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Geheimnis um ein Haus im Walde

Geheimnis um ein Haus im Walde

Titel: Geheimnis um ein Haus im Walde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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überlegte. Es war gewiß schon halb eins. Dies konnte nicht der richtige Weg sein. Sicherlich waren die Kinder wieder nach Hause gegangen, nachdem sie vergeblich auf ihn gewartet hatten.
    Ern beschloß zurückzugehen. Aber plötzlich sah er ein Licht. Überrascht starrte er darauf hin. Es leuchtete in einiger Entfernung auf und verlosch dann wieder. Hing es mit dem Geheimnis zusammen?
    Dann hörte er ein Geräusch. Es kam aus derselben Richtung wie das Licht. Er horchte angestrengt. Das schien ein Auto zu sein, aber Scheinwerfer waren nicht zu sehen. Das Summen des Motors schwoll an und verebbte wieder.
    Ern wunderte sich, daß der Wagen ohne Licht fuhr. Ein paar Minuten stand er still und horchte, dann ging er langsam weiter. Es war sehr dunkel, aber er wagte es nicht, seine Taschenlampe anzuknipsen. Plötzlich hörte er Schritte – offenbar von zwei Menschen. Dann sagte eine Männerstimme: „Gute Nacht, Holland. Bis morgen!”
    Jemand murmelte eine Antwort. Darauf entfernten sich die Schritte in verschiedenen Richtungen.

    Ern schauderte vor Erregung und Kälte. Er wünschte die anderen Kinder herbei. Vielleicht gehörten die Männer zu den Verbrechern, von denen Dicki gesprochen hatte. Waren sie nun Kindesentführer oder Einbrecher?
    Entschlossen drehte Ern um. Er schlug den Mantelkragen hoch und band seinen Schal fester, denn jetzt kam ihm der eisige Wind entgegen. So schnell er konnte, lief er den Weg zurück, den er gekommen war. Endlich gelangte er ins Dorf. Leise schlich er um das Haus des Polizisten herum und schlüpfte durch die Hintertür hinein.
    Sein Onkel schlief schon fest und schnarchte geräuschvoll. Als er vom Mühlenhügel zurückgekehrt war, hatte er sich auf Zehenspitzen die Treppe hinaufgeschlichen und war im Dunkeln ins Bett gegangen. Ern sollte nichts davon wissen, daß er auf dem Mühlenhügel gewesen war, um nach den Blinklichtern zu sehen.
    Ern konnte lange nicht einschlafen. Er war so durchfroren, daß er sogar noch unter dem dicken Federbett zitterte. Und dann quälten ihn die Gedanken an das, was er erlebt hatte. Es war nicht viel gewesen, aber er konnte es sich nicht erklären. Vielleicht würde er niemals ein guter Detektiv werden. Dicki hätte bestimmt alles mögliche aus dem Erlebnis geschlossen.
    Am nächsten Morgen erwähnten weder Herr Grimm noch sein Neffe etwas von ihrem nächtlichen Ausflug. Der Polizist hatte einen blauen Fleck auf der Wange, denn er war bei seinem Sturz auf einen Stein geschlagen. Ern hatte von einem Brombeerzweig einen Kratzer auf der Stirn. Beide sahen müde aus.
    „Du kannst heute machen, was du willst”, sagte Herr Grimm.
    Ern wurde sofort munter. Nun konnte er zu den Kindern gehen und hören, was sich in der Nacht ereignet hatte. Rasch lief er davon, fand Dickis Schuppen jedoch verlassen. Im Türspalt steckte ein Zettel. „Wir sind bei Flipp”, las er laut.
    Aha, die Botschaft war sicherlich für ihn bestimmt! Ern lief zu den Hillmanns. Als Betti ihn kommen sah, öffnete sie das Fenster und rief: „Geh durch die Hintertür. Vergiß aber nicht, dir die Füße abzuwischen.”
    Ern dachte nicht daran, seine Mütze abzunehmen, als Frau Hillmann ihm in der Diele begegnete. Sie sah ihn unwillig an. „Nimm gefälligst deine Mütze ab! Was sind das für Manieren!”
    Ern errötete. Hastig riß er die Mütze vom Kopf und rannte wie gejagt die Treppe hinauf.
    „Hallo, Ern!” rief Dicki, als er die Tür des Spielzimmers öffnete. „Wo bist du denn heute nacht gewesen? Hast wohl verschlafen, was?”
    „I wo!” Ern war ganz entrüstet. „Ich bin immerzu an einem Bach langgegangen, aber ich kam zu keiner Mühle. Weiß der Himmel, wo ich gewesen bin! Das geheimnisvolle Licht habe ich aber gesehen.”
    „Das ist nicht wahr”, entgegnete Rolf. „Flipp, Dicki und ich sind auf dem Mühlenhügel gewesen und haben die Lichter gesehen. Wenn du nicht dort warst, kannst du sie gar nicht gesehen haben.”
    „Aber ich habe sie gesehen. Du kannst mir nicht das Gegenteil beweisen, denn du warst ja nicht dabei.”
    „Hast du deinem Onkel erzählt, daß wir in der Nacht zum Mühlenhügel gehen wollten?” fragte Dicki.
    „Natürlich nicht! Er lag im Bett und schnarchte.”
    „Stimmt ja gar nicht!” erwiderte Dicki. „Er war auch auf dem Mühlenhügel.”
    „Dassichnichlach!”
    Die fünf Kinder sahen ihn verständnislos an. „Was hast du gesagt?” fragte Dicki. „War das Spanisch?”
    „Wieso Spanisch? Ich sagte: Dassichnichlach!”
    „Er meint: daß ich

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