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Geheimnis um eine siamesische Katze

Geheimnis um eine siamesische Katze

Titel: Geheimnis um eine siamesische Katze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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hat keinen Zweck”, antwortete der Polizist.
    „Na, wir können ja für alle Fälle mal nachsehen. Haben Sie den Schlüssel bei sich?”
    Herr Tupping zog den Schlüssel aus der Tasche. Da stieß Herr Grimm einen Schrei der Überraschung aus. Er hatte einen Blick durch das Drahtgitter geworfen und allerlei merkwürdige Dinge auf dem Boden des Käfigs entdeckt. Donnerwetter, dort schien es ja von Indizien zu wimmeln!

    „Was ist los?” fragte Herr Tupping verwundert.
    Herr Grimm zeigte in den Käfig. „Sehen Sie den Schnürsenkel dort? Das ist ein schlagendes Beweisstück. Der Dieb hat ihn verloren, als er die Katze stahl.”
    Herr Tupping starrte auf das „Indiz”. Dann entdeckte er den blauen Knopf und die Haarschleife. Vor Erstaunen nach Luft schnappend, steckte er den Schlüssel ins Schlüsselloch und schloß die Tür auf. Die beiden Männer gingen in den Käfig hinein, sammelten die „Indizien” vom Boden auf und betrachteten sie eingehend.
    „Der Dieb trug also braune Schuhe”, sagte Herr Grimm befriedigt. „Und sehen Sie mal den Knopf. Der ist gewiß von seiner Jacke.”
    „Aber was soll das bedeuten?” Herr Tupping hielt dem Polizisten den Pfefferminzbonbon vor die Nase.
    Herr Grimm beschnüffelte ihn. „Pfefferminz”, stellte er fest. „Ißt Luke Pfefferminzbonbons?”
    „Wahrscheinlich. Die meisten Jungens lutschen Bonbons. Aber er trägt keine Haarschleife. Und dort liegt noch ein zweiter Zigarrenstummel.”
    Herr Grimm verlor die Freude an seinen Entdeckungen. Verwirrt starrte er auf die sonderbaren Gegenstände in seiner Hand. „Nach diesen Funden zu urteilen, müßte der Dieb Zigarren rauchen, eine Haarschleife tragen, blaue Knöpfe an seiner Jacke und braune Schnürsenkel in seinen Schuhen haben und Pfefferminzbonbons lutschen”, sagte er ratlos. „Daraus werde ich nicht schlau.”
    Dicki mußte sich große Mühe geben, nicht laut herauszuplatzen. Es war zu komisch, wie die beiden Männer sich den Kopf über die „Indizien” zerbrachen, die von den Kindern in den Käfig gelegt worden waren.
    Herr Grimm leckte ein wenig an dem Bonbon und nickte. „Ja, es ist ohne Zweifel Pfefferminz. Die Sache ist wirklich rätselhaft. So viele Spuren und niemand, auf den sie passen. Haben Sie sonst noch was gefunden, Tupping?”
    Der Gärtner hatte den Käfig noch einmal sorgfältig durchsucht. „Nichts”, sagte er offenbar sehr enttäuscht.
    „Kommen Sie heraus. Hier gibt es nichts weiter zu suchen. Bestimmt war Luke der Dieb. Diese Sachen sind wohl nur zufällig in den Käfig geraten.”
    „Wie soll ein Pfefferminzbonbon zufällig in den Käfig geraten?” brummte Herr Grimm mißgelaunt. „Ich werde die Dinge mitnehmen und einer gründlichen Prüfung unterziehen.”
    Der Polizist verwahrte seine „Indizien” sorgfältig in einem weißen Briefumschlag, klebte ihn zu, schrieb etwas darauf und steckte ihn in die Tasche. Dann wandte er sich dem Gärtner zu.
    „Auf Wiedersehen, Tupping. Vielen Dank für Ihre Hilfe. Sicherlich ist Luke der Täter. Ich werde ihn morgen noch einmal verhören. Wenn ich nicht ein Geständnis aus ihm herauspresse, will ich nicht Theophil Grimm heißen.”
    Majestätisch machte er kehrt und schritt davon, in Gedanken mit den Indizien in seiner Tasche beschäftigt. Ein blauer Knopf – sehr merkwürdig. Eine Haarschleife – noch merkwürdiger! Ein ganz neuer brauner Schnürsenkelhöchst sonderbar. Ein Pfefferminzbonbon – einfach rätselhaft. Und dann noch zwei Zigarrenstummel. Wenn es wenigstens nur einer gewesen wäre! Es wollte Herrn Grimm nicht in den Sinn, daß der Dieb am Tatort zwei Zigarren geraucht haben sollte.
    Plötzlich merkte Dicki, daß er entsetzlich hungrig war. Er wollte heimlaufen und Abendbrot essen. Aufmerksam spähte er umher. War Herr Tupping ebenfalls verschwunden?
    Nein, der Gärtner ging noch einmal in den Käfig zurück und suchte wieder den Fußboden ab. Nach einer Weile kam er heraus, verschloß die Tür und ging, tief in Gedanken versunken, davon. Dicki wartete, bis seine Schritte nicht mehr zu hören waren, und glitt dann vom Baum.
    Bevor er fortging, warf er noch einen Blick zu den Katzen hinein. Nur gut, daß er Lukes Pfeife sicher in seiner Tasche hatte! Er kicherte. Wie überrascht Wegda gewesen war, so viele „Indizien” zu finden.
    „Morgen werden wir Luke ein paar Fragen stellen”, dachte er auf dem Heimweg. „Das war heute ein aufregender Tag.”
    Aber die Geschichte sollte noch viel aufregender werden.

Betti und Flipp

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