Geheimnis um Schloss Krähenstein - ein Bodensee-Krimi für Kinder
besprechen können. Der Plan lautet ...“, er senkte seine Stimme, „... die Geisterjagd!“
Flo machte einen Satz rückwärts. „Geister?“, wisperte sie hinter Laras Rücken.
Max rückte sich einen zerschlissenen Sessel zurecht und ließ sich hineinfallen. „Ich schlage vor, dass sich jeder eine passende Sitzgelegenheit sucht und dass wir uns dann beratschlagen. Hier steht ja genug Gerümpel herum.“
„Schau mal Flo“, versuchte Lara, ihre Schwester aufzumuntern, „hier steht ein altes Schaukelpferd, möchtest du dich darauf setzen?“ Flo nickte und Lara zog das Schaukelpferd neben Max’ Sessel. Es sah ein bisschen wie Pippi Langstrumpfs Kleiner Onkel aus und Flo lächelte sogar, als sie sich daraufsetzte.
„Darauf sind schon mein Vater, Max und ich geritten“, meinte Tim.
„Ach ja? Und ich dachte, ihr hattet eure ersten Reitstunden bei uns“, lachte Lara.
Ein Blitz zuckte vor dem kleinen Fenster auf und erhellte für einen kurzen Augenblick den Dachboden. Die braun gebrannten Gesichter der Kinder sahen blass aus in dem Licht. Tim hatte es sich in einem Schaukelstuhl bequem gemacht und das leise Knarren beim Schaukeln mischte sich mit dem Donnergrollen von draußen. Jetzt entdeckte Lara eine ausgediente Matratze.
„Dann mach ich es mir auf der alten Matratze gemütlich“, meinte sie. Sie zog sie neben Flos Schaukelpferd und ließ sich rückwärts drauffallen. „Ganz schön muffig, das alte Ding“, meinte sie. „Aber weich. Und nun?“
„Also ich finde, dass wir zuerst einen Clubnamen brauchen“, ergriff Tim das Wort.
„Einen Clubnamen?“, wiederholte Lara.
„Klar, wir haben doch ein Abkommen. Wir wollen zum Schloss Krähenstein und den Geist finden. Da wir zu viert stärker sind als jeder von uns alleine, müssen wir uns zu einem Club zusammenschließen“, erklärte Tim.
Lara nickte. Das leuchtete ein.
„Hast du dir denn schon einen Namen ausgedacht?“, wollte Max wissen.
„Vielleicht Geisterclub“, schlug Tim vor.
„Ja, so etwas in der Art“, stimmte Lara zu. „Hm, wie wäre es denn mit: Club der rasselnden Ketten?“ Lara sah die anderen an. Während Flo auf ihrer Unterlippe kaute, nickten die anderen.
„Ja, prima, warum nicht?“, meinte Max.
„Einverstanden“, sagte auch Tim.
„Und unser Kennwort ist
Spukschloss
, was haltet ihr davon?“, wollte Lara wissen.
„Was ist denn ein Kennwort?“, wisperte Flo.
„Ein Kennwort ...“, begann Max und atmete tief durch. „Also, ein Kennwort ist so eine Art Erkennungszeichen.“
Flo sah Max mit gerunzelter Stirn an.
„Na, wenn wir zum Beispiel wissen wollen, ob es einer von uns ist, fragst du einfach nach dem Kennwort, verstehst du?“
„Aber ich sehe doch, dass ihr es seid“, meinte Flo und nun begann auch ihr Schaukelpferd zu knarren.
„Ja, jetzt schon“, versuchte es nun Tim. „Aber stell dir vor, es ist dunkel, so wie vorhin, als wir hier hochkamen, bevor Max das Licht angemacht hat. Wenn du alleine hier hochgekommen wärst und etwas gehört hättest, dann hättest du nach dem Kennwort fragen können. Und wenn du keine oder eine falsche Auskunft bekommen hättest, wäre es niemand von uns gewesen.“
Flo fröstelte auf einmal bei dem Gedanken daran, dass auf dem Dachboden eine fremde Person sein könnte. Was wäre, wenn sich der schwarze Mann hier verstecken würde? Schnell rutschte Flo von ihrem Schaukelpferd und kuschelte sich zu Lara auf die Matratze.
„Okay, alles klar“, übernahm Max wieder die Führung. „Wann soll denn unser nächtlicher Ritt stattfinden?“
„Also, es sollte auf jeden Fall trocken sein, damit die Ponys nicht auf dem nassen Boden im Dunkeln ausrutschen“, meinte Lara.
„Wie wäre es dann morgen Abend?“, schlug Max vor, der es kaum erwarten konnte.
„Ja, wenn das Wetter mitmacht“, sagte Lara.
Max sah zu Tim und Flo.
„Einverstanden“, nickte Tim.
„Klar, Flo, ja?“, antwortete Lara für Flo. Doch von dieser hörte man nur einen tiefen Seufzer.
„Okay, abgemacht“, sagte Max schließlich. Dann stand er feierlich auf und streckte seine Hand aus. „Lasst uns hierauf einen Schwur sprechen: Wir, die Clubmitglieder der rasselnden Ketten, werden morgen zur Geisterjagd aufbrechen.“ Max sah von einem zum anderen. „Ihr müsst jetzt eure Hände drauflegen und das wiederholen.“
„Los, Flo, jetzt mach schon mit“, forderte Lara sie auf. „Du wolltest doch immer schon einmal bei Mondschein ausreiten. Und vielleicht ist ja dann auch Vollmond.“ Lara
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