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Geheimnis Um Mitternacht

Geheimnis Um Mitternacht

Titel: Geheimnis Um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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Augen war eine zu große Herausforderung für Irene. „Natürlich nicht", antwortete sie. „Ich glaube nämlich, dass es einige Dinge gibt, die wir besprechen müssen, Mylord."
    „Tatsächlich? Meine Manieren vielleicht? Oder meine Tanzkünste? Ich dachte übrigens, wir hätten uns darauf geeinigt, dass Sie mich Gideon nennen."
    „Gideon", sagte sie, da sie beschlossen hatte, in diesem kleinen Punkt nachzugeben. „Auch wenn es nicht angebracht wäre, Sie in Gesellschaft anderer so zu nennen."
    „Oh, nein, natürlich nicht. Dann muss ich auf jeden Fall Radbourne für Sie sein."
    „Ich weiß, dass Sie das alles lächerlich finden", fuhr Irene steif fort. „Aber das sind die Regeln, nach denen wir leben, und es ist nicht gut für eine Dame, wenn sie dabei beobachtet wird, wie sie sie bricht. Ich gelte schon als seltsam genug. Und ich wünsche nicht, dem Klatsch noch irgendwelche Fragen über meine Ehre hinzuzufügen."
    Er runzelte die Stirn. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendjemand es wagen würde, Ihre Ehre infrage zu stellen."
    „Und ich hoffe, niemandem Anlass dazu zu geben", erwiderte sie.
    Er neigte den Kopf in stillem Einverständnis, und sie spazierten weiter. Nach einem Moment sagte er: „Nun, was ist es, für das Sie mich tadeln wollen?"
    „Ich will Sie nicht tadeln. Es ist eher ... dass ich meine Position hier klarstellen möchte. Ich habe zugestimmt, auf Ihren Landsitz zu kommen, um Francesca zu helfen. Das ist alles. Ich hatte gehofft, sie hätte es Ihnen und Ihrer Großmutter gegenüber deutlich gemacht."
    „Das hat sie."
    „Außerdem habe ich Ihnen verständlich gemacht, dass ich nicht vorhabe, Sie zu heiraten."
    „Das haben Sie."
    Sie warf ihm aus dem Augenwinkel einen Blick zu. „Und doch haben Sie heute Morgen Bemerkungen gemacht..."
    „Bemerkungen?"
    „Man könnte sie vermutlich 'Komplimente' nennen."
    Seine Augenbrauen zogen sich in einem Ausdruck unschuldiger Überraschung nach oben. „Ist es mir nicht erlaubt, Ihnen Komplimente zu machen?"
    „Es war die Art, wie Sie es gesagt haben. Es war nicht das Kompliment eines ... eines Gentleman, das er einer Frau macht, die er nicht kennt. Oder eines Bruders an seine Schwester."
    „Nein. Es waren nicht die Komplimente eines Bruders. Aber ich bin auch nicht Ihr Bruder."
    „Seien Sie doch nicht so begriffsstutzig, auch wenn Sie sich wohl absichtlich so geben. Ihre Bemerkungen waren ...
    Sie haben geflirtet."
    „Ist mir auch nicht erlaubt, mit Ihnen zu flirten?"
    „Nein", antwortete sie verärgert. „Oh, sparen Sie sich diesen überraschten Gesichtsausdruck! Sie wissen genau, wovon ich rede. Sie haben mit mir auf ... nun, wie ein Verführer gesprochen."
    Ein leichtes Lächeln kräuselte seine Lippen. „Ich bin froh, dass ich meine Absicht klargemacht habe."
    „Aber ich sagte Ihnen doch ..."
    „Ich weiß, was Sie mir gesagt haben, Irene."
    „Warum verfolgen Sie die Sache dann immer noch weiter?", fragte sie hitzig. Sie hatte nicht einmal bemerkt, dass er sie ohne ihre Erlaubnis beim Vornamen genannt hatte. „Ich wiederhole: Es besteht keine Hoffnung, dass ich Sie heiraten werde, also sehe ich keinen Sinn darin, dass Sie mir Avancen machen. Hoffen Sie, mich umzustimmen?
    Ich versichere Ihnen, dass Ihnen das nicht gelingen wird."
    „Nein, denn ich merke, dass Ihre Meinung in Stein gemeißelt ist", erwiderte er.
    Irenes Augenbrauen zogen sich zusammen. „Nun beleidigen Sie mich."

    „Sie möchten doch nicht, dass ich Ihnen Komplimente mache, wenn Sie sich erinnern wollen."
    Irene stieß einen entnervten Seufzer aus und wandte ihr Gesicht ab. In angespanntem Schweigen gingen sie weiter.
    Nach einem Augenblick sagte Gideon: „Außerdem habe ich Sie überhaupt nicht gefragt, ob Sie mich heiraten wollen. Das ist Ihnen doch sicher aufgefallen."
    „Nein, aber Sie haben mir Avancen gemacht. Sie haben es selbst zugegeben."
    „Nun, Sie haben nur erklärt, dass Sie mich nicht heiraten werden. Sie haben ... andere Dinge nicht ausgeschlossen."
    Abrupt blieb Irene stehen und wirbelte zu ihm herum. Ihr Gesicht glühte vor Empörung. „Wie bitte? Meinen Sie etwa ... Glauben Sie tatsächlich, dass ich ... dass ich ..." Stotternd hielt sie inne, unfähig, es über sich zu bringen, die Worte auszusprechen.
    Ein wissendes Lächeln lag auf seinem Gesicht, eine Bestätigung der sinnlichen Andeutungen seiner früheren Worte. Irene wusste, dass sie sich davon beleidigt und sogar abgestoßen fühlen sollte, aber stattdessen erzeugte der

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