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Geheimnis um einen Wohnwagen

Geheimnis um einen Wohnwagen

Titel: Geheimnis um einen Wohnwagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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vormittag wollte Dicki noch einmal zum Jahrmarkt gehen und mit dem Clown sprechen. Und nachmittags würde er mit Herrn Schelle zu den Koleopterologen gehen, um sich die Versammelten anzusehen.
    „Du bist dran”, sagte Eulalie.
    Dicki zog eine Figur. Darauf verfiel Eulalie wieder in tiefes Nachdenken und starrte wie gebannt auf das Schachbrett. Dicki gähnte verstohlen. Schach ist schon an sich ein langsames Spiel, aber mit Eulalie zu spielen, war einfach eine Strafe.
    Herr Schelle erzählte den Kronsteins unterdessen vom Jahrmarkt. „Nur den Flohzirkus habe ich mir nicht angesehen”, sagte er zum Schluß. „Es ist mir unverständlich, daß ein Mensch sich mit Flöhen abgeben mag.”
    „Sind die Tierchen wirklich so gelehrig, daß man ihnen Kunststücke beibringen kann?” fragte Frau Kronstein ungläubig.
    „Ja, Flöhe sind sehr intelligent. Bei Käfern ist es verschieden. Der intelligenteste Käfer lebt im Atlasgebirge in einer Höhe von zweitausend Metern. Er näht sogar Blätter zusammen, um sie …”
    Dicki hörte nicht mehr, zu welchem Zweck der Käfer Blätter zusammennähte. Seine Gedanken weilten bei dem Flohzirkus. Er hatte gar nicht gewußt, daß zu dem Jahrmarkt auch ein Flohzirkus gehörte. Den mußte er sich morgen unbedingt ansehen. Der von der Polizei gesuchte Mann sollte sich ja für Insekten interessieren. Vielleicht betreute er die Flöhe. Ob die anderen Spürnasen von dem Flohzirkus wußten? Dicki nahm sich vor, nach seinem nächsten Zug Rolf anzurufen.
    Endlich zog Eulalie eine Figur, und gleich danach zog Dicki auch eine.
    Eulalie runzelte die Stirn. „Du mußt länger nachdenken, bevor du ziehst. Kein guter Schachspieler spielt schnell.”
    „Ich habe genug Zeit, mir meine Züge zu überlegen, während du nachdenkst”, erwiderte Dicki, „viel mehr Zeit, als ich brauche. Wart nur, bis ich dich geschlagen habe, dann weißt du, was ein guter Spieler ist. Aber jetzt entschuldige mich einen Augenblick. Ich muß telefonieren.”
    Ärgerlich beugte sich Eulalie über das Schachbrett und nahm sich fest vor, Dicki zu schlagen.
    Er ging in die Diele und sah sich vorsichtig um. Da niemand in der Nähe war, der ihn belauschen konnte, wählte er die Nummer von Rolf.
    „Hör gut zu, ich kann nicht laut sprechen”, sagte er leise, als Rolf sich meldete. Dann erzählte er ihm, wie Herr Grimm Herrn Schelle verfolgt hatte und wie verwirrt und aufgeregt er gewesen war, als Herr Schelle mit Dicki zusammen ins Haus ging.
    Rolf lachte schallend. „Was du aber auch immer erlebst! Sollen wir morgen wieder zum Jahrmarkt fahren und mit dem Clown sprechen?”
    „Ja. Weißt du eigentlich, daß dort auch ein Flohzirkus ist?”
    „Ja, ich las es auf einem Plakat. Du willst doch nicht etwa hingehen. Sogar Purzel hat etwas gegen Flöhe.”
    „Aber Rolf, denk doch an unsern Unbekannten. Erinnerst du dich nicht an seine Liebhabereien?”
    „Ja, er liebt Katzen. Von Flöhen war nicht die Rede, soviel ich weiß.”
    „Nein, von Flöhen nicht, aber von Insekten.”
    Rolf stieß einen Pfiff aus. „Ja, du hast recht. Ich dachte dabei mehr an Schmetterlinge, Bienen oder Käfer, aber nicht an Flöhe. Ja, dann müssen wir den Flohzirkus natürlich besuchen. Vielleicht finden wir dort ein Indiz.”
    „Wir wollen uns um zehn Uhr an der Bushaltestelle treffen. Sag bitte Flipp und Betti Bescheid. Ich muß zurück zu meiner Schachpartie mit Eulalie. Bei dem Tempo, in dem wir spielen, wird sie wohl bis morgen früh dauern. Auf Wiedersehn, Rolf!”
    Dicki legte den Hörer hin und ging ins Wohnzimmer zurück. Eulalie hatte gerade einen Zug getan. Dicki bemerkte zu seinem Schreck, daß es ein sehr guter Zug war, ja geradezu ein Meisterzug. Wenn er nicht aufpaßte, wurde er matt gesetzt.
    In den nächsten zehn Minuten konzentrierte er sich auf das Spiel und dachte nicht mehr an den Jahrmarkt oder den Flohzirkus. Aber er hätte sich nicht so große Mühe zu geben brauchen. Purzel brachte das Spiel nämlich zu einem überraschenden Ende.
    Bisher hatte er still unter dem niedrigen Schachtisch gelegen und gedöst. Aber nun hörte er ein leises Kratzen in der Holztäfelung und hob horchend den Kopf. Als er aus einem kleinen Loch eine Maus kommen sah, sprang er aufgeregt auf die Beine und warf den Tisch um, so daß die Schachfiguren durcheinanderpurzelten.
    Eulalie stieß einen Schrei aus. „Gerade hatte ich dich in der Zange, Dietrich! Nach zwei Zügen wärest du matt gewesen.”
    „Das glaube ich nicht”, entgegnete

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