Geheimnis um eine Tasse Tee
endlich! Komm schnell rauf! Wir haben dir eine Menge zu erzählen.”
Die Theatervorstellung
Die Kinder setzten sich um den großen Tisch und ließen eine Tüte mit Schokoladenplätzchen reihum gehen, die Rolf spendiert hatte.
„Nun berichtet mal!” sagte Dicki. „Die Damen haben den Vortritt. Was habt ihr ausgerichtet, Gina und Betti?”
Abwechselnd erzählten die beiden Mädchen von ihrem Besuch bei Frau Thomas. „Es war ein großes Glück, daß wir dort Zoe Markham trafen”, sagte Gina. „Sie ist einfach süß und kann das Geld unmöglich gestohlen haben.”
„Aber die Sache mit dem Taschentuch ist schrecklich”, fiel Betti ein. „Und denk dir, Dicki, Zoe raucht dieselbe Zigarettensorte, von der wir Stummel auf die Veranda gelegt haben – Player!”
„Das hat nichts zu sagen; viele Leute rauchen Player. Viel schlimmer ist das alberne Taschentuch. Zu dumm, daß ausgerechnet Z darauf gestickt ist!”
„Müßten wir Wegda nicht sagen, daß wir es auf die Veranda gelegt haben?” meinte Gina. „Er hält es natürlich für ein echtes Indiz und glaubt nun, Zoe habe das Geld genommen.”
„Beweisen kann er mit dem Taschentuch nichts”, entgegnete Dicki. „Selbst wenn es ihr gehörte, könnte sie es ja schon früher verloren haben, nicht erst am Freitagabend.”
„Ich glaube auch nicht, daß das Taschentuch als Indiz für Zoes Schuld gelten kann”, sagte Rolf. „Wir wollen die Wahrheit gestehen, wenn der Fall aufgeklärt ist. Tun wir es jetzt schon, dann ist es mit aller weiteren Detektivarbeit für uns vorbei.”
„Na gut.” Gina gab zögernd nach. „Aber die Sache ist mir sehr unangenehm.”
„Ihr Mädchen seid tüchtig gewesen”, sagte Dicki anerkennend. „Was habt ihr denn erfahren, Rolf und Flipp?”
Die beiden erzählten von ihrer Begegnung mit dem Direktor. Dicki hörte gespannt zu. Seine Augen glänzten.
„Gut gemacht!” rief er. „Kein Zweifel, Boysie hat dem Direktor die Tasse Tee gebracht. Sollte er das Geld gestohlen oder doch wenigstens dem Dieb geholfen haben? In seiner Beschränktheit hat er sich natürlich nicht überlegt, daß man in dem Rest des Tees noch Spuren des Betäubungsmittels finden könnte. Er soll ja etwas zurückgeblieben sein.”
„Wir werden ihn heute nachmittag kennenlernen”, sagte Gina. „Betti und ich haben mit Zoe Markham verabredet, daß wir nach der Vorstellung zum Bühneneingang gehen und uns von den Schauspielern Autogramme geben lassen.”
„Fein! Ihr habt alle tadellos gearbeitet, Spürnasen! Das macht natürlich nur meine gute Erziehung.”
Entrüstet über diese eingebildete Bemerkung fielen die anderen über Dicki her. Als wieder Ruhe eingetreten war, fragte ihn Rolf, was er selber denn ausgerichtet habe.
Dicki erzählte ihnen die Neuigkeiten, die er von Pippin erfahren hatte. „Alle Schauspieler sind wütend auf den Direktor. Er muß ein ziemlich ekelhafter Kerl sein. Jedenfalls versteht er es glänzend, sich die Menschen zu Feinden zu machen. Motive für die Tat gibt es massenhaft.”
„Was sind Motive?” fragte Betti.
„Gute Gründe, etwas zu tun”, erklärte Dicki. „Alle Schauspieler hatten gute Gründe – oder Motive –, sich an dem Direktor für seine Niederträchtigkeit zu rächen.”
„Dieses Geheimnis ist sehr interessant”, meinte Rolf.
„Sieben Menschen könnten die Tat verübt haben; alle haben Gründe, dem Direktor eins auszuwischen. Aber alle haben lückenlose Alibis – außer Zoe und Boysie. Und gerade den beiden trauen wir den Diebstahl nicht zu. Zoe scheint ja viel zu nett zu sein, um so etwas tun zu können.”
„Du hast recht. Es ist ein richtiger Krimi.”
„Was ist denn das nun wieder?” fragte Betti.
„Du stellst aber auch dumme Fragen!” rief Flipp ungeduldig. „Krimi ist eine Abkürzung für Kriminalroman. Man soll beim Lesen erraten, wer ein rätselhaftes Verbrechen begangen hat. Meistens stellt sich dann zum Schluß heraus, daß es jemand gewesen ist, auf den man überhaupt nicht getippt hat.”
„Ach so! Aber ein wirkliches Geheimnis ist doch viel schöner.”
Dicki lachte. „Wenden wir uns also wieder unserm Geheimnis zu! Welches ist unsere nächste Aufgabe?”
„Wir sehen uns die Nachmittagsvorstellung an und beobachten die Schauspieler auf der Bühne”, antwortete Rolf sogleich. „Dann gehen wir zum Bühneneingang und lassen uns Autogramme von ihnen geben. Dabei beschäftigen wir uns hauptsächlich mit Boysie.”
„Gut! Morgen prüfen wir dann die übrigen
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