Geheimnis um Schloss Krähenstein - ein Bodensee-Krimi für Kinder
stammelte Lara.
„Aber natürlich“, antwortete Sibylle. „Ich habe Max und Tim schon gesagt, dass ihr wahrscheinlich zuerst reiten wollt und dann heute Nachmittag zum See geht. Eure Reitsachen hängen im Hobbyraum, aber das wisst ihr ja.“
„Danke, Sibylle!“, rief Flo und hüpfte schon los, während Lara ihr nachdenklich folgte.
Was es nur mit diesem Letzten Willen auf sich hatte?
„Warum fragen wir nicht einfach Markus?“, meinte Flo, während sie schon ihre Reitstiefel anzog.
„Aber dann müssten wir ihm ja erzählen, dass wir unsere Nasen in fremde Angelegenheiten gesteckt haben. Und so etwas macht man doch nicht. Wir hätten das Papier sicherlich nicht lesen dürfen. Und ich möchte keinen Ärger“, gab Lara zu bedenken.
„Aber der Mann hat es doch auf den Boden fallen lassen.“
„Flo, das war doch nicht beabsichtigt gewesen. Und mit Sicherheit auch keine Aufforderung an uns, das Papier zu lesen.“
„Also, ich bin jetzt fertig“, sagte Flo.
Lara hatte ganz vergessen, dass sie ja reiten gehen wollten. Aber dieses Papier und der Letzte Wille wollten ihr einfach nicht aus dem Kopf gehen. Irgendetwas Unheimliches ging da vor sich.
Aber kaum saß auch sie auf dem Pony, war alles vergessen. Die Sonne lachte vom Himmel, die Grillen zirpten und es roch nach Heu, das auf der Wiese nebenan zum Trocknen lag. Jerry und Louis trabten brav ihre Runden und zuletzt galoppierten sie noch trotz der Hitze. Sie schienen Lara und Flo zeigen zu wollen, wie sehr sie sich freuten, dass sie wieder da waren.
Der Geheimbadeplatz
Gleich nach dem Mittagessen zogen die vier Kinder los. Es war mittlerweile so heiß, dass die Luft auf dem Weg vor ihnen flimmerte.
„Wir haben übrigens einen Geheimbadeplatz gefunden“, sagte Max mit wichtiger Stimme.
„Ein Geheimbadeplatz?“, lachte Lara. „Was soll das denn sein? Badet dort vielleicht James Bond?“
Max lief rot an. Eigentlich wollte er Lara und Flo damit beeindrucken. Und jetzt machte sich Lara über ihn lustig. „Nein, natürlich nicht“, sagte er schnell. „Das ist ein Badeplatz, den niemand außer uns kennt. Und wir verraten auch niemandem außer euch den Platz.“
„Und wo liegt dieser ... Geheimbadeplatz?“, fragte Lara sichtlich amüsiert über Max‘ roten Kopf.
„Wartet ab“, sagte Tim geheimnisvoll.
Sie liefen ein Stück durch ein kleines Wäldchen und zum Schluss noch durch Schilf. Dann waren sie da. Wie eine kleine Insel inmitten von Schilf lag der Badeplatz direkt am Wasser.
„Wahnsinn!“, rief Lara begeistert. „Das ist ja ein wirklicher Geheimtipp!“
„Ja, topsecret“, sagte Max ernst.
„Was ist topsigrid?“, wollte Flo wissen.
„Das ist englisch und heißt: streng geheim“, erklärte ihr Tim.
Flo nickte. „Aber wie finden wir den Weg wieder zurück?“ Sie dachte an die vielen Abbiegungen, die sie genommen hatten, und zuletzt der verworrene Weg durch das Schilf.
„Kein Problem“, beruhigte sie Max. „Wir haben alles in unseren Köpfen gespeichert.“
„Wo habt ihr das gespeichert? In euren Köpfen? Ich wusste gar nicht, dass da Speicherplatz ist“, neckte Lara.
„Na, warte“, drohte Max lachend. Doch schon im nächsten Moment war Lara ins Wasser gerannt und abgetaucht. Kurz darauf waren auch Max und Tim im See und die Wasserschlacht konnte beginnen. Nur Flo war noch damit beschäftigt, ihren neuen Bikini zurechtzuzupfen. Als die Wasserkrieger sich wieder beruhigt hatten, war auch sie fertig. Mit Taucherbrille und Schnorchel bewaffnet stapfte sie ins Wasser, um nach schönen Steinen zu tauchen.
„Schaut mal! Der ist ja wunderschön!“, rief sie immer wieder zwischendurch, um dann auch gleich erneut abzutauchen. Schließlich holten auch die anderen drei ihre Taucherbrillen und Schnorchel und so begann die
Schatzsuche
nach schönen Steinen. Als sie alle genug vom Schwimmen und Tauchen hatten, breiteten sie ihre Schätze auf einem Handtuch aus und beratschlagten, welche Steine nun die wertvollsten sein sollten. Dazu knabberten sie Kekse und tranken aus einer Thermoskanne kalte Limonade.
„Kommt, wir zeigen euch noch einen ganz besonderen Schatz. Da müssen wir aber ein Stück am Schilf entlanglaufen“, sagte Max, nachdem sie die schönsten Steine prämiert hatten. „Dort liegt nämlich ein riesiger Stein etwa ein Meter unter Wasser. Nehmt eure Taucherbrillen und Flossen mit!“
„Klasse, lasst uns dort hingehen! Mir ist es sowieso wieder heiß!“, rief Lara.
Gemeinsam wateten sie durch das Wasser,
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