Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geheimnis um eine siamesische Katze

Geheimnis um eine siamesische Katze

Titel: Geheimnis um eine siamesische Katze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
Vom Netzwerk:
nächsten Morgen nahm er seine Arbeit bei Frau Kendling wieder auf. Er hatte immer noch Angst vor Herrn Tupping. Aber der Gärtner tat ihm nichts. Die Anweisungen des Inspektors wurden streng befolgt. Frau Kendlings Befehle durfte Tupping natürlich auch nicht mißachten. Er hatte eine gute Stellung bei ihr, die er nicht aufs Spiel setzen wollte.
    Luke freute sich sehr, daß Dunkelschön zurückgekehrt war. Nun schien alles wieder in Ordnung zu sein. Er arbeitete fleißig. Die Kinder hörten ihn pfeifen, wenn er den Schubkarren durch den Garten schob. Sie kletterten über die Mauer und sahen ihm bei der Arbeit zu.
    „Hallo, Luke”, rief Betti. „Freust du dich, daß du wieder hier bist?”
    Luke nickte. „O ja! Ich mache mir nichts daraus, auf der faulen Haut zu liegen. Übrigens habe ich euch noch gar nicht für eure Hilfe gedankt. Ich bin gewiß nicht undankbar, kann mich aber nicht so gut ausdrücken wie ihr. Es war mächtig anständig von euch, mich zu verstecken und mir Essen zu bringen.”
    „Ach, das war doch selbstverständlich”, sagte Rolf.
    „Wir haben es gern getan.”
    „Ich werde jedem von euch eine Pfeife schnitzen”, versprach Luke. „Nicht solche kleinen wie die, die ich für Betti gemacht habe, sondern schöne große. Und dann werde ich sie anmalen.”
    „Au fein!” rief Flipp. „Deine Pfeifen sind prima. Du wirst viel zu tun haben, wenn du gleich fünf schnitzen willst.”
    Luke war fleißig und glücklich. Es machte ihm Freude, für seine Freunde Pfeifen zu schnitzen. Er bedauerte nur, daß er Purzel nicht auch etwas schenken konnte.
    Der verängstigte Junge lebte sichtlich auf. Sein Stiefvater schlug ihn nicht mehr, und Herr Tupping ohrfeigte ihn nicht mehr, obwohl er ihn noch oft anschrie. Ab und zu sprach Frau Kendling ein paar freundliche Worte mit ihm. Die Kinder besuchten ihn im Garten oder gingen mit ihm spazieren, wenn er frei hatte.
    Die Tage verliefen friedlich und ohne besondere Aufregungen. Die Kinder spielten miteinander, während Purzel Kaninchen jagte. Sie machten Ausflüge zu Fuß oder mit den Rädern und badeten im Fluß.
    „Nun ist das Geheimnis um die siamesische Katze fast vergessen”, sagte Dicki eines Tages. „Ich glaube, es war überhaupt kein Geheimnis. Eine Katze war verschwunden, und wir wußten nicht wie, wahrscheinlich aber auf ganz natürliche Weise.”
    „Schade, daß wir in diesen Ferien kein Geheinmnis aufklären können!” meinte Betti. „Wozu sind wir die sechs Spürnasen, wenn wir nichts aufzuspüren haben? Ich wünschte, es passierte irgend etwas.”
    „Wenn man es wünscht, passiert gerade nichts”, sagte Dicki.
    Aber diesmal irrte er sich. Es geschah bald etwas, was die Spürnasen sehr beschäftigen sollte. Dunkelschön verschwand zum zweiten Mal.

Dunkelschön verschwindet zum zweiten Mal
    An einem Nachmittag gegen halb fünf kletterte Luke über die Mauer. Sein rundes Gesicht war leichenblaß, und er war so aufgeregt, daß er kein Wort hervorbringen konnte. Die Kinder dachten zuerst, Tupping hätte ihn geschlagen.
    „Was ist los, Luke?” fragte Gina.
    „Dunkelschön ist wieder verschwunden; direkt vor meiner Nase, genau wie beim ersten Mal.”
    „Wie ist das nur möglich?” rief Dicki. „Setz dich hin und erzähle uns alles. Das ist ja eine tolle Geschichte.”
    Luke warf sich ins Gras. „Paßt auf! Ich walzte heute nachmittag die Wege beim Katzenhaus. Es hatte in der Nacht geregnet, und nach dem Regen walze ich immer die Wege. Während ich nun mit meiner Walze hin und her ging, hat jemand Dunkelschön gestohlen. Direkt vor meiner Nase. Dabei habe ich keinen Menschen gesehen.”
    „Wer entdeckte zuerst, daß sie fort ist?” fragte Rolf.
    „Fräulein Harmer. Sie hatte Ausgang. Um zehn Uhr ging sie fort und kam vor ein paar Minuten zurück. Sie trat in den Käfig und schrie: „Dunkelschön ist fort!”
    Die Kinder konnten es nicht fassen. „Hast du auch in den Käfig geguckt?” fragte Rolf.
    „Natürlich. Aber es waren nur die anderen Katzen drin. Dunkelschön ist verschwunden. Direkt vor meiner Nase.”
    „Woher weißt du denn, daß sie verschwand, während du die Wege walztest?” fragte Dicki. „Sie könnte doch schon vorher fort gewesen sein.”
    „Nein, vorher war sie noch da. Frau Kendling geht jeden Tag gegen drei zum Katzenhaus, um die Katzen zu besuchen, und spricht dann immer ein paar Worte mit Fräulein Harmer. Sie war auch heute um drei Uhr dort und hat Dunkelschön noch gesehen.”
    „Aber Fräulein Harmer

Weitere Kostenlose Bücher