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Geheimnis des Verlangens

Geheimnis des Verlangens

Titel: Geheimnis des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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wäre. Nach drei Versuchen kam endlich ein Geräusch aus ihrer Kehle, das laut genug war, um ihr von Nutzen sein zu können.
    In weniger als einer Minute wurde ihre Tür aufgerissen, und es war nicht der Angreifer, der aus dem Zimmer floh, sondern der ersehnte Beistand. Stefan stürmte als erster durch die Tür, direkt gefolgt von Serge, der eine Lampe trug. Sie blieben wie angewurzelt stehen, als sie nur ihren Kopf sahen, der hinter der anderen Seite des Bettes hervorlugte. Aber Tanya ignorierte sie für den Augenblick und nutzte das Licht, um das Zimmer abzusuchen. Sie sah sogar unter dem Bett nach, aber es war niemand da.
    »Fangt Ihr immer an zu schreien, wenn Ihr aus dem Bett fallt?«
    Die Stimme klang so angewidert, dass Tanya sich versteifte., War es das, was Stefan dachte, dass sie lediglich aus dem Bett gerollt war? »Nein, ich hebe mir meine Schreie für Mordversuche auf«, sagte sie sarkastisch. Dann richtete sie ihre Aufmerksamkeit auf Serge, der die Lampe hingestellt hatte und jetzt eine andere anzündete. »Wenn Ihr Euch beeilt, könnt Ihr denjenigen, der versucht hat, mich zu töten, vielleicht noch finden, bevor er das Haus verläßt.«
    Der Anblick einer Tanya, die ganz gelassen auf dem Fußboden saß, während nur ihr Kopf zu sehen war und sie mit sarkastischen Bemerkungen um sich warf, war sogar für Serge etwas zu viel. Daher war es kein Wunder, dass er zweifelnd nachfragte: »Meint Ihr das ernst, Prinzessin?«
    Sie konnte noch immer nicht normal atmen, und daher hörte sich ihr »Sehr« so an, wie ein sehr lauter Seufzer. Aber beide Männer schritten sofort zur Tat, als sie ihre Antwort hörten.
    Binnen Sekunden war sie wieder allein, aber sie hatte gerade noch das Glühen in Stefans Augen sehen können, bevor er aus dem Zimmer rannte. Sie krümmte sich bei dem Gedanken, dass er nur deshalb so wütend war, weil sie ihn dazu zwang, nach ihrem Möchtegern-Attentäter zu suchen, an dessen Existenz Stefan wahrscheinlich immer noch zweifelte. Und falls sie keine Spur von ihm finden sollten, würde sich dieser Zorn vermutlich gegen sie wenden. Als ob ihr das im Augenblick etwas ausmachte!
    Sie ließ noch einen Seufzer hören, diesmal mit Absicht, und kämpfte sich aus ihren Decken. Achtlos ließ sie sie dann auf dem Boden liegen, als sie sich hochzog, um sich auf die Bettkante zu setzen. Als sie das geschafft hatte, legte sie ihr Messer auf den Nachttisch und begann, ihre Finger zu massieren. Zu ihrem Erstaunen war keiner gebrochen, aber sie waren eindeutig übel mitgenommen. Das Messer hatte besonders ihren kleinen Finger eingeklemmt, und sie hatte sich das Handgelenk verrenkt. Außerdem tat ihr nach der Prozedur mit dem Kissen die Nase weh. Ihre Brust fühlte sich noch immer so an, als sei sie zerborsten und nur notdürftig wieder zusammengekittet. Es würde wahrscheinlich tagelang weh tun. Aber das war das geringste ihrer Probleme. Das wichtigste war im Augenblick die Frage, wer sie genug hasste , um sie töten zu wollen. e
    Natürlich kamen ihr zuerst die Stamboloffs in den Sinn, aber man hatte ihr versichert, sie seien alle tot. Und daher schob sie diese Möglichkeit ebenso schnell, wie sie gekommen war, wieder beiseite. Ihre Reisegefährten kamen ebenfalls nicht in Betracht. Wenn einer von ihnen sie loswerden wollte, hätte er nicht so lange gewartet. Es wäre viel leichter gewesen, sie bewußtlos aus ihrer Kabine zu holen und einfach ins Meer zu werfen. Die anderen hätten dann geglaubt, sie sei über Bord gefallen oder sogar, wie schon einmal, gesprungen.
    Aber sie kannte sonst niemanden hier, und die einzigen Menschen, die von ihrer Existenz wusste n, befanden sich alle in Cardinia. Doch vielleicht hatte jemand aus Cardinia hier auf ihre Ankunft gewartet. Schließlich hatte auch Sandors Mann sich in der Nähe aufgehalten, um ihm sofort Nachricht von Stefan geben zu können. Es hätte aber durchaus noch jemand hier auf sie warten können.
    Diese Vermutung war durch und durch logisch, aber wo war das Motiv? Es fiel ihr augenblicklich ein. Jemand wollte nicht, dass sie Stefan heiratete. Ein Feind von ihm? Aber warum sollte er sich darum kümmern, ob Stefan heiratete oder nicht? Und es schien so, als hätte jeder gewusst , dass er sie nicht heiraten wollte. Und das bedeutete, dass man ihm nur einen Gefallen damit täte, wenn man sie umbrachte ... Nein, sie würde auf keinen Fall Stefan verdächtigen. Selbst wenn sie glaubte, er sei zu einem Mord fähig, was sie keinesfalls tat, schloss ihr

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