenblick herrschte eine beinahe fühlbare Anspannung in dem Raum. Der alte Mann öffnete den Mund und schloss ihn dann schnell wieder. Rios dunkle Augenbrauen zogen sich zusammen, und seine Lippen, die er aufeinander gepresst hatte,

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