Geheimnis um eine Tasse Tee
dem Spiegel gefunden hat, der vor dem Safe hing, oder vielleicht auch an dem Safe selber. Wenn ja, können wir unsere Detektivarbeit gleich an den Nagel hängen. Da die Tat ja von einem der Schauspieler verübt worden sein muß, braucht Wegda dann nur ihre Fingerabdrücke mit denen auf dem Spiegel oder am Safe zu vergleichen, und er hat den Dieb.”
„Das wäre zu schade!” rief Betti. „Ich möchte so gern, daß wir das Geheimnis aufklären. Die Arbeit macht mir solchen Spaß.”
Dicki lachte. „Keine Sorge! Ich glaube kaum, daß der Dieb Fingerabdrücke hinterlassen hat. Dazu ist er viel zu schlau.”
„Glaubst du, daß es Boysie war?” fragte Gina.
„Eigentlich nicht. Aber wir müssen erst mal mit ihm sprechen und sehen, wie er ist. Ach ja, noch etwas! Rolf und Flipp, fahrt bitte zum Theater und besorgt für uns alle Eintrittskarten für die Nachmittagsvorstellung. Hier habt ihr Geld!”
„Nur gut, daß du so reich bist!” meinte Betti. „Sonst wäre es viel schwerer für uns, Geheimnisse rauszubekommen.”
Dicki stand auf. „Nun hat jeder eine Aufgabe. Kommt um zwölf Uhr wieder hierher und erstattet Bericht. Ich fahre jetzt zu Pippin. He, Purzel, wach auf! Du kommst in den Fahrradkorb.”
Purzel reckte sich gähnend und trottete dann artig hinter seinem Herrn her. Betti zog ihren Mantel an. Rolf und Flipp holten ihre Räder aus dem Schuppen.
„Rolf! Flipp!” rief Dicki ihnen noch zu, ehe er sein Rad bestieg. „Seht zu, daß ihr im Theater mit ein paar Leuten sprechen könnt, wenn ihr die Karten kauft. Vielleicht erfahrt ihr dabei etwas.”
„Gewiß, Chef!” antwortete Rolf. „Wir werden uns alle Mühe geben.”
Die beiden Mädchen gingen zu Fuß, da ein Reifen von Bettis Rad undicht war. Bald waren sie an dem Spielzeugladen angelangt.
„Anne ist erst vier”, sagte Gina. „Es hat keinen Sinn, ihr ein Puzzlespiel oder so was zu kaufen. Wir wollen uns Stofftiere ansehen.”
Aber die Stofftiere waren viel zu teuer. Nachdem die Mädchen eine Weile in dem Laden herumgesucht hatten, entdeckte Betti eine kleine Möbelgarnitur für die Puppenstube.
„Ach, sieh doch nur, wie süß!” rief sie entzückt. „Zwei winzige Stühle, ein Tisch und ein Sofa! Das würde Anne bestimmt gefallen.”
Gina guckte nach dem Preisschild. Das Geld, das Dicki ihr gegeben hatte, reichte nicht ganz, aber sie wollte etwas von ihrem dazulegen. Sie kauften die Möbel und ließen sie hübsch verpacken. Dann gingen sie zu Gina und schrieben eine Glückwunschkarte. „Herzliche Glückwünsche zum Geburtstag von Gina und Betti.” Schließlich machten sie sich auf den Weg zu Frau Thomas. Sie wohnte in einem hübschen kleinen Häuschen. Am Gartentor blieb Gina etwas unschlüssig stehen. „Was sollen wir denn machen, wenn Frau Thomas nicht zu Hause ist?”
„Dann sagen wir einfach, daß wir noch einmal wiederkommen wollen”, antwortete Betti. „Aber sie ist sicherlich zu Hause. Ich höre Anne und Dora im Garten spielen.”
„Was sollen wir denn sagen, wenn sie die Tür aufmacht?”
„Daß wir ein Geschenk für Anne bringen. Und dann warten wir ab, was Frau Thomas sagt. Ich werde es tun, wenn du es nicht fertigbringst.”
„Warum sollte ich es nicht fertigbringen?” entgegnete Gina etwas gereizt. „Komm, wir gehen hinein!”
Sie gingen durch den Vorgarten und läuteten an der Haustür. Frau Thomas öffnete ihnen. „Hallo, Gina!” rief sie freundlich. „Und du bist Elisabeth Hillmann, nicht wahr?”
„Ja”, sagte Betti knicksend.
„Morgen ist Annes Geburtstag”, begann Gina ein wenig unsicher. „Wir bringen ein kleines Geschenk für sie.”
„Wie nett von euch! Was ist es denn?”
Gina reichte ihr das Päckchen. „Es sind ein paar Möbel für die Puppenstube. Besitzt Anne schon eine Puppenstube?”
„Wir wollen ihr morgen eine schenken. Da kommen die Möbel wie gerufen.”
„Dürfen wir uns die Puppenstube ansehen?” fragte Betti, die gute Gelegenheit beim Schopf ergreifend.
„Natürlich dürft ihr sie anschauen. Kommt nur herein.”
Frau Thomas führte die Mädchen nach oben und zeigte ihnen eine reizende kleine Puppenstube. Geschickt lenkte Gina nun das Gespräch auf das Theater.
„Ihre Schwester Zoe Markham spielt doch dort, nicht wahr?”
„Ja. Habt ihr ,Dick Whittington’ schon gesehen?”
„Wir wollen heute nachmittag hingehen”, antwortete Betti. „Ich möchte so gern die Katze sehen.”
„Boysie, der die Katze spielt, befindet sich augenblicklich in einem
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