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Geheimnis des italienische Grafen

Geheimnis des italienische Grafen

Titel: Geheimnis des italienische Grafen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A McCabe
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spießigen Papas? Sicher hast du noch ein paar Jahre Zeit, bevor Psyche ihre ersten unpassenden Bewunderer nach Hause bringen wird.“
    Auch Cameron lachte. Doch es klang eher schmerzlich. „Jedenfalls muss ich rechtzeitig damit anfangen. Was dich betrifft – du bist meine Schwägerin, und ich möchte dich glücklich sehen.“
    „Und du meinst, der Conte würde mich nicht glücklich machen? Wirklich, Cameron, ich weiß deine Fürsorge zu schätzen. Schon immer habe ich mir einen Bruder gewünscht. Aber du kannst ganz beruhigt sein, der Mann interessiert mich kein bisschen.“
    „Natürlich, alle junge Damen verachten diese hübschen italienischen Aristokraten“, spottete Cameron.
    „Zweifellos ist er sehr attraktiv. Aber ich bin nicht so wie andere Mädchen, sondern eine Chase. Und meine Schwestern waren in der Wahl ihrer Ehepartner sehr anspruchsvoll.“ Thalia hauchte einen Kuss auf seine Wange. „Sag Calliope, heute Nachmittag werde ich mit ihr Lady Billingsfield zum Tee besuchen. Und wenn ich auf meinem Spaziergang den Conte di Fabrizzi treffe, werde ich ihn schneiden.“
    „Ein brüskes ‚guten Morgen‘ müsste genügen, um ihn zu entmutigen“, erklärte Cameron. „Und nimm einen Schirm mit. Es sieht nach Regen aus.“
    „Ja, Papa“, hänselte sie ihn, zog einen Schirm aus dem Ständer und eilte zur Tür hinaus.
    Auf dem Crescent war es still, nur einige Dienstmädchen schrubbten die Eingangsstufen, eine Kutsche holperte vorbei. Graue Wolken verdüsterten den Himmel. Aber es regnete nicht.
    Also wirklich! Wütend schlug Thalia ihren Schirm gegen ein unschuldiges Geländer. Warum musste ihr jeder irgendwas verheimlichen? Warum wollten alle Leute sie beschützen? Irgendetwas wussten Cameron und Calliope über Marco – sicher etwas Unerfreuliches. Und wenn sie ihr nichts erzählen wollten, musste sie sich eben irgendwas vorstellen – etwas erraten.
    Doch es wäre unklug, ihrer überaus regen Fantasie freien Lauf zu lassen.
    Um diese frühe Stunde ließen sich nur wenige Menschen auf den Straßen blicken. Die vernünftigen Leute saßen immer noch am Frühstückstisch und überlegten, ob sie die Trinkhalle besuchen sollten. Nun, sie hatte niemals behauptet, sie sei vernünftig. Doch Thalia wünschte, sie wäre es, als die sie Sydney Gardens erreichte. Was sie hier erwarten mochte, konnte sie nicht einmal ahnen.
    Keine Spur von Marco … Um sich abzulenken, sank sie auf eine steinerne Bank, nahm eine Broschüre über die Sehenswürdigkeiten von Bath aus ihrem Retikül und begann zu lesen. Die Sydney Gardens gehören zu den angenehmsten, schönsten Erholungsstätten von Bath und bestechen besonders mit einer sorgsam gepflegten Vegetation. In festlichen Nächten …
    Über die Buchseite fiel ein Schatten. „Spielst du eine Touristin, Thalia?“
    Sie hob den Kopf und sah Marco vor sich stehen. Die Hutkrempe verdunkelte den Großteil seines Gesichts. Nur das freche Lächeln, das schneeweiße Zähne entblößte, war deutlich zu sehen. Sie klappte das Buch zu, umklammerte es mit ihren behandschuhten Händen und kämpfte mit sich, um das Lächeln nicht zu erwidern. Welch einen lächerlichen Anblick würden sie bieten, wenn sie einander wie zwei Verrückte angrinsten!
    Bedauerlicherweise fühlte sie sich in Marcos Nähe ständig wie eine Verrückte, von Schwindelgefühlen geplagt, eine dumme Gans, die alles außer ihm vergaß …
    „Da ich schon lange nicht mehr in Bath war, möchte ich mich über die interessantesten Sehenswürdigkeiten informieren“, antwortete sie.
    „Dann sollten wir keine Zeit vergeuden“, meinte er und reichte ihr eine Hand. „Darf ich dein Fremdenführer sein?“
    Jetzt musste sie doch noch lachen. Sie legte ihre Finger in seine, und er half ihr, von der Bank aufzustehen. Sogar durch das Leder seiner und ihrer Handschuhe spürte sie die Kraft seines Griffs, seine Wärme. Wie es sich schickte, ließ er ihre Hand sofort wieder los und bot ihr seinen Arm.
    Um ihn zu nehmen, musste sie sich näher zu Marco neigen. Die kühle Morgenbrise wehte seinen frischen, maskulinen Duft zu ihr. Sein bronzebrauner Hals hob sich von dem schneeweißen Krawattentuch ab, in dem eine Nadel mit einer Gemme steckte, die Pallas Athenes behelmtes Profil zeigte.
    „Bist du inzwischen ein Experte für Bath?“, fragte Thalia.
    „O ja. Seit fast vierzehn Tagen bin ich schon hier, und ich habe viele Sehenswürdigkeiten gesehen – die Abteikirche, das Hungerford Castle …“
    „Diese Gebäude können einen

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