Geheimnis um eine Tasse Tee
ängstlichen Gesichtern über die hintere Gartenpforte. „Wegda ist bei deiner Mutter!” rief Rolf. „Er will sich die Erlaubnis einholen, den Garten zu durchsuchen.”
„Laß ihn doch suchen! Ach, Himmel, war das komisch! Schsch! Da kommen Wegda und Mutter.”
Mit dem unschuldigsten Gesicht von der Welt schlenderte Dicki den beiden entgegen. „Guten Tag, Herr Grimm!” grüßte er höflich. „Welch eine Überraschung, Sie hier zu sehen!”
„Ich denke, deine Freunde haben dich vom Bahnhof abgeholt”, entgegnete Herr Grimm verwundert.
„Ja, das stimmt. Hier sind sie.”
Die vier Kinder waren durch die hintere Pforte in den Garten gekommen und tauchten nun harmlos hinter Dicki auf.
Herr Grimm starrte sie überrascht an. „Ihr seid doch vorhin immerfort hinter mir hergegangen! Auch habe ich dich gar nicht auf dem Bahnhof gesehen, Dietrich.”
„Aber er war wirklich dort!” beteuerte Rolf. „Vielleicht haben Sie ihn bloß nicht erkannt. Er sieht nämlich sehr verschieden aus.”
„Herr Grimm!” fiel Frau Kronstein ungeduldig ein. „Sie wollten den Garten nach einem verdächtigen Menschen durchsuchen, der hier eingedrungen sein soll. Ich gehe zu meinem Mann zurück. Die Kinder werden Ihnen sicherlich gern suchen helfen.”
Herr Grimm war derartig verwirrt, daß er nicht wußte, was er sagen sollte. Die Kinder wollten Dietrich von der Bahn abgeholt haben? Der Junge war ja gar nicht dort gewesen. Wie konnten sie behaupten, ihn getroffen zu haben, da sie doch wer weiß wie lange hinter ihm hergelaufen waren! Da stimmte etwas nicht.
Nachdem Frau Kronstein ins Haus gegangen war, begannen die Spürnasen den Garten mit Feuereifer zu durchsuchen, fanden aber natürlich niemand. Herr Grimm gab die Hoffnung auf, den Fremden jemals wiederzufinden. Ein Verdacht stieg in ihm auf. War der Mann etwa Dicki in einer Maskierung gewesen? Aber nein, das konnte nicht sein! Wenn Dietrich auch sehr frech war, so hätte er es doch nicht gewagt, den Polizisten durch den ganzen Ort zu hetzen. Wer aber war der Verbrecher, der mit dem Zug um halb vier in Peterswalde eintreffen sollte? Ärgerlich schnaufend verließ der Polizist den Garten.
Die Kinder aber warfen sich ins Gras und lachten, bis ihnen die Tränen über die Wangen liefen. Sie bemerkten nicht, daß Herr Grimm über den Zaun guckte und sie kopfschüttelnd beobachtete. Worüber lachten die Kinder nur so sehr? Diese Gören waren schlüpfrig wie Aale. Man konnte ihnen nicht über den Weg trauen.
Müde und mißmutig ging Herr Grimm nach Hause.
„Eine Frechheit, sich in Angelegenheiten der Behörde einzumischen!” murmelte er vor sich hin. „Eine Frechheit! Aber wartet nur, eines Tages erwische ich euch! Dann wird euch das Lachen schon vergehen!”
Gina und Betti machen einen Besuch
Am Montag begannen die Spürnasen mit der Arbeit. Wie gewöhnlich trafen sie sich bei Flipp und Betti – diesmal schon um neun, weil Dicki gesagt hatte, daß sie sehr viel zu tun hätten.
„Gina und Betti, ihr kauft erst mal ein Geburtstagsgeschenk für Zoe Markhams Nichte”, sagte er. „Habt ihr Geld?”
„Ich besitze nicht einen Pfennig”, antwortete Betti ein wenig kläglich. „Mein letztes Geld ist für eine Wasser-Pistole draufgegangen.”
„Und ich habe auch nicht viel”, sagte Gina.
Dicki, der immer reichlich mit Geld versehen war, da er viel von seinen Tanten und Onkeln geschenkt bekam, griff in die Tasche und gab ihr ein paar Münzen. „Hier, das wird wohl reichen! Das Geschenk braucht ja nicht so teuer zu sein. Wann ist denn der Geburtstag?”
„Morgen.”
„Das trifft sich gut. Wenn ihr das Geschenk gekauft habt, gebt ihr es mit einer Glückwunschkarte bei Frau Thomas ab und unterhaltet euch ein bißchen mit ihr. Durch ein paar geschickte Fragen stellt ihr dann fest, wann Zoe Markham am Freitag abend bei ihr gewesen ist.”
„Wie sollen wir denn mit Frau Thomas in ein Gespräch kommen?” fragte Gina etwas ratlos.
„Streng deinen Grips doch auch mal ein bißchen an! Ich kann schließlich nicht alles allein machen. Deine Aufgabe ist doch wirklich nicht schwer. Du brauchst Frau Thomas ja nur zu fragen, was sie selber dem Kind schenkt. Dann wird sie euch bestimmt hineinbitten und euch ihre Geschenke zeigen.”
„Ja, so müßte es gehen”, sagte Gina erleichtert.
„Ich werde noch einmal zu Pippin fahren und ihn etwas fragen”, fuhr Dicki fort.
„Was willst du denn von ihm wissen?” fragte Rolf.
„Ich möchte wissen, ob man Fingerabdrücke an
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