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Geheimnis Um Mitternacht

Geheimnis Um Mitternacht

Titel: Geheimnis Um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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Bankes hast. Sieh mich an, und du wirst wissen, wie du in gut zwanzig Jahren aussehen wirst."
    Sprachlos starrte Gideon ihn an.
    „Owenby hat die Wahrheit gesagt, als er erklärte, dass Cecil nicht dein Vater ist", fuhr Jasper fort. „Ich bin es."
    „Du ...", erwiderte Gideon ausdruckslos.
    Jasper nickte. „Ja. Ich ... ich wollte es dir schon viele Male sagen, seit du wieder bei uns bist. Aber ich wusste, wie es um deine Gefühle für uns stand. Ich fürchtete, dass du uns nach so einer Neuigkeit nur noch mehr verachten würdest. Vor allem mich. Ich bin weggegangen und habe dich hier bei ihm gelassen. Habe euch beide bei ihm gelassen. Ich war ein Narr und ein Feigling. Ich schwöre, dass ich es nicht getan hätte, wenn ich auch nur die leiseste Ahnung gehabt hätte, wozu er fähig war. Ich hätte mir niemals träumen lassen ... Er hat dich nicht gemocht. Ich denke, er wusste, dass du nicht ihm gehörtest. Ich bin mir sicher, er vermutete, dass ich dein Vater bin. Jeder Narr hätte sehen können, dass ich mich vom ersten Moment an Hals über Kopf in Selene verliebt habe."
    „Jasper!" Pansy sah ihn schockiert an. „Was sagst du da? Wie konntest du nur! Du hast Cecil betrogen?"
    „Cecil?", erwiderte Jasper. „Du regst dich auf, weil ich es gewagt habe, Cecils Frau zu lieben? Dieser Mann war ein Rohling. Er hat Selene ermordet. Er war ein brutaler Tyrann, und er hatte nie genug Verstand, um es schätzen zu können, was für ein Juwel seine Frau war. Er hat sie hundert Mal betrogen, und doch beschimpfte er sie, wenn sie einen anderen Mann auch nur anlächelte. Sie hat ihn geliebt, als sie ihn geheiratet hat. Sie hätte keinen Liebhaber genommen, wenn er ihre Liebe nicht mit Füßen getreten hätte. Cecil hatte eine Mätresse in London für seine Besuche dort, und doch hat er Selene nie erlaubt, in die Stadt zu fahren, aus Angst, ein anderer Mann könnte ihr ins Auge fallen. Da waren die Tavernenmädchen im Dorf, die Kurtisanen in London oder Bath, wenn er seiner Geliebten und seiner Frau müde war. Aber er griff Selene an, wenn sie dem Gutsbesitzer beim Landball einen Tanz schenkte oder dem Arzt auf der Straße zur Begrüßung zunickte."
    Abrupt wandte Jasper sich ab, während er um seine Selbstkontrolle kämpfte. Dann drehte er sich zurück zu Gideon.
    Seine Stimme klang kalt, als er weitersprach. „Deine Mutter war eine gute Frau, Gideon. Denke bitte nicht, dass sie lose und schlecht war. Sie war meinem Bruder sechs lange Jahre treu. Ich war derjenige, der sie umworben hat.
    Und sie hat sich mir erst zugewandt, als mein Bruder ihr Herz einmal zu viel gebrochen hatte. Selbst dann hasste sie die Täuschung, die Sünde, und nach einigen Monaten schickte sie mich fort. Ich bin gereist, habe studiert - ich habe mich auf alle Arten beschäftigt, die mir nur einfielen -, und ich bin nicht hierher zurückgekommen, bis du drei Jahre alt warst. Mutter hatte mir von deiner Geburt geschrieben, aber mir war nicht klar, dass du mein Sohn bist, bis
    ... bis Selene es mir sagte. Da habe ich sie gebeten, Cecil zu verlassen und mit mir fortzugehen. Aber sie wollte es nicht. Sie sagte, dass sie dich Cecil nicht wegnehmen könnte, weil er glaubte, du seiest sein Sohn. Sie konnte dir nicht deine Erbschaft wegnehmen. Wir ... Für eine kurze Zeit genossen wir unser Glück, bis ich es nicht länger ertrug, täglich mit anzusehen, dass sie seine Frau war. Da habe ich sie das zweite Mal verlassen." Jaspers Miene wirkte finster. „Du kennst den Rest der Geschichte."
    „Mein Gott." Gideon starrte ihn einen langen Moment an. „Ich weiß kaum, was ich sagen soll."
    „Dass du mir vergibst."
    „Ich vergebe dir", antwortete Gideon sofort. „Ich ... Die Wahrheit ist, ich bin froh, es zu wissen." Er lächelte ein wenig schief. „Es ist gut zu wissen, wer mein Vater ist. Zu wissen, dass er kein Mörder ist."
    Jasper lächelte. „Dem Himmel sei Dank. Ich fürchtete schon, ich hätte dich für immer verloren."
    „Nun, dann ist das geklärt", sagte Lady Odelia mit einem erleichterten Seufzen. „Es ist natürlich skandalös, aber niemand muss etwas davon erfahren. Ich habe darüber nachgedacht, und ich denke, dass es das Beste ist, wenn wir bei Cecils ursprünglicher Geschichte bleiben und sagen, dass Lady Radbourne entführt wurde. Und dass es irgendwelche Halunken waren, die sie getötet und in den Höhlen versteckt haben. Welch poetische Gerechtigkeit, werden alle sagen, dass ihr Sohn, der zur Familie zurückgekehrt ist, derjenige ist,

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