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Geheimnis um eine Tasse Tee

Geheimnis um eine Tasse Tee

Titel: Geheimnis um eine Tasse Tee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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sprechen. Sie mußten ihm schnell alles erzählen. Er würde schon wissen, was zu tun war, um Zoe zu entlasten.
    Die Mädchen standen auf und verabschiedeten sich.
    „Heute nachmittag gehen wir mit unseren Brüdern und noch einem anderen Jungen ins Theater”, sagte Gina zu Zoe. „Wir alle möchten gern Autogramme von Ihnen haben. Dürfen wir am Bühnenausgang auf Sie warten?”
    „Aber natürlich! Wie viele seid ihr denn? Fünf? Ich werde den anderen Schauspielern sagen, daß sie euch ebenfalls Autogramme geben sollen. Werdet ihr auch tüchtig Beifall klatschen?”
    „Ganz bestimmt!” versicherte Betti. „Bitte lassen Sie sich nicht von Herrn Grimm verhaften.”
    Zoe lachte. „Ach wo! Ich habe das Geld ja nicht gestohlen. Und Boysie hat auch nichts mit dem Diebstahl zu tun. Macht euch nur keine Sorgen.”
    Aber Gina und Betti machten sich große Sorgen. Aufgeregt gingen sie aus dem Haus. Wenn es nur bald zwölf Uhr wäre, damit sie Dicki und den anderen alles erzählen konnten!
    „Wir haben ziemlich viel erfahren”, meinte Gina, als sie wieder im Hillmannschen Spielzimmer saßen, „nur nichts Gutes. Dieses verflixte Taschentuch! Ich könnte mich selber ohrfeigen. Nie im Leben mache ich so etwas noch einmal!”
    Kurz vor zwölf trafen Rolf und Flipp ein. Sie sahen sehr zufrieden aus.
    „Tag, Mädels!” sagte Flipp. „Wie war’s denn? Wir haben allerlei ausgerichtet.”
    Als die beiden Jungen zum Kleinen Haus gekommen waren, hatten sie die Theaterkasse geschlossen gefunden.
    „Laß uns ein bißchen herumschnüffeln!” schlug Flipp vor. „Wenn uns jemand fragt, was wir hier suchen, sagen wir einfach, daß wir Karten kaufen wollen, und fragen, wann die Kasse geöffnet wird.”
    Die beiden gingen um das Theater herum und versuchten verschiedene Türen zu öffnen, die jedoch alle zugeschlossen waren. Auf dem Parkplatz stand ein Mann und reinigte ein Motorrad.
    „Das ist ein feines Rad”, sagte Flipp zu Rolf.
    Der Mann sah auf. Er war nicht mehr jung, hatte einen schmallippigen Mund und sah recht mürrisch aus.
    „Was wollt ihr hier?” fragte er.
    „Wir wollen Karten für die Nachmittagsvorstellung kaufen”, erklärte Rolf. „Aber die Kasse ist geschlossen.”
    „Ihr könnt eure Karten vor der Vorstellung kaufen.”
    Der Mann rieb die Kotflügel des Motorrades mit einem Lappen blank. „Nur sonnabends, wenn wir viele Besucher erwarten, ist die Kasse am Vormittag geöffnet. Geht nach Hause und kommt nachmittags wieder. Ich hab’ es nicht gern, daß sich hier Fremde rumtreiben, nachdem ich am Freitag bestohlen worden bin.”
    „Ach, sind Sie vielleicht der Direktor?” fragte Rolf sogleich.
    „Ja, das bin ich. Der Mann des Tages, der betäubt und beraubt wurde! Wenn ich nur wüßte, wer das gemacht hat!”
    „Haben Sie denn keine Ahnung, wer es gewesen sein könnte?” fragte Flipp.
    „Nicht die geringste. Ich glaube nicht, daß es dieser Dummkopf von Boysie war. So etwas könnte der sich gar nicht ausdenken. Außerdem hat er Angst vor mir und würde es nicht wagen, mir solche Streiche zu spielen. Aber vielleicht hat er den Täter ins Haus gelassen.”
    „Ich habe in der Zeitung gelesen, daß Boysie Ihnen den Tee mit dem Betäubungsmittel gebracht hat”, sagte Rolf.
    „Ist das wahr?”
    „Ja, er hat mir die Tasse gebracht. Ich war sehr beschäftigt und sah nur flüchtig auf, habe aber genau gesehen, daß es Boysie war. Er steckte ja noch in seinem Katzenfell, war also gar nicht zu verkennen. Da habt ihr Boysie, wie er leibt und lebt. Der Bursche ist einfach zu faul, das Fell auszuziehen, und schläft sogar manchmal darin. Er ist etwas beschränkt, müßt ihr wissen. Ich halte es für ausgeschlossen, daß er allein eine solch schlaue Tat aushecken kann. Aber vielleicht hat ihn der Dieb überredet, ihm zu helfen. Boysie ist sehr leicht zu leiten.”
    „Dann hat er den Dieb vielleicht ins Haus gelassen und Ihnen die Tasse Tee mit dem Betäubungsmittel gebracht”, meinte Rolf. „Sobald Sie eingeschlafen waren, ist der Dieb dann in Ihr Zimmer geschlichen, hat den Spiegel abgenommen und das Geld gestohlen. Bevor Sie aus der Betäubung erwachten, war er natürlich längst über alle Berge.”
    „Ja, so ungefähr wird es wohl gewesen sein.” Der Direktor richtete sich auf und polierte die Lenkstange des Motorrades. „Einer von den Schauspielern muß es getan haben; nur sie wissen hier so gut Bescheid. Der Dieb wußte ja sogar, daß ich den Safeschlüssel nicht an meinem Schlüsselbund trage,

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