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Geheimnis um eine Tasse Tee

Geheimnis um eine Tasse Tee

Titel: Geheimnis um eine Tasse Tee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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hatte eine ziemlich krumme Nase, die hätte sich Dicki nicht machen können.
    Fast sah es so aus, als wollte Herr Grimm dem Mann folgen. Doch da entdeckte er einen anderen, der ihm noch verdächtiger vorkam. Dieser Mann schien Ausländer zu sein. Sein rotes Haar war sorgfältig frisiert. Er trug einen auffallenden breitrandigen Hut und ein kurzes Cape. Seine spitzen Schuhe glänzten; seine Hosen waren aus einem unerfindlichen Grund mit Radfahrklammern zusammengehalten. Er hatte einen kleinen roten Schnurrbart und sehr dicke Backen und trug eine dunkle Brille. Sein Gesicht war über und über mit Sommersprossen bedeckt. Betti wunderte sich, wie Dicki das fertiggebracht hatte. Sie wußte sofort, daß es Dicki war. Auch die anderen Spürnasen erkannten ihn gleich an seinem Gang und an der Art, wie er sich umschaute.
    Als er an Betti vorbeiging, stieß er sie mit dem Ellenbogen an, so daß sie beinahe laut gelacht hätte. Dann steuerte er schnurstracks auf die Sperre zu.
    „Bitte um Ihre Fahrkarte, mein Herr!” sagte der Mann an der Sperre.
    Dicki suchte in seinen vielen Taschen herum und rief ärgerlich: „Der Billett! Ich hatte ihn. Ich weiß bestimmt, daß ich ihn hatte. Er war grün.”
    Herr Grimm ließ ihn nicht aus den Augen, offenbar bereit, ihn mitzunehmen, falls er die Fahrkarte nicht fand. Plötzlich bückte sich der Fremde und schob einen Fuß des Polizisten beiseite.
    Herr Grimm starrte ihn wütend an. „He! Was soll das heißen?”
    „Entschuldigen!” Der Fremde fuchtelte ihm mit der Fahrkarte vor der Nase herum. „Ich habe den Billett gefunden. Sie hatten Ihren großen Fuß auf ihm. Aha!”
    Dicki warf die Karte dem Bahnbeamten hin und ging schnell durch die Sperre. Dann blieb er so plötzlich stehen, daß er fast mit Herrn Grimm zusammengestoßen wäre, der dicht hinter ihm kam. Er betrachtete ihn aus nächster Nähe, als sei er sehr kurzsichtig. „Ah! Sie sind Polizei? Ich glaubte vorhin, daß Sie sind Schaffner.”
    „Ich bin Polizist!” knurrte Herr Grimm. „Wo wollen Sie hin? Sie sind wohl hier fremd.”
    „Ah, ja, fremd”, antwortete Dicki. „Ich muß gehen zu ein bestimmtes Haus. Wollen Sie mir bitte sagen Weg?”
    „Gewiß.”
    „Ich will zu Haus Hoffelfoffel in Weidengasse.”
    Herr Grimm starrte ihn verwundert an. „So ein Haus gibt es hier nicht. Wie war der Name?”
    „Hoffelfoffel! Sie nicht wissen? Wie ist möglich das?”
    Dicki wandte sich von ihm ab und ging rasch die Straße hinunter. Plötzlich blieb er wieder mit einem Ruck stehen. Herr Grimm, der ihm auf dem Fuße gefolgt war, fuhr erschrocken zurück. Betti wurde von einem Lachkrampf ergriffen und versteckte sich hinter einem Baum.
    „Hier gibt es kein Haus mit diesem Namen”, sagte Herr Grimm aufgeregt. „Wen wollen Sie denn besuchen?”
    „Das meine Sache – geheime Sache”, antwortete Dicki.
    „Wo ist Weidengasse? Ich werde suchen Hoffelfoffel selber.”
    Herr Grimm zeigte ihm den Weg zur Weidengasse. Dicki ging mit schnellen Schritten weiter, und der Polizist folgte ihm keuchend. Hinter ihm kamen die vier Kinder, die nur mit Mühe das Lachen unterdrücken konnten. Haus Hoffelfoffel war natürlich nicht zu finden.
    „Ich werde Ort durchsuchen, bis ich finde”, sagte Dicki energisch zu Herrn Grimm. „Sie brauchen mich nicht mehr begleiten.” Damit eilte er weiter.
    Als Herr Grimm sah, daß die Kinder ihm folgten, runzelte er die Stirn. Diese Gören! Mußten sie ihm denn immer in die Quere kommen? „Weg da!” rief er ihnen zu.
    „Was sucht ihr hier? Weg da!”
    „Dürfen wir nicht einmal Spazierengehen?” entgegnete Gina in gekränktem Tonfall.
    Herr Grimm schnaufte und beeilte sich, den Fremden einzuholen, der bereits einen großen Vorsprung hatte. Fast hätte er ihn aus den Augen verloren. Dicki war des vielen Gehens müde und wollte ihn gern abschütteln, um heimzugehen und sich mit den anderen auszulachen. Da der Polizist ihm aber beharrlich auf den Fersen blieb, tat er so, als studierte er die Namen der Häuser, und betrachtete sie durch seine dunkle Brille, bis er schließlich an seinem eigenen Haus angelangt war. Rasch schlüpfte er durch die Gartentür und rannte zu seinem Schuppen. Nachdem er die Tür verschlossen hatte, zog er sich in Windeseile um. Er wischte sich das Gesicht ab, riß die falschen Augenbrauen und die rote Perücke herunter und nahm die Backenpolster aus dem Mund. Dann rückte er seinen Schlips zurecht und ging pfeifend in den Garten.
    Die vier Kinder guckten mit

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