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Geheimnis des italienische Grafen

Geheimnis des italienische Grafen

Titel: Geheimnis des italienische Grafen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A McCabe
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Brust. „Wage es bloß nicht, mich so herablassend zu behandeln, Marco! Ich hasse es, wenn man meinen Kopf tätschelt, wenn man mich wegschickt, damit ich mir einen Hut kaufe! Als wäre ich ein dummes kleines Kind! Untersteh dich …“
    Plötzlich umarmte er Thalia, presste seinen Mund auf ihren, die Lippen geöffnet, in einem fordernden, verzweifelten Kuss, der das Feuer ihrer Wut so schnell löschte, wie es aufgeflammt war. Vielleicht mit einem Feuer von ganz anderer Art …
    Die Augen geschlossen, klammerte sie sich an ihn. Unter ihren Füßen schien der Boden zu schwanken und drohte sie in einen Abgrund hinabzuziehen, in dem allein Marco existierte. Nur mehr dieses betörende Schwindelgefühl, das er weckte, diese Hitze, die er entfachte … Sie berührte seine Zungenspitze mit ihrer und genoss sein Stöhnen, denn es verriet ihr, dass er ihre Emotionen teilte.
    Wie durch einen warmen Schleier spürte sie seine Hand, die von ihrer Schulter glitt und die empfindsame Wölbung einer Brust streifte – nur ganz leicht. Trotzdem empfand sie ein heißes, verwirrendes Entzücken, das sie bewog, ihren Körper noch fester an seinen zu schmiegen. Eng umschlungen standen sie da, als wäre es schon immer so gewesen – als müssten sie sich vereinen, um gemeinsam alle Stürme abzuwehren.
    In Santa Lucia hatte sie sich oft vorgestellt, wie es wäre, wenn sie ihn berühren und seine Zärtlichkeiten fühlen würde. Bei ihren Gesprächen hatte sie seine Lippen betrachtet, die sinnlichen Kurven an den Mundwinkeln. Das verlockende Grübchen in seiner Wange. Und sie hatte sich gefragt, wie es sein mochte, diese Lippen zu kosten – in seinem Geschmack und seinem Duft zu schwelgen.
    Jetzt wusste sie es, und es übertraf ihre kühnsten Fantasien. Der Rest der Welt, die Vergangenheit, Clio, Lady Riverton – alles verschwand im Nichts. Selbstvergessen schob sie die Finger in Marcos schwarzes Haar, zog ihn noch näher zu sich heran, so nahe, dass sie mit ihm zu verschmelzen glaubte.
    Auf der anderen Seite einer der Hecken erklang schrilles Gelächter und durchstieß die rosige Wolke erotischer Sehnsucht wie ein Dolch. Erschrocken beendete sie den Kuss. Ihren Kopf in den Nacken gelegt, rang sie nach Luft und bemühte sich vergeblich, einen klaren Gedanken zu fassen.
    Zögernd hob sie die Lider, schaute zu Marco auf, und da wurde alles noch schlimmer. Denn er starrte sie an, die dunklen Augen weit geöffnet, als hätte er sie nie zuvor gesehen und wüsste nicht, warum er sie in den Armen hielt. Sein Hut war zu Boden gefallen, sein Haar zerzaust von ihren Liebkosungen, sein Krawattentuch saß schief.
    Auch Thalia fühlte sich völlig derangiert. Taumelnd wich sie einen Schritt zurück, und Marcos Hände glitten langsam zu ihrer Taille hinab.
    „Oh, Thalia …“, begann er atemlos, so heiser, dass sie ihren eigenen Namen kaum verstand. „Ich begreife nicht …“
    Jenseits der Hecke näherten sich Stimmen.
    „Pst!“, flüsterte Thalia hektisch, glättete ihre Pelisse und schob die Locken, die sich aus ihrer Frisur gelöst hatten, unter die Hutkrempe zurück. „Nicht jetzt – wir dürfen jetzt nicht reden.“
    „ Scusa, Thalia“, murmelte er und bückte sich, um seinen Hut und ihr Retikül aufzuheben, das ebenfalls am Boden gelandet war.
    Wie wehmütig und bedauernd seine Stimme klang … Natürlich tat es ihm leid, was soeben geschehen war, denn er hatte die falsche Chase-Muse geküsst – nicht die Frau, die er liebte.
    Doch das wollte Thalia nicht hören. Noch nicht. Nach dem Kuss und der unerwarteten Intensität ihrer Gemütsbewegungen fühlte sie sich schwach, verletzlich und so leicht durchschaubar, als bestünde sie aus Glas.
    „Nicht so wichtig“, erwiderte sie hastig und entriss ihm ihr Retikül. Ihre Finger streiften einander. Blitzschnell zog sie ihre Hand zurück. „Ein grauer Tag in Bath, die Erinnerung an das schöne, sonnige Italien, ein stilles Labyrinth – das musste zwangsläufig zu einem Kuss führen. Wie in einem kitschigen Roman. Reden wir nicht mehr darüber. Ich weiß, du willst …“
    „Bitte, das muss ich sagen …“
    Was immer er ihr klarmachen wollte, er fand keine Gelegenheit dazu, denn die schwatzende Gruppe bog um die Ecke, und sie waren nicht mehr allein. Zu der kleinen Schar gehörte auch Lord Grimsby, der Freund ihres Vaters.
    „Ah, Miss Chase – und Conte di Fabrizzi!“, rief er jovial. „Wie ich sehe, haben Sie sich ebenso verirrt wie wir.“
    „Ja, Lord Grimsby, leider“, stimmte

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