GEHEIMNISSE DER NACHT
Okay?“
Sie konnte nicht sagen, ob sie Stormy beruhigt hatte oder nicht. Aber das Piepen nahm langsam wieder seine alten Formen an.
„Versuch weiter, aufzuwachen, Schatz.“
Die Schwester kam zurück und sagte Maxine, es wäre Zeit zu gehen. Sie nickte. „Ich muss kurz weg, Kleines, aber ich verspreche dir, wir lassen dich nicht allein. Ich verspreche es.“ Sie wendete sich an die Schwester. „Können Sie bei ihr bleiben, bis ihre Mom zurückkommt?“
„Natürlich bleibe ich. Es ist fast Zeit für meine Serie!“ Sie griff nach der Fernbedienung, stellte den Fernseher ein und zog sich einen Stuhl heran. „Ich hoffe, du magst Passions , Mädchen, ich verpasse nämlich keine Folge“, erklärte sie Stormy.
„Sie liebt die Serie. Bis später. Keine Angst, Kleines. Ich halte dir den Rücken frei, okay?“
Die Schwester nickte anerkennend, und Maxine verließ das Zimmer. Zurück im Wartezimmer ging sie zu Lou, lehnte sich gegen seine Brust und hoffte, er würde nichts dagegen einwenden. Tat er nicht. Er zog sie stattdessen an sich. „Wir brauchen Wachen für ihr Zimmer, Lou. Wenn er herausfindet, dass sie noch lebt, kommt er vielleicht zurück.“
„Er hätte keinen Grund dazu.“
„Was, wenn sie ihn gesehen hat?“
„Kleines, du hast ihn gesehen. Du weißt, wie er aussieht, und du kennst seinen Namen. Identifiziert zu werden bereitet ihm aus irgendeinem Grund keine großen Sorgen.“
„Trotzdem …“
Er seufzte und nickte. „Ich kümmere mich gleich darum.“
Seine Worte beruhigten sie. „Haben wir vorher Zeit für ein Frühstück?“
„Ja, Ich habe angerufen und denen auf der Wache gesagt, wir kommen gegen Mittag vorbei, um mit der Inneren zu sprechen und unsere Aussagen zu Protokoll zu geben. Wir haben noch ein paar Stunden Zeit.“ Er nahm ihren Arm, und sie gingen gemeinsam zum Fahrstuhl.
Keith
17. KAPITEL
Morgan verschlief wieder den größten Teil des Tages. Erst am Nachmittag wachte sie auf, streckte die Arme über den Kopf und bog ihren Rücken durch. Sie fühlte sich gut. Sie öffnete die Augen, und alles, was in der Nacht zuvor geschehen war, stürmte wieder auf sie ein. Sie spürte eine köstliche Empfindlichkeit an ihrem Hals, warf die Decke zurück und rannte an ihren Schminktisch, um sich im Spiegel zu betrachten.
Ein violett schimmernder blauer Fleck und die Spuren seiner Zähne. Keine Einstiche. Nein. Er hatte ihr Blut nicht gekostet, aber er hatte sie von seinem trinken lassen. Sie konnte ihn immer noch auf ihrer Zunge schmecken.
Was sollte das bedeuten? fragte sie sich wieder. Wie wurde man ein Vampir, falls das überhaupt möglich war? Verwandelte sie sich bereits? War die neue Lebenskraft, die in ihren Adern pochte, ein Teil davon oder nur eine zeitlich begrenzte Nebenwirkung, weil sie von ihm getrunken hatte? Den ganzen Tag schlafen, erst am späten Nachmittag aufwachen, war das ein Zeichen, dass sie so wurde wie er?
Bevor er aufgetaucht war, hatte sich ihr Zustand immer weiter verschlechtert. Jetzt fühlte sie sich stärker, so wie beim letzten Mal. Vielleicht wäre sie jetzt ohne seine Einmischung schon tot. Ohne sein … sein Blut. Er erhielt sie am Leben.
Aber für wie lange? Sie musste es wissen. Und sie wusste, wo sie ihre Antworten finden konnte. Oder sie hoffte es zumindest. Dantes Tagebücher. Ein oder zwei hatte sie immer noch nicht ganz gelesen. Damit, beschloss sie, würde sie den Rest des Nachmittags verbringen. Lesen. Recherchieren. Sie hatte noch einige Stunden, ehe es dunkel wurde, und auf diese Weise würde sie die Zeit füllen. Sie zog ihr zerfetztes knopfloses Nachthemd aus, ihren weißen Satinmorgenmantel an, verknotete den Gürtel und ging die Treppe hinab in ihr Arbeitszimmer, wo sie die Tagebücher in ihrem Safe aufbewahrte.
Erst als sie unten war und die Unordnung auf dem Boden sah, wurde ihr bewusst, dass sie noch andere Dinge erledigen musste. Neben dem Loch lagen zersplitterte Dielen. Wenn es stimmte, dass Stiles auf der Jagd nach Dante war, und wenn er hierher zurückkam und das hier sah …
Verdammt.
Der Nachmittag verging schneller, als es ihr lieb war. Sie musste sich duschen und anziehen. Dann nahm sie eine der kaputten Bodendielen, fuhr damit zum nächsten Holzlager in der Stadt und kaufte passende Bretter in der richtigen Länge, um den Schaden, den sie angerichtet hatte, zu reparieren. Sie kaufte einen Hammer und Nägel, eine kleine Brechstange und eine Handsäge.
Als sie mit ihren Einkäufen zurück nach Hause kam und sich
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