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Geheimnis um einen Wohnwagen

Geheimnis um einen Wohnwagen

Titel: Geheimnis um einen Wohnwagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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„Haben Sie noch niemals einen Läufer gesehen?”
    „Das schon. Aber ich möchte wissen, warum du plötzlich so was machst.”
    „Ich will abnehmen”, antwortete Dicki. „Ihnen könnte ein wenig Training im Laufen auch nichts schaden. Denken Sie nur, wie gut Sie dann Landstreicher und andere verdächtige Leute verfolgen könnten!”
    „Hast du den Landstreicher, der in deinen Schuppen eingebrochen war, noch einmal gesehen?”
    „Nein.” Dicki lief zu einem Zauntritt und kletterte hinüber. Herr Grimm, der ihm nun mit dem Rad nicht weiter folgen konnte, blieb mißmutig zurück. Er hatte Dicki aushorchen wollen, ob Direktor Jenks ihm von dem entsprungenen Häftling erzählt hatte. In diesem Fall würde ihm der verflixte Bengel wieder dauernd bei seinen Nachforschungen in die Quere kommen.
    Eulalie kam kurz vor dem Mittagessen nach Haus und erzählte, daß sie einen netten Vormittag mit Dickis Freunden verlebt hätte. Dicki bezweifelte, daß die Spürnasen es ebenso nett gefunden hatten, sagte aber nichts. Er war schon um zwölf Uhr zurückgekommen und hatte die Zeit bis zum Essen dazu benutzt, seine Habseligkeiten im Schuppen durchzusehen. Es konnte ja sein, daß er sich plötzlich maskieren mußte, und dann wollte er gerüstet sein.
    „Heute nachmittag gehen wir alle zusammen zum Jahrmarkt”, verkündete Eulalie.
    „Fein!” antwortete Dicki höflich.
    „Ich rate dir aber, dich nicht am Ringwerfen zu beteiligen.”
    „Warum denn nicht?” fragte Dicki erstaunt.
    „Weil das Schwindel ist. Die Ringe sind viel zu klein und passen gar nicht über die besseren Sachen. Eine Uhr kannst du zum Beispiel niemals gewinnen.”
    „Unsinn!” erwiderte Dicki, dem das Ringwerfen immer großen Spaß machte. „Ich habe schon oft etwas gewonnen. Du bist wahrscheinlich nur zu ungeschickt.”
    Eulalie kam nicht mehr dazu, etwas darauf zu erwidern. Dickis Eltern und Herr Schelle kamen ins Zimmer, und man setzte sich zu Tisch. Herr Schelle sah Dicki und Eulalie wohlwollend an und fragte: „Nun, habt ihr schön zusammen gespielt?”
    „Sprich doch nicht mit uns, als ob wir kleine Kinder wären, Vater!” erwiderte Eulalie. „Übrigens habe ich Dietrich heute noch kaum gesehen.”
    „Warum hast du dich nicht um Eulalie gekümmert, Dietrich?” rief Frau Kronstein vorwurfsvoll.
    „Ich habe einen Dauerlauf gemacht”, antwortete Dicki.
    „Eulalie war bei den Tagerts. Bin ich schon dünner geworden, Mutter?”
    Die Mutter musterte ihn. „Nein, davon ist nichts zu sehen. Wenn du so viele Kartoffeln ißt, wirst du niemals dünner werden. Jetzt hast du dir schon wieder den ganzen Teller vollgepackt.”
    „Tatsächlich!” rief Dicki erschrocken. „Dabei wollte ich nur zwei nehmen.” Betreten legte er ein paar Kartoffeln in die Schüssel zurück und reichte sie Herrn Schelle.
    „Morgen findet die erste Sitzung des Kongresses im Rathaus statt”, sagte Herr Schelle, während er sich Kartoffeln nahm. „Ich freue mich schon darauf. Es werden berühmte Leute anwesend sein.”
    „Wer denn zum Beispiel?” fragte Dicki.
    „Wilhelm Watschel. Er ist ein besonderer Kenner des Goldstreifigen Moderkäfers und ein wundervoller Mann. Eine ganze Woche lang hat er im Sumpf vor dem Loch eines Käfers gelegen, um ihn zu beobachten.”
    „Daß er das lebend überstanden hat!” rief Frau Kronstein verwundert.
    „Und dann ist da Maria Janizena”, erzählte Herr Schelle weiter. „Sie hat in Tibet vierundachtzig Eier eines sehr seltenen Käfers gefunden und sie selber ausgebrütet.”
    „Hat sie auf den Eiern gesessen?” fragte Dicki.
    „Dietrich!” rief seine Mutter ermahnend.
    Aber Herr Schelle schien die Frage gar nicht komisch zu finden, sondern freute sich offenbar über Dickis Interesse und antwortete: „Nein, sie legte die Eier in einen erwärmten Schrank. Aber als die Käfer aus den Eiern schlüpften, waren es erstaunlicherweise nicht vierundachtzig, sondern hundertachtundsechzig an der Zahl. Was sagst du dazu?”
    „Es müssen alles Zwillinge gewesen sein”, antwortete Dicki ernst.
    Sein Vater kicherte, und Eulalie platzte laut heraus.
    „Wollen wir nicht das Thema wechseln?” schlug Frau Kronstein vor. „Ich fange schon an, Käfer im Kohl zu sehen.”
    „Wo?” fragte Herr Schelle interessiert. „Ich muß sie untersuchen.”
    Jetzt lachte Dicki laut heraus. Herr Schelle sah ihn verwirrt an.
    „Vater hat keinen Humor”, sagte Eulalie.
    „Werden nur Käferkenner an den Veranstaltungen des Kongresses teilnehmen,

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