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Geheimnis um einen Wohnwagen

Geheimnis um einen Wohnwagen

Titel: Geheimnis um einen Wohnwagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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interessierte, führte Dicki sie wieder hinaus. Er lachte über den Clown am Eingang, der komische Grimassen schnitt. Dann wurde er plötzlich ernst und starrte ihn wie gebannt an. Der Clown hatte sich das Gesicht bemalt und trug weiße Handschuhe.
    Dicki zog Gina hinter ein Zelt. „Hast du gesehen, wie sich der Clown das Gesicht angemalt hat? Zwischen Mund und Nase, wo der gesuchte Ausbrecher die Narbe hat, ist ein dicker roter Strich.”

    „Ja, du hast recht”, sagte Gina aufgeregt. „Und er trägt Handschuhe. Vielleicht sind seine Hände knotig.”
    „Was für Haar er hat, kann man allerdings nicht sehen, weil er eine Kappe trägt. Aber seine Augen kamen mir recht stechend vor, und von mittlerer Größe ist er auch.”
    „Er ist unsere erste verdächtige Person. Komm, wir wollen ihn uns noch einmal genau ansehen und dann weitergehen. Vielleicht finden wir noch mehr verdächtige Personen.”
    Sie gingen zu dem Clown zurück, der mit heiserer Stimme rief: „Hereinspaziert, meine Herrschaften. Hier gibt es aufregende Boxkämpfe zu sehen. Hereinspaziert! Sehen Sie sich an, wie der berühmte Charlie seine Gegner niederboxt.”
    Nachdem Gina und Dicki ihn eine Weile beobachtet hatten, gingen sie in eine gegenüberliegende Teebude. Dicki bestellte zwei Tassen Tee und sagte zu dem Besitzer: „Mir ist so, als hätte ich den Clown vor dem Boxerzelt schon mal irgendwo gesehen. Wissen Sie vielleicht, wie er heißt?”
    „Keine Ahnung!” antwortete der Mann achselzuckend.
    „Man nennt ihn hier nur Bert.”
    „Reist er mit dem Jahrmarkt?” fragte Dicki.
    „Keine Ahnung!” antwortete der Mann wieder. „Frag ihn doch selber.”
    Das wollte Dicki aber nicht. Er nahm sich vor, morgen vormittag, wenn nicht so viele Leute da waren, allein zum Jahrmarkt zu gehen. Vielleicht traf er den Clown dann in Zivil an und konnte mit ihm in ein Gespräch kommen.
    Da er bemerkte, daß Gina der Tee nicht schmeckte, sagte er zu ihr: „Du brauchst das Zeug nicht auszutrinken. Ich hab’ es nur bestellt, weil ich den Mann nach dem Clown fragen wollte. Komm, wir gehen weiter.”
    „Wir wollen einmal in das Schießzelt gucken”, schlug Gina vor.
    Am Eingang des Zeltes saß eine alte Frau, die Karten verkaufte. Ein paar junge Burschen schossen nach kleinen Bällen, die auf Wasserfontänen tanzten. Gina stieß Dicki an und zeigte mit dem Kopf auf einen Mann, der die Gewehre lud.
    Dicki stutzte. Der Mann hatte eine verblüffende Ähnlichkeit mit den Fotos des gesuchten Ausbrechers. Sein dunkles Haar war glatt, er hatte dunkle Augenbrauen und dünne Lippen. Sein Gesicht war braungebrannt wie das aller Jahrmarktsleute.
    Nachdem Dicki ihn eine Weile betrachtet hatte, schob er Gina aus dem Zelt. „Das ist nicht der Mann, den wir suchen. Er ist zu braungebrannt und hat auch keine Narbe über dem Mund.”
    „Und seine Hände sind nicht knotig”, fiel Gina ein. „Im Gegenteil, sie sind glatt wie Mädchenhände.”
    „Der Kerl würde hier auch nicht unmaskiert herumlaufen. Es ist nur Zufall, daß der Mann ihm ähnelt.”
    „Laß uns trotzdem noch einmal in das Zelt hineinschauen”, sagte Gina.
    Sie gingen zurück. Die alte Frau am Eingang des Zeltes forderte sie mit krächzender Stimme auf, ihr Glück beim Schießen zu versuchen.
    „Nein, danke”, sagte Dicki und warf einen Blick in das Zelt. Der Mann, der die Gewehre lud, war viel zu jung, um der entsprungene Häftling zu sein, und er hatte wirklich sehr glatte Hände, wie Gina gesagt hatte. Dicki wußte aus Erfahrung, daß es viel leichter ist, das Gesicht zu verändern als die Hände.
    „Kauf eine Karte!” forderte die alte Frau Gina auf. Sie hatte ein runzliges Gesicht, aber ihre Augen blickten klar und lebhaft. Um den Kopf trug sie einen schmutzigen Schal. In ihren großen knochigen Händen hielt sie eine Rolle Schießkarten.
    Gina stieß Dicki an und flüsterte ihm zu: „Der Mann im Zelt müßte die knotigen Hände der Frau haben, dann wäre es richtig.”
    „Wir werden noch von knotigen Händen träumen”, erwiderte Dicki lachend. „Komm, wir wollen die andern suchen. Aber sieh bloß, wer da steht! Nein, so was!”
    Er zeigte auf einen dicken Mann mit einem roten Gesicht, der bei den Luftschaukeln stand. Er hatte einen roten Schnurrbart und einen Spitzbart, trug einen dunkelblauen Wollschal um den Hals und hatte seine Mütze tief ins Gesicht gezogen. Seine Jacke war ihm zu eng, und die Hosen waren zu kurz. Vorübergehende lachten über ihn.
    „Weißt du, wer das ist?”

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