Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geheimnisse des Himmels

Geheimnisse des Himmels

Titel: Geheimnisse des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Voosen
Vom Netzwerk:
dem Lächeln, das sie ununterbrochen parat hielt – aus Höflichkeit und Anstand. Die erste Familie des Drachenclans traf erst am frühen Abend ein. Die Azedines. Zu Kaithlyns Erleichterung stellten sie sich als nette Gesellschaft heraus, die keinerlei unerwartete Fragen oder Erwartungen an sie hatte, sondern sie einfach kennenlernen wollte. Mr Azedine hatte ein weiches Gesicht mit neugierigen Augen. Seine langen grauen Haare hatte er zu einem Zopf geflochten. Mrs Azedine neigte ebenfalls zu grauem Haar, machte aber einen jungen, frischen Eindruck und sah Kaithlyn gutmütig an. Sie hatten zwei Kinder. Einen Jungen der ungefähr in Liam Crossdales Alter war und eine Tochter in Rose´ und Kaithlyns Alter. Kaithlyn war froh zu sehen, dass die Leute des Clans normale und freundliche Menschen sein konnten. Nach den Azedines folgte ein hochgewachsener dunkelhaariger Mann, der ihr einen vernichtenden Blick zuwarf und ohne ein Wort auf dem Absatz kehrt machte, als habe Kaithlyn ihn beleidigt. Die Menschen schienen Schlange zu stehen, um sie zu sehen. Sie war umringt von fremden Gesichtern in denen sich von Interesse, über Freundlichkeit, bis hin zu Spott und Ablehnung alles abzeichnete. Sie fühlte sich wie in einem Karussell. Mehrere Fahrten waren lustig und amüsant, zu viele Umdrehungen verursachten Schwindel. Sie wollte sich in eine stille Ecke setzen und etwas essen, am liebsten einfach verschwinden. Rose und Harlow flankierten ihre Seiten wie zwei unnachgiebige Wächter. Sie wusste es zu schätzen. Kaithlyn lernte noch viele Dichter, Forscher, Alchemisten und Händler kennen. Alle sehr unterschiedlichen Alters und Charakters. Und alle waren sie darauf erpicht ihr von ihrer Arbeit zu erzählen oder ihre Aufmerksamkeit durch haarsträubende Geschichten zu gewinnen. Vermutlich erhofften sie sich ein lobendes Statement von ihr, das ihren Ruf stärkte, aber Kaithlyns blieb bei der alt bewährten Methode: stummes Lächeln. Ein kugelrunder Mann mit Glatze und seine Frau kamen näher. Sie sagte in spitzen Ton:
    „Oh, Miss Hayworth, dass ich Sie einmal kennenlerne, welch wunderbares Ereignis. Sie sehen Ihrer Mutter so ähnlich.“
    Rose verkniff sich ein Lachen und Kaithlyn bedankte sich für die Blumen, die sie ihr mitgebracht hatten. Immer wieder sah Kaithlyn zu den Plätzen der Crossdales, um einen Blick auf Kale zu erhaschen, ganz so als erwartete sie, dass er jeden Moment etwas Schreckliches tun würde. Sie konnte ihn jetzt schon nicht ausstehen.
    „Wen starrst du an?“, wollte Rose wissen.
    „Fyes Großvater, er versucht zum dritten Mal sich den Kuchen in die Nase zu schieben“, bemerkte Kaithlyn gelassen und entlockte Rose ein Lachen. Harlow streckte sich zu ihren Füßen in voller Länge aus. Hunger! Blökte Harlow in ihrem Kopf wie ein kleines Schaf.
    Kaithlyn seufzte kaum merklich, als sie schon von weitem Evelyn auf sich zu kommen sah.
    „Kaithlyn, oh Liebes, du siehst bezaubernd aus. Wer ist denn deine kleine Freundin?“
    Rose war zwar nicht klein, aber Evelyn war eine der wenigen, die sich auch ihr vorstellten. Die meisten Gäste sahen Rose nicht einmal an.
    „Rose Aveda. Nett Sie kennen zu lernen.“
    Evelyn überflutete Rose mit einem Wortschwall. Kaithlyn sah sie entschuldigend an. Ihr Blick schweifte über die vielen Menschen, die sichtlich ihren Spaß an diesem Abend zu haben schienen. Inzwischen hatten sich unzählige Paare auf die Tanzfläche begeben. Überall waren die Menschen in angeregte Gespräche vertieft oder genossen das köstliche Essen. Die Gesellschaft, die hellen Lichter, die raunenden Stimmen und der Duft verschiedener Parfums der sich miteinander mischte macht Kaithlyn ganz benommen. Das bedeutete es also eine halbe Karacord zu sein. Es war…hypnotisierend.
    Sie erblickte Melora, die sich mit einem jungen Mann unterhielt, der Kaithlyn den Rücken zugewandt hatte. Alles was sie sah, war sein honigblondes Haar, das er immer wieder mit den Fingern durcheinander brachte. Meloras Miene verriet ihr, dass sie alles andere als glücklich war. Kaithlyn konnte nicht hören, was Melora zu ihm sagte, aber es brachte ihn dazu, mit raschen Schritten den Saal zu räumen.
    „Nicht wahr, Kaithlyn?“
    Evelyn sah sie erwartungsvoll an.
    „Ja, Kaithlyn. Du magst dein Kleid wirklich sehr. Nicht wahr ?“, half Rose ihr aus. Kaithlyn nickte stumm. Evelyn war zufrieden gestimmt und tauchte in der Menge unter.
    „Vergrault sie deine Gäste?“, fragte Rose, die Melora ebenfalls ins Auge gefasst hat. Als

Weitere Kostenlose Bücher