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Geheimnis um eine siamesische Katze

Geheimnis um eine siamesische Katze

Titel: Geheimnis um eine siamesische Katze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Kneifer von der Nase und baumelte an der Kette. Sie setzte ihn wieder auf.
    „Ja, das bin ich”, antwortete Betti. „Wir wollten Frau Kendling besuchen.”
    „Sie ist leider gerade ausgegangen”, sagte Fräulein Sitter bedauernd. „Ihr müßt schon mit mir vorliebnehmen.”
    Wieder lachte sie, und ihr Kneifer fiel herunter.
    „Zweimal”, zählte Betti leise.
    „Wissen Sie vielleicht, wo Luke ist?” fragte Flipp.
    „Nein. Er ist heute gar nicht erschienen. Herr Tupping war sehr ärgerlich.”
    „Hat Frau Kendling ihn entlassen, Fräulein Zitter?” fragte Betti.
    „Mein Name ist Sitter und nicht Zitter. Nein, Frau Kendling hat Luke nicht entlassen. Ich weiß jedenfalls nichts davon. Welch ein Jammer um die schöne Katze! Um vier Uhr habe ich sie noch gesehen.”
    „Ja, meine Mutter hat mir erzählt, daß Sie mit ihr das Katzenhaus besuchten. War außer Luke niemand dort?”
    „Nein, keine Seele. Luke grub fleißig in einem Beet. Wir hielten uns nur ein paar Minuten bei den Katzen auf. Dann mußte ich zu den Gästen zurück, denn ich hatte eine Menge zu tun. Ich bin den ganzen Nachmittag nicht mehr zur Besinnung gekommen.”
    „Dann können Sie die Katze auch nicht gestohlen haben”, sagte Flipp lachend.
    Fräulein Sitter fuhr zusammen. Ihr Kneifer fiel herunter. Ihre Nase wurde noch röter als vorher. Mit zitternden Fingern befreite sie den Klemmer aus ihrem Spitzenkragen. „Du machst ja Witze! Schon bei dem Gedanken, etwas zu stehlen, wird mir heiß und kalt.”
    „Dürfen wir die Katzen besuchen, Fräulein Zitter?” fragte Betti.
    „Ja, natürlich. Mein Name ist Sitter und nicht Zitter. Merk dir das. Fräulein Harmer ist bei den Katzen. Wir wollen zu ihr gehen.”
    Sie ging mit trippelnden Schritten voran. Den Kneifer hatte sie wieder aufgesetzt. Doch nach kurzer Zeit fiel er erneut von ihrer Nase.
    „Viermal”, zählte Betti laut.
    „Was ist viermal, mein Kind?” Fräulein Sitter wandte sich lächelnd zu Betti um. Sie hielt den Kneifer jetzt auf der Nase fest.
    „Halten Sie ihn nicht fest”, bat Betti. „Ich zähle, wie oft er runterfällt.”
    „Was für Einfälle du hast!” sagte Fräulein Sitter leicht gekränkt. Sie ließ den Kneifer nicht los. Betti nahm ihr das übel. Es verstieß gegen die Spielregeln, fand sie.
    Vor dem Katzenhaus saß Fräulein Harmer und mischte Futter für die Tiere. Sie sah recht bedrückt aus. Beim Anblick der Kinder huschte ein Lächeln über ihr Gesicht.
    „Hallo! Kommt ihr die Katzen besuchen?”
    „Ja”, sagte Betti. „Ach, Fräulein Harmer, ist es nicht furchtbar, daß Dunkelschön gestohlen wurde?”

    „Ja, ich bin ganz traurig.” Das Mädchen rührte eifrig in der Schüssel. „Wäre ich doch bloß nicht fortgefahren! Aber Herr Tupping erbot sich, während meiner Abwesenheit für die Katzen zu sorgen. Ich habe mir schon so viel Vorwürfe gemacht, daß ich darauf eingegangen bin.”
    „Herr Tupping hat sich erboten, für die Katzen zu sorgen?” fragte Flipp verwundert. „Das sieht ihm gar nicht ähnlich.”
    Fräulein Harmer lachte. „Nein, wirklich nicht. Aber ich wollte so gern nach Hause fahren, und dazu brauche ich den ganzen Tag, weil die Fahrt so lange dauert. Sammelst du vielleicht Fahrkarten? Der Beamte an der Sperre hat mir meine Karte nicht abgenommen, als ich zurückkam. Du kannst sie haben, wenn du willst.”
    Flipp sammelte wirklich Fahrkarten. Er nahm das Billett dankend entgegen und steckte es in die Tasche. Rolf würde ihn gewiß darum beneiden.
    „Glauben Sie, daß Luke die Katze gestohlen hat?” fragte er.
    Fräulein Harmer schüttelte den Kopf. „Nein, das glaube ich nicht. Luke ist nicht besonders klug, aber grundehrlich.
    Vielleicht hat sein Freund, der beim Zirkus ist, Dunkelschön gestohlen. Wie heißt er doch gleich? Jokel, glaube ich.”
    Das war etwas ganz Neues für die Kinder. Luke hatte ihnen niemals etwas von Jokel erzählt. Ein Freund, der beim Zirkus war! Wie aufregend! Warum hatte Luke ihnen das bloß verschwiegen?
    „Wohnt dieser Jokel in Peterswalde?” fragte Flipp.
    „Nein, er zieht mit dem Zirkus umher, in dem er auftritt. Augenblicklich ist er in Faring. Das ist ja nicht weit von hier. Dunkelschön würde sehr wertvoll für einen Zirkus sein. Ich hatte ihr bereits ein paar Kunststücke beigebracht.”
    Fräulein Sitter wurde ungeduldig, denn es war bald Teezeit. Sie hüstelte, und sofort fiel ihr Kneifer wieder ab.
    „Wir müssen jetzt gehen”, sagte Flipp. „Auf Wiedersehen. Sie brauchen uns

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