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GEHEIMNISSE DER NACHT

GEHEIMNISSE DER NACHT

Titel: GEHEIMNISSE DER NACHT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAGGIE SHAYNE
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wusste.
    Und als er zu Lydia blickte, erkannte er sofort, dass sie Maxine nicht von der Seite weichen würde, bis sie die Antworten gefunden hatten, die sie suchten. Das alles hatte er sich allerdings ganz anders vorgestellt, als er die zwei Frauen zusammenbrachte. Eigentlich hatte er damit sogar das Gegenteil erreicht. Maxine sollte Lydia versichern, es gäbe so etwas wie Vampire nicht, und das wäre dann schon das Ende ihrer Zusammenarbeit gewesen. Danach sollten sie Freunde werden und vielleicht ein paar Dinge herausfinden. Dieselben Dinge, die er selbst durch Zufall herausgefunden hatte.
    Damit war es jetzt ein für alle Mal vorbei.
    „Sie braucht vielleicht noch eine Bluttransfusion, Mrs. Jones“, sagte der Arzt, doch sobald sie aufstand, hob er eine Hand. „Nein, Ma’am. Sie sollten heute nichts mehr spenden. Wir haben Vorräte, keine Sorge.“
    „Ich würde die Quelle lieber kennen.“ Mrs. Jones klang besorgt. „Ich weiß, ich weiß, Bluttransfusionen sind heutzutage sicherer als je zuvor, aber trotzdem …“
    „Ich bin A-positiv“, sagte Maxine.
    „Ich auch“, fügte Lydia hinzu.
    Der Arzt schüttelte den Kopf. „Nicht das Richtige, auch wenn Sie natürlich gerne trotzdem spenden können. Hat jemand A-negativ?“
    Lou hob seine Hand wie in der Schule.
    „Dann sind Sie dran.“ Der Arzt schickte Lou mit einer Krankenschwester fort, und er fand es ziemlich ironisch, dass er gerade dabei war, an die Existenz von Vampiren zu glauben, während irgendein junges Ding ihm eine Portion Blut aus den Adern zapfte.
    „Können wir sie sehen?“, fragte Stormys Mutter.
    Der Arzt nickte. „Selbstverständlich.“ Er führte die beiden Eltern fort, und Max bemerkte mit einem stechenden Schmerz im Bauch, wie Mr. Jones seine Frau fest an seiner Seite, fast aufrecht hielt, als würde er ihr etwas von seiner Stärke abgeben wollen.
    Sie seufzte und wendete sich Lydia zu. „Wir müssen uns unterhalten.“
    „Du Arme“, sagte Lydia und umarmte sie wieder. „Ich weiß, was du durchmachst. Als Kimbra gestorben ist, wollte ich einfach …“
    „Sie war aber mehr als nur deine beste Freundin, nicht?“
    Lydia sah sie einen Augenblick lang an und lächelte dann milde und traurig. „Ist das so offensichtlich?“
    „Ich habe das Foto gesehen, das du in deiner Brieftasche hast, als du sie neulich geöffnet hast. Ihr zwei, Arm in Arm. Und wie du sie angesehen hast.“
    „Ich habe sie geliebt“, gestand Lydia leise, „sie war mein ganzes Leben. Und auch wenn es nicht das Gleiche ist, kann ich sehen, du liebst Stormy auch. Ich kann den Schmerz in deinen Augen sehen. Es ist, als würde ich in den Spiegel sehen.“
    Maxine trocknete sich die Augen. „Wir haben keine Zeit für eine Mitleidsorgie. Wir müssen abgleichen, was wir wegen letzter Nacht erzählen. Und wir müssen die Kassette im Anrufbeantworter loswerden.“
    Lydia runzelte die Stirn. „Abgleichen?“
    „Lou saß die ganze Zeit draußen vor meinem Haus in seinem Wagen“, begann Maxine.
    Lydia nickte zustimmend. „Richtig. Ich weiß noch, wie du ihn draußen bemerkt hast, ich fand das so lieb von ihm.“
    „Genau. Also können schon zwei von uns beschwören, dass wir Lou nie aus den Augen gelassen haben.“
    „Aber das haben wir“, sagte Lydia leise. „Weißt du nicht mehr? Nachdem er dich abgesetzt hat, ist er für eine Weile verschwunden? Er war sofort wieder da, aber …“
    „Ja, und das hat dieser Trottel denen auch erzählt. Ich musste mir schnell etwas überlegen, also habe ich gesagt, dass ich Lou gefolgt bin. Hab mir irgendwas ausgedacht von wegen, dass ich ihn bei einer anderen Frau vermutete und eifersüchtig war. Ich habe bestätigt, was er ihnen erzählt hat, nämlich dass er zur Wache gefahren ist und dann direkt zurück zu mir.“
    Lydia nickte langsam. „Ich wusste nicht, dass du und Lou …“
    „Sind wir nicht.“
    „Also hast du die Polizei angelogen.“
    „Ich weiß, dass er es nicht getan hat. Du weißt es auch.“
    Lydia drehte sich zur Seite, atmete tief ein und schließlich mit einem Seufzen aus. „Natürlich weiß ich das.“ Sie drehte sich wieder zu Maxine. „Schließlich war ich dabei, als du weggefahren bist, um ihm zu folgen. Ich habe versucht, dich zu überzeugen, dass er nur eine Frau braucht, aber du musstest es einfach genau wissen.“
    Maxine biss sich auf die Lippe. „Du könntest oben geschlafen haben. Du musst von der ganzen Sache nichts mitbekommen haben.“
    „Zwei Zeugen sind besser als einer.

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