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Geheimnis um einen nächtlichen Brand

Geheimnis um einen nächtlichen Brand

Titel: Geheimnis um einen nächtlichen Brand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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demselben Tag einen Streit mit Herrn Schluck gehabt haben. Rüchlein heißt er, glaube ich. Er kam ganz leise den Weg entlang und schlüpfte durch die Hintertür ins Haus, bevor Piek wieder rauskam.”
    „Weiter”, sagte der Inspektor. „Haben Sie noch jemand gesehen?”
    „Ja, ich sah Herrn Schluck.”
    Die Kinder hielten den Atem an. Niemand sagte etwas.
    „Ich lag unter dem Busch”, fuhr der Landstreicher nach einer kurzen Pause fort. „Es kam mir recht sonderbar vor, daß so viele Leute in den Garten kamen. Da hörte ich, wie jemand durch ein Loch in der Hecke kroch. Ich guckte durch die Zweige, und da sah ich Herrn Schluck. Er stieg in den Graben und stand dort ziemlich lange ganz still. Dann ging er zu einem Brombeerbusch und holte eine Kanne daraus hervor.”
    Dicki stieß einen leisen Pfiff aus. Es war seltsam, den Landstreicher die Geschichte erzählen zu hören, die sie mit solcher Mühe zusammengestückt hatten. In der Kanne war natürlich Benzin gewesen.
    „Dann ging Herr Schluck in das Gartenhaus”, erzählte der Landstreicher weiter. „Nach kurzer Zeit kam er zurück. Er schloß die Tür zu und versteckte sich wieder in dem Graben. Ich blieb mäuschenstill unter meinem Busch liegen. Als es schon ganz dunkel war, hörte ich, wie Herr Schluck fortging. Gleich darauf sah ich ein helles Licht in dem Gartenhaus. Ich dachte mir, daß es dort brennen müßte, und machte mich schleunigst aus dem Staub. Denn ich wollte nicht, daß man mich in dem Garten findet und sagt, ich hätte das Haus angesteckt.”
    „Danke”, sagte der Inspektor. „War sonst noch jemand in dem Garten zu sehen?”
    „Nein, keine Seele.”
    Der Inspektor nickte. „Ein schlau erdachter Plan. Herr Schluck braucht Geld und beschließt, seinen Arbeitsraum mit den hoch versicherten Schriftstücken anzustecken. Um sich zu decken, legt er es darauf an, kurz vorher mit verschiedenen Menschen in Streit zu geraten. Denn er sagt sich: Stellt die Versicherungsgesellschaft womöglich fest, daß Brandstiftung vorliegt, so wird man diese Leute verdächtigen, das Haus aus Rache angesteckt zu haben. Er läßt sich nachmittags mit dem Auto zur Bahn bringen und steigt in den Zug nach London ein. Auf der nächsten Station steigt er aus, geht über die Felder zurück, kriecht durch die Hecke in seinen Garten, verbirgt sich dort und steckt das Haus an. Dann geht er zu der Stelle zurück, wo der Londoner Zug immer kurz anhält, und klettert unbemerkt in ein leeres Abteil. In Peterswalde wird er von seinem Schofför von der Bahn abgeholt und nach Hause gebracht. Dort sieht er – scheinbar zu seinem großen Schreck –, daß sein Gartenhaus in Flammen steht. Wirklich hübsch, das muß ich sagen!”
    „Jetzt müssen wir wohl ein paar Fragen an Herrn Schluck richten”, meinte der Polizist in Zivil.
    „Ja, gewiß”, sagte der Inspektor. Dann wandte er sich den Kindern zu. „Ihr werdet über das Ergebnis Nachricht bekommen. Ich bin stolz darauf, die sechs Spürnasen kennengelernt zu haben, und hoffe, daß wir in Zukunft noch andere Fälle gemeinsam aufklären werden. Ich wäre euch jedenfalls sehr dankbar für eure Hilfe – und Herr Grimm gewiß auch Herr Grimm war ganz anderer Meinung als der Inspektor, wagte es jedoch nicht, ihm zu widersprechen. Er nickte und versuchte krampfhaft, zu lächeln. Es ärgerte ihn sehr, daß die fünf Plagegeister das Rätsel vor ihm gelöst hatten und daß der Inspektor sie lobte.
    „Auf Wiedersehen, Grimm”, sagte der Inspektor liebenswürdig und ging zu seinem Wagen hinaus.
    „Auf Wiedersehen, Herr Inspektor Jenks”, grüßte der arme Herr Grimm.
    „Soll ich euch mitnehmen, Kinder?” fragte der Inspektor. „Haben wir denselben Weg?”
    Ja, sie hatten denselben Weg, denn der Inspektor wollte mit dem Polizisten in Zivil zu Herrn Schluck fahren. Die Kinder kletterten begeistert in den schönen großen Wagen. Sie waren sehr stolz auf ihren neuen Freund. Hoffentlich sah jeder im Ort, daß sie in seinem Auto fuhren.
    „Würden Sie wohl ein gutes Wort bei unseren Eltern für uns einlegen?” bat Flipp unterwegs. „Sie sind sehr böse, weil Herr Grimm sich über uns beschwert hat.”
    „Mit Vergnügen!” sagte der Inspektor freundlich. „Ich werde zu euch kommen, nachdem ich Herrn Schluck verhört habe.”
    Inspektor Jenks hielt sein Wort. Er machte einen Besuch bei Frau Hillmann und unterhielt sich lange mit ihr. Das Lob, das er den Spürnasen spendete, machte natürlich großen Eindruck auf sie.
    „Die

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