Geheimnisse des 'Dritten Reichs'
Vater ihrer zwei Kinder meinte.«
»Unrühmliches Ende«: Heinrich Himmler nach seinem Selbstmord in britischer Gefangenschaft am 23. Mai 1945.
bpk – Bildagentur für Kunst, Kultur und Geschichte, Berlin (N.N.)
»Keine Zweifel«: Margarete Himmler und Tochter Gudrun nach der Verhaftung durch US-Truppen in Bozen, 15. Mai 1945.
Süddeutsche Zeitung Photo, München
Hedwig Potthast zog später nach Baden-Württemberg und fand dort eine Stelle. Ende der 1950er-Jahre heiratete sie und nahm den Namen ihres Mannes an. Die Ehe scheint gehalten zu haben, zumindest waren sie noch verheiratet, als der Ehemann Mitte der 1980er-Jahre starb. Hedwig überlebte ihn um rund zehn Jahre. Ihr Sohn Helge, der laut Aussagen von Journalist Koch immer kränkelnd war, verbrachte lange Zeit mit seiner Mutter. Tochter Nanette ergriff einen angesehenen Beruf. Beide Kinder nahmen den Namen ihres Stiefvaters an und leben heute im Norden Deutschlands. Die Vergangenheit wurde laut Helge Potthast in der Familie nicht nur nie thematisiert. Sie soll für immer ein Geheimnis bleiben: »Wir haben beschlossen, dass das Wissen um unsere Herkunft mit uns ins Grab gehen soll, um die nachfolgende Generation nicht damit zu belasten«, schrieb er dem ZDF in einem Brief und bat darum, das Schweigen zu respektieren. Für die Kinder von NS-Prominenten und Kriegsverbrechern ist es schwer, mit dem Erbe umzugehen. Einige, wie Niklas Frank oder Martin Bormann jr., sind in die Öffentlichkeit gegangen. Andere haben sich zurückgezogen. Sich gar nicht mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen, wie die Kinder Heinrich Himmlers, ist eine Form des Selbstschutzes. Es ist ihnen zu wünschen, dass es sich für sie als der richtige Weg erweist. Erinnerungen werden die beiden nicht an ihren leiblichen Vater haben: Helge war drei, Nanette ein Jahr alt, als Heinrich Himmler sich das Leben nahm.
bpk – Bildagentur für Kunst, Kultur und Geschichte, Berlin (Bayerische Staatsbibliothek/Archiv Heinrich Hoffmann)
Hitlers Frauen
Hitler hatte vor, in der Weltgeschichte eine eminent wichtige Rolle zu spielen. Mit Frauen, Familie, Kindern gab er sich nicht ab. Er hatte nur Kombattanten, Kämpfer, Mitkämpfer.
Elke Fröhlich, Historikerin
S ie war gerade erst siebzehn, als sie Hitler zum ersten Mal begegnete. An einem Abend im Oktober 1929 war es, im »Photohaus Hoffmann« in München, wo Eva Braun ihre Lehre als Fotolaborantin absolvierte und hinter der Ladentheke die Kunden bediente. Dieser Kunde schien etwas Besonderes zu sein. Heinrich Hoffmann, Besitzer des Fotoateliers in der Amalienstraße, stellte ihn seiner jungen Schutzbefohlenen als »Herrn Wolf« vor. Eva Braun war nach Feierabend im Geschäft geblieben, um noch einige Papiere zu ordnen, als ihr Chef mit einem »Herrn von gewissem Alter mit einem komischen Bart und einem hellen englischen Mantel, einem großen Filzhut in der Hand« den Laden betrat. Den beiden Herren muss sich ein reizender Anblick geboten haben: Eva Braun stand auf einer Leiter und präsentierte auf diese Weise ungewollt ihre hübschen Beine, die ihr Rock – sie hatte ihn an diesem Tag gerade erst gekürzt – freigab. Nachdem das »brave kleine Fräulein Braun«, wie sie Heinrich Hoffmann vorstellte, die Leiter hinabgestiegen war, bat sie der Chef, aus einer nahe gelegenen Gastwirtschaft »Bier und Leberkäse« zu besorgen. Beim gemeinsamen Mahl machte »der alte Herr« ihr Komplimente; sie unterhielten sich über Musik und »ein Stück im Staatstheater«, wie sich Eva Braun später erinnert haben will. Anschließend soll er ihr angeboten haben, sie in seinem Mercedes nach Hause zu bringen – was die junge Frau jedoch dankend ablehnte. Erst als Eva Braun das Fotoatelier verlassen wollte, machte sie ihr Chef darauf aufmerksam, um welchen Gast es sich tatsächlich gehandelt hatte: »Es ist der Hitler, unser Adolf Hitler.«
Ob sich die erste Begegnung von Eva Braun und Hitler tatsächlich so abgespielt hat, wie beschrieben, ist ungewiss. Die Schilderung stammt angeblich von Eva Braun selbst; 1968 findet sie sich zum ersten Mal in der Biografie des türkisch-amerikanischen Journalisten Nerin Emrullah Gun. Wie er an diese Informationen gekommen ist, hat der Autor jedoch nicht preisgegeben. Was auch immer sich beim ersten Treffen der beiden zugetragen haben mag – die Folgen sind hinlänglich bekannt: Eva Braun wurde Hitlers Geliebte, kurz vor ihrem gemeinsamen Selbstmord im »Führerbunker« sogar seine Ehefrau.
»Kurzer Rock, hübsche
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