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Geheimnisse des 'Dritten Reichs'

Geheimnisse des 'Dritten Reichs'

Titel: Geheimnisse des 'Dritten Reichs' Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guido Knopp
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Abendessen in ein Hotel einladen worden, nährten solcherlei Gerüchte. Als Beweise sind diese Berichte jedoch völlig untauglich. Hitler habe sich immer wieder mit »Ekel und Abscheu« über Homosexualität geäußert als eine »widernatürliche Erscheinung«, die »mit allen Mitteln bekämpft« werden müsse, so Kubizek.

    Adolf Hitler (rechts) mit zwei Regimentskameraden und dem Hund »Foxl« in Frankreich, Sommer 1916.
    Bayerische Staatsbibliothek, München (Fotoarchiv Hoffmann)
    Auch in München, wohin Hitler im Mai 1913 übersiedelte, galt der Österreicher als Einzelgänger, der nähere Bekanntschaften ablehnte und kaum Freundschaften schloss. Im August 1914 meldete Hitler sich freiwillig zum 6. Rekruten-Ersatzbataillon des 2. Bayerischen Infanterieregiments 16, Beiname »List«, um als Soldat für Deutschland an der Front zu kämpfen. Beim österreichischen Militär war er wenige Monate zuvor noch als »waffenuntauglich« beurteilt und zurückgestellt worden. Schon im Oktober 1914 war Hitler als »deutscher Soldat« an der Yser im Einsatz und nahm an der Schlacht bei Ypern teil. Im März 1915 wurde der Regimentsstab nach Fromelles verlegt, wo ein anderthalbjähriger Stellungskrieg begann. Hitler, der als Meldegänger und Ordonnanz tätig war, hatte im Ruhequartier des Regimentsstabs sogar hin und wieder Zeit zum Zeichnen. In Fournes, einem kleinen Ort in der Region Nord-Pas-de-Calais, soll er 1916 einer jungen Französin begegnet sein, die die Begegnung später folgendermaßen schilderte: »Eines Tages … holte ich zusammen mit anderen Frauen das Heu ein, als wir einen deutschen Soldaten auf der anderen Straßenseite sahen. Er hatte so eine Art Block dabei und schien zu malen. Alle fanden ihn interessant und waren neugierig zu sehen, was er da malte. Man bat mich, mich ihm zu nähern. Unter den spöttischen Augen des Soldaten, der uns beaufsichtigte, näherte ich mich dem Maler. … Er schaute mich überhaupt nicht an, so vertieft war er in den Anblick der Natur. Sein Schweigen erlaubte es mir, einen Blick auf seine Zeichnung zu werfen. Es war die Landschaft, die vor ihm lag. … Da er nichts sagte, sprach ich ihn auf deutsch an, das hatte ich gelernt, und sagte ihm, dass sein Bild sehr schön sei. Es kam keine Antwort. Er drehte sich langsam zu mir um. Er hatte einen merkwürdigen Blick. Ganz intensiv schaute er mich an, musterte mich von oben bis unten. Es war, als zöge er mich mit den Augen aus. Dann gab er dem Wachmann ein Zeichen und redete kurz mit ihm. Der andere gab ein Zeichen zurück und verschwand. Ich stand da und verstand, dass ich dort stehenbleiben durfte. … Sehr schnell empfand ich so etwas wie Freundschaft für ihn. Er zog mich sehr stark an.« Charlotte Lobjoie, so hieß die junge Frau, war die Tochter des in Seboncourt in der Picardie ansässigen Metzgers Alfred Lobjoie. In das über einhundert Kilometer entfernte Dörfchen Fournes war die damals Achtzehnjährige gekommen, weil ihr Vater sie vor den Deutschen »in Sicherheit bringen wollte«: Charlotte hatte sich in Seboncourt beim Tändeln mit deutschen Soldaten erwischen lassen. Der strenge Schlächter fürchtete um den guten Ruf seiner Tochter und brachte sie kurzerhand bei Verwandten unter, wo Charlotte weitgehend sich selbst überlassen blieb. Wie viele andere Frauen arbeitete Charlotte in den umliegenden Dörfern für die Deutschen, wusch die Wäsche der Soldaten oder bestellte die Felder. Glaubt man ihren Erinnerungen, so entwickelte sich aus der zufälligen Begegnung in Fournes bald ein Liebesverhältnis: »[Er] war ein sehr eifersüchtiger Liebhaber. Ich durfte mit keinen Männern sprechen. … Ich wurde nicht gerade geachtet, und manchmal nannten mich meine Landsleute ›Flittchen‹.« Die Liaison zwischen Hitler und Charlotte, die damalige Freunde als »besonders hübsch«, »sehr weiblich und anziehend« beschrieben, soll bis weit ins Jahr 1917 gedauert haben: »Von 1916 bis 1917 fing er an, mich zu malen. Seltene Momente, jedoch sehr anstrengend. Ich hatte nie die richtige Pose, entweder ich bewegte mich, oder ich lächelte nicht wie immer, oder mein Arm lag falsch; am Ende ging er einfach«, berichtete die Französin.

    Im nordfranzösischen Fournes zeichnete Hitler 1915 das »Ruhequartier« seiner Einheit. Nahm hier auch die Liebesbeziehung mit Charlotte Lobjoie ihren Anfang?
    Bayerische Staatsbibliothek, München (Fotoarchiv Hoffmann)

    »Er zog mich sehr stark an«: Charlotte Lobjoie soll anderthalb Jahre lang die

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