Geheimnis um einen Wohnwagen
fragte Dicki.
Gina schüttelte den Kopf.
„Gina, was bist du für eine schlechte Spürnase! Sieh ihn dir doch einmal genau an!”
Plötzlich quiekte Gina auf und begann zu lachen.
„Schsch!” machte Dicki und zog sie hinter ein Zelt, wo sie sich auslachen konnten.
„O Dicki, Wegda in Maskierung! Warum hat er sich bloß so auffällig angezogen? In der Aufmachung kann er keinen Verbrecher beschatten. Sieh mal, dort drüben gehen die andern. Wir wollen sie fragen, ob sie ihn schon gesehen haben.”
Sobald sie die Kinder erreichten, rief Rolf: „Habt ihr Wegda gesehen?”
„Ja”, antwortete Dicki. „Wir wollen ihn abwechselnd etwas fragen und so tun, als ob wir ihn nicht erkennen. Das gibt einen Spaß!”
Der Polizist stand jetzt bei den elektrischen Autos und sah mit ernstem Gesicht zu, wie sie umherflitzten und aneinanderstießen. Flipp ging auf ihn zu, während die andern in einiger Entfernung stehenblieben.
„Können Sie mir bitte sagen, wie spät es ist?” fragte er höflich.
Herr Grimm sah ihn überrascht an und antwortete dann mit verstellter Stimme: „Etwa vier Uhr.”
„Danke schön”, sagte Flipp und ging kichernd zu den andern Spürnasen.
Herr Grimm war sehr stolz, daß sie seine Maskierung nicht durchschauten, und strich pfeifend an ihnen vorbei. Betti lief ihm nach.
„Können Sie mir bitte sagen, wie lange der Jahrmarkt geöffnet ist?” fragte sie.
Herr Grimm räusperte sich und antwortete wieder mit verstellter Stimme: „Bis halb zehn.” Da fühlte er, daß sein Schnurrbart verrutschte, und er hielt ihn hastig mit der Hand fest. Betti drehte sich um, um ihr Lachen zu verbergen, und lief fort.
Nun war Rolf an der Reihe. Er schlenderte auf Herrn Grimm zu, bückte sich, als höbe er etwas von der Erde auf, und fragte ihn: „Haben Sie den Knopf hier verloren?” Damit hielt er dem Polizisten einen roten Knopf hin, den Gina soeben von ihrem Kleid abgerissen hatte.
Wieder räusperte sich Herr Grimm. „Nein, mein Junge, der Knopf gehört mir nicht”, antwortete er.
Zum Schluß kam Dicki. „Können Sie mir wohl sagen, woher Sie die Polizeistiefel haben?” fragte er. „Ich meine – Sie haben sie doch nicht etwa gestohlen.”
„Du frecher Bengel!” schrie Herr Grimm mit seiner natürlichen Stimme. „Weg da, du Lümmel.”
„Ach, Sie sind es, Herr Grimm!” Dicki tat ganz erstaunt.
„Wer hätte das gedacht?”
„Weg da, habe ich gesagt!” donnerte Herr Grimm wütend. Die Umstehenden sahen ihn erstaunt an. Dicki aber lief zu den andern, und die Kinder lachten, bis ihnen die Tränen über die Backen liefen.
Herr Schelle verirrt sich
„Wo sind denn Herr Schelle und Eulalie?” fragte Dicki, nachdem sich die Spürnasen ausgelacht hatten.
„Sie sind vorhin in eine Luftschaukel gestiegen und wollten dann noch Karussell fahren”, antwortete Rolf. „Herr Schelle ist unermüdlich und macht alles mit.”
Die Spürnasen gingen zu dem Karussell, das sich nach den Klängen eines alten Schlagers drehte. Es war nur schwach besetzt. Herr Schelle saß auf einer Giraffe und umklammerte ihren langen Hals. Als das Karussell anhielt, blieb er sitzen.
„Willst du nicht herunterkommen, Vater?” fragte ihn Eulalie, die sofort abgestiegen war.
„Nein, ich fahre noch eine Runde”, antwortete Herr Schelle lächelnd.
„Wie du willst. Aber ich mache nicht mehr mit. Mir wird schwindlig von dem ewigen Gedrehe.” Auf einmal erblickte Eulalie die Spürnasen. „Ach, da seid ihr ja! Wollt ihr auch Karussell fahren?”
„Ja.” Dicki bezahlte für alle. „Willst du wirklich nicht mehr mitfahren, Eulalie? Nun gut! Alles einsteigen, Kinder. Jeder sucht sich sein Lieblingstier aus.”
Inzwischen war auch Herr Grimm zu dem Karussell gekommen. Er musterte den Burschen, der es bediente, und sah dann aufmerksam einem Mann nach, der mit einem Schubkarren vorbeiging.
„Wegda kommt sich furchtbar wichtig vor”, sagte Rolf leise zu Gina. „Dabei finde ich seine Maske gar nicht gut. Er sieht wie ein verkleideter Polizist aus.”
Plötzlich stutzte Herr Grimm und starrte Herrn Schelle auf der Giraffe an.
„Warum stiert er denn Eulalies Vater an, als ob er einen Geist sähe?” Gina beugte sich zu Dicki hinüber, der sich auf eine riesige Ente gesetzt hatte. „Sieh bloß, Wegda durchbohrt Herrn Schelle förmlich mit seinen Blicken.”
Dicki sah zu Herrn Grimm hin. „Er hat ihn noch nicht in Hut und Mantel gesehen. Vielleicht hält er ihn für den Ausbrecher. Herr Schelle sieht ja
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