Geheimnis Um Mitternacht
Ehefrau würde es vereinfachen, dass er seinen rechtmäßigen Platz im Ton einnimmt."
„Und sie dachten, dass ich diese passende Ehefrau sein könnte?", fragte Irene ungläubig. „Was macht mich zu einer guten Kandidatin für diese Position? Denken sie, dass ich als alte Jungfer verzweifelt genug bin, jeden sich bietenden Mann zu nehmen, selbst einen, den ich kaum kenne?"
„Es besteht keine Notwendigkeit zu heiraten, ohne ihn vorher kennenzulernen", erwiderte Francesca milde.
Als sie das Funkeln in Irenes goldenen Augen sah, hob sie beschwichtigend die Hände, und ein Lächeln umspielte ihre Lippen. „Nein, nein. Gehen Sie nicht sofort auf mich los. Ich habe nur einen Scherz gemacht. Niemand bittet Sie darum, einzuwilligen, den Mann zu heiraten. Seine Familie wollte, dass ich ihr geeignete junge Damen nenne, die bereit wären, über diese Ehe nachzudenken. Und Lord Radbourne selbst hat darum gebeten, Sie zu treffen, also habe ich Sie ihm vorgestellt. Seine Großmutter hat vor, eine Gesellschaft auf ihrem Landsitz zu veranstalten - oder wenigstens hat Lady Odelia beschlossen, dass seine Großmutter das tut, was natürlich bedeutet, dass es passieren wird. Ich denke, es ist nur richtig von mir, darauf hinzuweisen, dass Sie Lord Radbourne näher kennenlernen könnten, wenn sie an dieser Gesellschaft teilnehmen würden."
„Es ist nicht nötig, besser bekannt zu werden - mit ihm oder einem anderen Mann. Ich habe mich schon lange gegen eine Heirat entschieden." Irene wandte sich Francesca zu und sah ihr gerade ins Gesicht. „Ich glaube, Sie kannten meinen Vater."
Francesca wandte den Blick ab. „Ja. Ich weiß, was er für ein Mann war."
„Daran habe ich keinen Zweifel", fuhr Irene fort. „Ich vermute, dass viele aus dem Ton wissen, dass er ein Libertin war. Ein Wüstling. Er spielte und trank und vergnügte sich mit unzähligen Kurtisanen. Er hat meiner Mutter das Leben zur Hölle gemacht. Aber sie war nicht nur wegen seines Benehmens außerhalb unseres Hauses unglücklich.
Wenn er zu Hause war, wünschten wir alle, er wäre nicht da. Er war laut, herrisch und reizbar, und wenn er getrunken hatte, was meistens der Fall war, war es unmöglich, vernünftig mit ihm zu reden. Zudem neigte er dazu, seine Fäuste zu gebrauchen, um seine Meinung klarzumachen. Jeder im Haus, von meiner Mutter bis hinunter zum untersten Dienstboten, hatte Angst vor ihm. Ich habe mir geschworen, dass ich mich niemals in dieselbe Position begeben werde, in der meine Mutter war. Ich werde mich niemals den Launen eines Mannes ausliefern."
„Aber Sie müssen verstehen, dass Sie in dieser Ehe nicht ohne Macht wären", sagte Francesca. „Seine Familie spricht von einer Vernunftehe, ein fast geschäftliches Arrangement. Sie hätten eine exzellente Verhandlungsposition. Sie könnten die schriftliche Zusage eines unantastbaren Taschengeldes oder eine Art garantierte Geldüberschreibung verlangen."
„Selbst dann hätte ich keinerlei Rechte mehr, wenn wir erst einmal verheiratet wären. Ich wäre den Entscheidungen meines Ehemannes vollkommen schutzlos ausgeliefert."
Da Francesca nicht antwortete, fuhr Irene fort: „Und selbst wenn ich je einer Heirat zustimmen würde, dann sicher nicht mit dem Earl of Radbourne." Röte stieg ihr wieder in die Wangen, und ihre Augen glänzten golden. „Er ist unerträglich grob und flegelhaft. Es gibt keinen Mann, bei dem ich stärker abgeneigt bin, ihn zu heiraten. Er ist arrogant und starrköpfig und ..."
Sie hielt inne, kämpfte sichtbar um Kontrolle und nahm einen tiefen Atemzug. „Wie auch immer, ich denke, dass das jetzt keine Rolle mehr spielt. Ich habe ihn gestern Abend recht eindeutig zurückgewiesen. Ich bin mir sicher, dass Lord Radbourne nicht länger an mir interessiert ist."
Francesca, die Irene aufmerksam beobachtet hatte, öffnete ihren Mund zu einer Antwort, hielt dann aber inne.
Schließlich sagte sie mit nachdenklichem Gesicht: „Nun, da bin ich mir nicht sicher. Aber wenn es für Sie so unvorstellbar ist, werde ich natürlich nicht weiter in Sie dringen. Ich würde niemals versuchen, Sie zu etwas zu überreden, was Sie nicht tun wollen. Als Lady Odelia mir davon erzählt hat, glaubte ich nur, dass es ein Vorschlag wäre, der Sie interessieren könnte. Ich habe immer gedacht, dass Sie zu den wenigen Frauen gehören, die mehr von ihrem Kopf denn von Ihrem Herzen geleitet werden."
Irene musterte Francesca für einen Moment scharf. Sie war sich nicht sicher, ob Francesca einfach
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