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Geheimnis um einen Wohnwagen

Geheimnis um einen Wohnwagen

Titel: Geheimnis um einen Wohnwagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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konnte sich gar nicht denken, warum Dicki so vertraut mit dem Fremden umging. Aber plötzlich bekam er einen Schreck. Der Bengel hielt den Mann wahrscheinlich auch für den gesuchten Verbrecher. Direktor Jenks mußte ihm von dem Fall erzählt haben.
    Wütend folgte er den beiden, die sich angeregt unterhielten. Ob Dietrich den Kerl verhörte? Womöglich entlockte er ihm etwas, was vor allem er, Herr Grimm, als Polizist wissen müßte. Wohin gingen die beiden überhaupt? Vielleicht zu dem Versteck des Verbrechers? Das wäre ja herrlich! Aber im Grunde wünschte Herr Grimm es gar nicht. Er wünschte überhaupt nicht, daß Dicki sich mit dem Fall befaßte.
    Zu seinem Erstaunen bogen sie schließlich in die Straße ein, in der Dietrich Kronstein wohnte. Herr Grimm ging schneller und holte sie ein.
    „Was wollen Sie schon wieder?” fragte Herr Schelle ihn ärgerlich. „Warum verfolgen Sie uns? Wenn Sie mich nicht endlich in Ruhe lassen, zeige ich Sie an.”
    Dicki kicherte, sagte aber nichts.
    „Wo gehst du mit ihm hin?” fragte Herr Grimm ihn drohend.
    „Nach Hause”, antwortete Dicki erstaunt. „Wo gehen Sie denn hin?”
    Herr Schelle wurde immer ärgerlicher. „Komm, Dietrich, ich habe genug von dem Kerl.”
    „Ich auch”, sagte Dicki und hakte ihn wieder unter.
    Sie gingen weiter. Herr Grimm folgte ihnen stirnrunzelnd. Wollte der Junge den Fremden wirklich mit nach Hause nehmen? Ja, tatsächlich, jetzt öffnete er die Gartentür der Kronsteins. Dem Polizisten quollen fast die Augen aus dem Kopf, als er die beiden in den Vorgarten treten sah.
    „Sie haben ein schlechtes Gedächtnis, Herr Grimm”, sagte Dicki, während er die Gartentür zumachte. „Erinnern Sie sich nicht an Herrn Schelle? Sie haben ihn doch gestern bei uns gesehen, als Sie nach dem Landstreicher suchten. Den Landstreicher haben Sie auch nicht erkannt.”
    Schmunzelnd ging Dicki mit Herrn Schelle ins Haus. Herr Grimm starrte ihnen mit offenem Mund nach. Richtig, das war ja der Herr, den er gestern bei den Kronsteins gesehen hatte! Nur sah er in Hut und Mantel ganz verändert aus. Aber was hatte Dietrich von dem Landstreicher gesagt? Warum sollte er den zerlumpten alten Kerl wiedererkennen?
    Auf einmal ging Herrn Grimm ein Licht auf. Natürlich hätte er den Landstreicher erkennen müssen. Dietrich selber war es gewesen! Und er hatte dem Direktor erzählt, wie stark und wild der Kerl gewesen wäre und daß Purzel ihn ins Bein gebissen hätte.
    Herr Grimm stöhnte laut und ging langsam davon. Deshalb war Direktor Jenks zu Dietrich gefahren und hatte ihn nach dem Landstreicher gefragt. Er hatte sofort erraten, daß der Junge sich maskiert hatte. Und er hatte Dietrich von dem entlaufenen Sträfling erzählt. Die Kinder waren sicherlich nur auf den Jahrmarkt gegangen, um ihn zu suchen. Und nun würden sie ihm womöglich wieder zuvorkommen.
    Niedergeschlagen betrat Herr Grimm sein Haus. Ihm war sogar der Appetit vergangen, und er mochte nicht einmal Tee trinken.

Eine unentschiedene Schachpartie
    Herr und Frau Kronstein hatten schon Tee getrunken. Herr Schelle entschuldigte sich wortreich wegen seiner Verspätung, und Johanna brachte ihm und Dicki frischen Tee.
    Während sie tranken, erzählte Herr Schelle Dickis Eltern, daß ihn auf dem Heimweg ein „halbverrückter, unsympathischer Kerl ohne jegliche Manieren” verfolgt habe. Dicki grinste innerlich und wünschte, Herr Grimm hätte das mit angehört.
    Eulalie kam erst viel später. Sie war sehr ärgerlich, daß Dicki ohne sie nach Haus gegangen war.
    „Ich mußte mich deines Vaters annehmen”, sagte er entschuldigend. „Er hatte sich verirrt.”
    „Nächstens wirst du dich noch auf dem Weg ins Bett verirren, Vater”, brummte Eulalie unliebenswürdig.
    „Willst du nicht eine Partie Schach mit Dietrich spielen?” schlug Frau Kronstein vor.
    Dicki war entsetzt. Aber ehe er etwas einwenden konnte, hatte Eulalie schon das Schachbrett geholt und die Figuren aufgestellt.
    „Aha, ein Spiel zwischen zwei Meistern!” sagte Herr Kronstein, ließ die Zeitung sinken und sah interessiert zu. Aber bald wurde es ihm langweilig, denn Eulalie überlegte immer eine Viertelstunde, ehe sie einen Zug machte. Dicki begann sich ebenfalls zu langweilen, und seine Gedanken schweiften zu den Erlebnissen des Nachmittags.
    Die Spürnasen mußten etwas über den Clown zu erfahren versuchen und auch über den Burschen vom Schießzelt. War es wirklich nur Zufall, daß er dem entlaufenen Sträfling ähnelte? Morgen

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