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Geheimnis um ein Haus im Walde

Geheimnis um ein Haus im Walde

Titel: Geheimnis um ein Haus im Walde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Röcken. Darunter kam Dicki zum Vorschein. Er nahm die Perücke vom Kopf und wischte sich die Runzeln ab, die er in sein Gesicht gezeichnet hatte. „Ich habe Wegda schön reingelegt!” kicherte er vergnügt. „Was Ern für ein entgeistertes Gesicht machte, als er mich erkannte!”

Auf dem Mühlenhügel
    Nachmittags war Ern so aufgeregt, daß er nicht eine Minute still sitzen konnte. Sein Onkel beobachtete ihn kopfschüttelnd. „Hampel nicht dauernd herum!” schalt er ärgerlich. „Was ist nur plötzlich in dich gefahren?”
    „Nichts, Onkel.” Aber heimlich quälte sich Ern mit einem Gedanken herum. Er wußte nicht, wo die Mühle lag, die Dicki in seiner Botschaft erwähnt hatte. Wie sollte er das herausbekommen? Seinen Onkel wollte er nicht fragen, weil er sich dadurch zu verraten fürchtete.
    Schließlich hatte er einen Einfall. Als das Telefon läutete und der Onkel in die Diele ging, zog er rasch eine Karte des Bezirks aus dem Bücherregal, faltete sie auseinander und beugte sich darüber. Aha, dort lag die Mühle – auf der rechten Seite eines Baches! Wenn er an dem Bach entlangging, mußte er auf sie stoßen. Ein Schauder überlief seinen Rücken, als er sich vorstellte, daß er nachts allein dorthin schleichen würde. Er machte mit seinem Bleistift ein Kreuz neben die Mühle und zeichnete den Weg an.
    Als Herr Grimm zurückkam, warf er einen scharfen Blick auf die Karte. „Was suchst du?” fragte er mißtrauisch.
    „Ach, ich wollte nur mal sehen, wo man hier am besten Spazierengehen kann.” Ern faltete die Karte zusammen und legte sie an ihren Platz zurück. Frohlockend fühlte er in seiner Tasche nach Dickis Brief. Nichts würde ihn dazu bringen, ihn seinem Onkel zu zeigen. Wie schlau Dicki es angestellt hatte, ihm die Botschaft zuzustecken, ohne daß der Onkel etwas davon merkte!
    Der Polizist war überzeugt, daß Ern etwas vorhatte, wovon er nichts wissen sollte. Er wartete, bis Ern zu Bett gegangen war, und nahm dann die Karte aus dem Bücherregal. Auf den ersten Blick entdeckte er den mit Bleistift nachgezogenen Weg von Peterswalde zu der alten Mühle.
    „Dort also!” murmelte er vor sich hin. „Blinkzeichen auf dem Mühlenhügel! Sie müssen von verbrecherischen Elementen stammen. Ich werde der Sache auf den Grund gehen, und zwar noch heute nacht!”
    Herr Grimm ging erst gar nicht zu Bett und beschloß, um halb zwölf aufzubrechen – sehr leise natürlich, damit Ern nichts merkte.
    Ern aber lag, vor Aufregung bebend, vollständig angezogen in seinem Bett und horchte auf das halbstündliche Schlagen der Kirchturmuhr. Er hörte nicht, daß die Haustür leise geöffnet und wieder geschlossen wurde. Bald nachdem sein Onkel fortgegangen war, stand er auf und probierte seine Taschenlampe aus. Ja, sie brannte; ein wenig schwach zwar, doch es würde genügen. Er zog seinen Mantel an, schlang einen Wollschal um seinen Hals und setzte seine Mütze auf. Dann schlich er leise die Treppe hinunter, um seinen Onkel nicht zu wecken, der in diesem Augenblick bereits den Mühlenhügel hinaufkeuchte.
    Dicki hatte sich in einem Gebüsch neben der Mühle versteckt. Vorher hatte er Rolf und Flipp, die ein Stück von ihm entfernt standen, angewiesen, in kurzen Abständen zur Mühle hin Blinkzeichen zu geben.

    Kalt strich der Nachtwind über den öden unwirtlichen Hügel. Herr Grimm stapfte mißmutig hinauf und wünschte, er wäre daheim. Sehnsüchtig dachte er an sein warmes Bett, einen gemütlichen Ofen und eine Tasse heißen Kakao. Da sah er plötzlich ziemlich nah ein Licht aufblitzen. Erschrocken duckte er sich in den Schatten einer Hecke. Es ging also wirklich etwas auf dem Mühlenhügel vor. Was hatte das Licht zu bedeuten? Angestrengt starrte er in die Dunkelheit. Nun leuchtete es rot auf, dann grün, dann blau!
    Rolf und Flipp machte es großen Spaß, ihre Taschenlampen in verschiedenen Färben aufleuchten zu lassen. Sie hatten rotes, blaues und grünes Seidenpapier mitgenommen, das sie abwechselnd um die Lampen legten. Dicki wartete unterdessen ungeduldig auf Ern. Wo blieb er denn nur? Die schönen Blinklichter waren ja völlig vergeudet, wenn er sie nicht sah. War er womöglich zu Hause im warmen Bett geblieben, weil er sich fürchtete?
    Plötzlich hörte Dicki keuchendes Atmen. Aha, das mußte Ern sein! Er spähte durch die Dunkelheit, konnte aber nichts erkennen.
    Immer wieder leuchteten farbige Lichter auf. Herr Grimm beobachtete sie gespannt. Wer gab die sonderbaren Blinkzeichen? Und für wen

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