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Geheimnis Um Mitternacht

Geheimnis Um Mitternacht

Titel: Geheimnis Um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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einzuladen. Leider waren Sie nicht da."
    „Nein, das war ich nicht", antwortete Irene. Auch wenn Lord Radbourne die neugierigen Zuschauer aus der Nachbarkutsche egal zu sein schienen, hatte sie keinerlei Verlangen, ihnen Anlass zu Tratsch zu liefern.
    „Lady Wyngate hat uns gesagt, wo Sie sind", fuhr er fort.
    „Ich verstehe." Und sie verstand tatsächlich. Zweifellos hatte Maura in Bezug auf eine mögliche Heirat wieder Morgenluft gewittert und war nur zu begierig, ihn hinter ihr herzuschicken. Sie warf einen kurzen Seitenblick zur anderen Kutsche hinüber. „Vielleicht sollte ich nach Hause zurückkehren, um Lady Pencully zu treffen."
    „Sie ist schon wieder gegangen", sagte er. „Sie hat mich gebeten, Ihnen ihre Einladung auszusprechen."
    „Natürlich. Nun ..." Irene warf Francesca einen bittenden Blick zu.

Francesca verstand sofort. Kurz sah sie hinüber zu der anderen Kutsche, dann zurück zu Lord Radbourne und sagte zu Irene: „Warum gehen Sie und Lord Radbourne nicht ein wenig spazieren, um Lady Odelias freundliche Einladung zu besprechen? Ich denke, dass ich meiner Aufgabe als Anstandsdame durchaus gerecht werde, wenn ich Sie von hier aus im Auge behalte." Sie lächelte den Frauen in der anderen Kutsche zu. „Und ich selbst werde hier sehr gut von Lady Fenwit-Taylor unterhalten."
    Diese Dame war jedoch sichtlich enttäuscht, dass es ihr nicht erlaubt sein würde, den Rest des Gesprächs zwischen Irene und Radbourne mit anzuhören. Aber Radbourne schien jetzt wenigstens zu verstehen, dass er vor den Ohren Fremder sprach, denn er nickte und streckte seine Hand aus, um Irene aus der Kutsche zu helfen.
    Irene legte ihre Hand in die seine und spürte nur zu deutlich seine Stärke, als er ihre Finger umschloss. Dasselbe seltsame Aufflackern von Erregung, das sie letzte Nacht ergriffen hatte, durchlief sie bei seiner Berührung wieder.
    Auch wenn er ihr seinen Arm anbot, als sie sich zum Gehen wandten, nahm sie ihn nicht, sondern legte stattdessen die Hände ineinander.
    Sie verließen den breiten Weg, den die Kutschen und Pferde benutzten, und gingen über den Rasen zu einem Fußweg, stets darauf bedacht, in Sichtweite von Francescas Brougham zu bleiben.
    Lord Radbourne sagte ohne Vorrede: „Ich hoffe, dass Sie nach Radbourne Park kommen können. Ihre Freundin Lady Haughston wird dort sein sowie eine Anzahl anderer Leute."
    „Eine Anzahl anderer junger Damen in heiratsfähigem Alter?", fragte Irene hellsichtig. „Trommeln Sie dort alle Ihre Heiratskandidatinnen zusammen, damit Sie sie leichter vergleichen und beurteilen können?"
    Er runzelte die Stirn. „Nein, so ist es nicht."
    Irene hob eine Augenbraue. „Tatsächlich? Wie ist es denn dann?"
    „Es ist nur ... Es schien ein geeigneter Weg, mehrere Personen zu treffen." Sein Mund verzog sich bei ihrem spöttischen Gesichtsausdruck. „Ja, gut, richtig, mehrere junge Damen. Aber es ist nicht so, dass ich vergleiche und urteile. Es ist einfach eine gute Möglichkeit, jemanden kennenzulernen."
    „Mehrere Jemande."
    „Ja. Mehrere", stimmte er ungeduldig zu.
    „Danke, Lord Radbourne. Bitte übermitteln Sie Lady Pencully mein Bedauern. Ich fürchte, ich muss ihre Einladung ablehnen. Ich habe nicht vor, in Wettstreit um Ihre Gunst zu treten."
    Röte färbte seine Wangen, und er sagte kurz angebunden: „Es ist kein Wettstreit!"
    „Ich weiß nicht, wie ich es sonst nennen soll", erwiderte Irene kühl. „Es gibt einen potenziellen Bräutigam, Sie, und mehrere potenzielle Bräute, von denen Sie eine auswählen werden. Daher sind alle Frauen in einem Wettstreit, Ihr Wohlwollen zu gewinnen, oder nicht?"
    Er warf ihr einen gereizten Blick zu. „Sie haben die sehr ärgerliche Angewohnheit, einem das Wort im Mund herumzudrehen."
    „Wenn Sie es schwierig finden, mit mir zu reden, kann ich mich nur wundern, dass Sie mich bei Ihrer Gesellschaft dabeihaben wollen", erwiderte Irene.
    „Das wundert mich selbst auch."
    „Da, sehen Sie? Ohne Zweifel wird es für Sie sehr viel angenehmer sein, wenn ich nicht komme."
    „Ich bin mir sicher, das wäre es", stimmte er in grimmigem Ton zu, und sie gingen eine Minute lang schweigend weiter.
    Schließlich blieb Irene stehen und drehte sich um, um zu Francescas Kutsche zurückzublicken. „Ich kehre besser um. Noch wenige Schritte, dann werden wir nicht mehr in Lady Haughstons Sichtweite sein."
    „Natürlich." Sein Tonfall war genauso kühl wie ihrer, und er begann, zurück zur Kutsche zu gehen. Nach einem Augenblick

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